Volle Lotte auf Zwift
UCI eSports Weltmeisterschaften 2023
Das war es dann auch schon wieder, mit der UCI eSports WM 2023. Und wisst Ihr was? Es war so wenig Rauschen in Blätterwald (bzw. online), dass ich erst gestern von dem Event erfahren hatte, als der BDR Platz 2 und 3 für die deutschen Herren kommunizierte.
Was läuft da schief in meiner Social-Media-Timeline, dass mir weder Facebook, Insta noch sonst was Vorankündigungen andiente? Ist der jeweilige Algorithmus schuld? Egal. Geschaut hätte ich es sowieso nicht, auch wenn es dieses Jahr statt eines längeren Rennens, drei Ausscheidungsrennen gab (siehe YouTube weiter unten).
Gratulation an Jason Osborne für den zweiten und an Marc Mäding für den Dritten Platz, bzw. den Doppelerfolg für Deutschland, auch wenn sie sich dem neuen eSports-Weltmeister Björn Andreassen hatten geschlagen geben müssen.
Jason konnte im Dezember 2020 bei der ersten WM das eSports-Regenbogentrikot absahnen, im Februar 2022 wurde er Dritter.
Ob die jetzt vorne platzierten Sportler auch vorne gewesen wären, wenn das Rennen nicht auf Zwift, sondern auf RGT mit aktiver Steering-Funktion gefahren worden wäre? Wer weiß. Beim Lenken muss man mitdenken und taktisch fahren, nicht wie bei Zwift. Bedenkt man außerdem, dass bei der WM die kindischen Zwift-Power-Ups zugelassen sind, möchte ich Zwift absprechen, die richtige Plattform für WM-Rennen zu sein. Aber das ist meine Meinung. Zwift zahlt und die UCI kassiert. Also ist die Plattform für die UCI passend.
Bei den Frauen gab es übrigens folgende Platzierungen:
Loes Adegeest, NL, vor Zoe Langham, GB und Jaqueline Godbe, USA. Gratulation.
Loes hat auf Instagram übrigens keine 3.000 Follower – 2.703, um genau zu sein. Bei Zoe Langham sind es 2.142 und Jacqueline Godbe hat 641. Offenbar verstehen die drei super schnellen Damen was vom Radfahren, wissen aber nichts über den Insta-Algorithmus. Das macht sie mir sympathisch, irgendwie.
Es wurde dieses mal wirklich sehr wenig Werbung dazu gemacht. Besonders seitens BDR. Der BDR selbst hat nicht mal die Namen seines Teams vorher veröffentlicht.
Zwift hat ohne lenken (jetzt gibt es das ja auch) aber schon mehr mit Taktik und Können zu tun als es in dem Post den Anschein macht. Schaut man sich Rennergebnisse an, wird man oft sehen, dass nicht die mit den meisten Watt oder W/Kg gewinnen. Allein die Art und Weise wie man in einen Berg reinfährt kann einem etliche Meter ohne Mehraufwand einbringen. Schaut man sich aber die Ergebnisse von den Pro-Rennen auf RGT, MyWhoosh oder Zwift an, sieht man das überall die üblichen Verdächtigen vorne sind. Nichtsdestotrotz gebe ich Dir Recht, auf RGT mit aktiver Steeringfunktion sähe das Ergebnis vermutlich anders aus.
Die Power-Ups werden bei der WM jedoch nicht zufällig vergeben, sodass man vorher weiß, wann man welches Power-Up bekommt. Das lädt schon dazu ein sich taktische Gedanken zu machen, was man auch erkennen kann, dass es nicht alle getan haben. Ich finde die Power-Ups eine ziemlich gute Sache, um sich von den anderen Disziplinen abzugrenzen. Denke, die Userzahlen zeigen ganz gut, dass Zwift da schon ein ganz gutes Konzept hat, wobei ich den Windschatten bei RGT schon deutlich besser für Rennen finde.