Insolvenz beantragt
Die Dashfactory GmbH, Musäusring 34, 07747 Jena, vertreten durch die Geschäftsführer Sandro Beck und Lelia Babina König, Registergericht: Amtsgericht Jena Register-Nr.: HRB 516392, hat Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das eigene Vermögen beim Amtsgericht Gera gestellt (Aktzenzeichen 8 IN 1/24).
Als Folge hat das Amtsgericht am 03.01.2024 um 15:00 Uhr die vorläufige Insolvenzverwaltung für die Dashfactory GmbH angeordnet.
Auf der firmeneigenen Website des Startups ist am Tag nach der Antragstellung davon nichts zu lesen.
Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Marcello Di Stefano, Magdeburger Allee 4, 99086 Erfurt, Telefon: 0361 6588870, Telefax: 0361 65888729, Email: info@diligens-rechtsanwaelte.de.
Quelle: Insolvenzbekanntmachungen
Eines der Geschäftsmodelle der Dashfactory GmbH ist die Vermarktung der Dashbike, einer, nach Firmenangaben, datenschutzkonformen Dasshcam für Fahrradfahrende.
Parallel hatte die Dashfactory GmbH fleißig Investoren- und Fördergelder eingesammelt.
Für die Dashbike wurde im Juni 2021 eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter durchgeführt, wobei von 364 Unterstützern insgesamt 86.484 EUR (vermutlich brutto, abzüglich Plattformentgelte) eingesammelt worden waren. Als Belohnungen hierfür waren u.a. Dashbike-Geräte in Aussicht gestellt, die im Nachgang vermutlich nicht, oder nur in geringer Stückzahl, ausgeliefert wurden.
Darüber hinaus wurden Online-Bestellungen für die Dashbike gegen Vorkasse entgegen genommen – mit Liefertermin in der Zukunft. „Kein Risiko: 100% Geld-zurück-Garantie!“ ist auch jetzt noch im Dashbike-Webshop zu lesen. Wobei man derzeit keine Gerät in den Warenkorb legen kann und auch von voraussichtlichen Lieferterminen nichts mehr zu lesen ist. Update: einen Tag später, am 5.1.2024, kann man das Produkt wieder vorbestellen, mit Liefertermin KW9/2023.
Wirtschaftliche Entwicklung
Bereits im Jahresabschluss 2021 ist zu lesen, dass Fortbestand des Unternehmens gefährdet sein könne.
Sollte die geplante Finanzierungsrunde entgegen den Erwartungen der Gesellschaft nicht bis spätestens Anfang März 2023 zustande kommen, ist der Fortbestand der Gesellschaft gefährdet. Es liegt insofern ein bestandsgefährdendes Risiko für die Gesellschaft vor.
Dashfactory GmbH, Jena, Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021, veröffentlicht im Bundesanzeiger am 14.07.2022.
Aus März 2023 wurde schließlich Januar 2024, bis Sandro Beck und Lelia Babina König die Reißleine zogen und für die Dashfactory Insolvenzantrag stellten.
Kurz zuvor, am 21.11.2023, war spät, aber unter Einhaltung der Jahresfrist, der Jahresabschluss 2022 hinterlegt worden. In dem sind zum 31.12.2022 unter der Aktiva-Position ein „nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag / nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Entnahmen“ 1.332.267,02 EUR ausgewiesen. Damit hatte sich der bilanzierte Fehlbetrag im Laufe des Geschäftsjahres 2022, gegenüber dem 31.12.2021, mehr als verdoppelt. Das ist m.E. dramatisch, wenn man diesen Fehlbetrag der Bilanzsumme von 1.681.284,96 EUR gegenüber stellt.
Nun kann man fragen, warum die Geschäftsführer in 2023 noch so lange an den Fortbestand der Firma glaubten. Bereits im Juni 2023 hatte man den Dashbike-Stand auf der Eurobike (im Standbereich des Landes Sachsen) vakant gelassen.
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Mehr InformationenObwohl durch das Fernbleiben von der Eurobike für Außenstehende viele Fragen offen blieben, dürften konkrete Insolvenzgründe nach Insolvenzordung (InsO) erst kürzlich aufgetreten sein. Sonst hätten die Verantwortlichen wohl früher Insolvenzantrag gestellt. §15a InsO (1) Satz 2 besagt „Der Antrag ist spätestens drei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit und sechs Wochen nach Eintritt der Überschuldung zu stellen.“
In jedem Fall rate ich allen Bestellern bzw. Kunden von Dashbike, sowie den Kickstarter-Untersützern, sich umgehend mit dem Insolvenzverwalter der Dashfactory GmbH auseinanderzusetzen und Forderungen anzumelden.
Inwieweit das auch für Investoren und Fördergeldgeber gilt, kann ich nicht beurteilen. Der Insolvenzverwalter wird es wissen.
Übrigens ist es nach einem Insolvenzverfahren nicht ausgeschlossen, dass ein insolventes Unternehmen weiter geführt werden kann. Eine Abwicklung ist nicht zwangsläufig.
Früher sprach man generell von einem Konkurs. Allerdings wurde die Konkursordnung in Deutschland bereits 1999 von der Insolvenzordnung abgelöst.
Wer mehr zur Geschichte bis 2022 lesen möchte:
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Danke CyclingClaude. Ich bin Backer #35 und habe meine Forderung beim Insolvenzverwalter angemeldet.
Moin Martin, blöde Frage, aber wie hast du deine Forderung angemeldet? Auf der Seite vom Insolvenzverwalter finde ich da irgendwie keine Information und nur ein dubioses Portal, wo es aber keinen Eintrag zu Dashfactory gibt. Also einfach mit einem Standard-Formular an die Insolvenzverwalter (diligens RA)?
Hallo Johann!
Wenn Deine Forderung sich im Rahmen des Preises einer Cam bewegt, würde ich mir den Aufwand vermutlich sparen! Am Ende gibt es, wenn Du „Glück“ hast, irgendwas +/- 10% der Forderung. Mehr ist das wohl in den seltensten Fällen. Dann gehst Du da so zwischen 20 und 30 Euro raus. Und dafür den ganzen Tanz.
Hey Stephan,
danke für die Info und wahrscheinlich hast du Recht. Naja, eingebüßt ist auch gehandelt…
Naja, Info ist zu viel gesagt. Ist eher ’ne Einschätzung. ich weiß ja nicht, wie die Insolvenzquote am Ende sein wird. Aber 10 % ist da wohl noch eher hoch gegriffen.
A propos „gehandelt“. Ich hab gestern mal geschaut: Es sieht so aus, als wäre der Shop immer noch offen und man könnte das Ding immer noch gegen Vorkasse bestellen. Ich hab es jetzt nicht inklusive Bezahlung durchgespielt. Aber, WENN das so ist, dann sollte das jetzt an sich handfester Betrug sein! Die wissen genau, dass sie NIE werden liefern können und jeder gezahlte Cent sofort nichts weiter ist als Insolvenzmasse. Und trotzdem machen sie die Bude nicht dicht.
DAS ist wirklich ein Laden!
Genau Johann!
Heute habe ich die Antwort vom Insolvenzgericht im Amtsgericht Gera bekommen: „Vom Insolvenzverwalter in voller Höhe bestritten. Kickstarterfinanzierung sieht laut AGB keine Erstattung beim Scheitern der Projekte vor.“
Und weiter: „Die Feststellung der ganz oder zum Teil bestrittenen Forderung kann gemäß §§ 179,
180 InsO im Wege der Klage oder, falls bereits ein Rechtsstreit über die Forderung anhängig ist, durch Aufnahme des Rechtsstreits betrieben werden. Es ist jedoch ratsam, sich zuvor unmittelbar an den Insolvenzverwalter mit der Bitte um nachträgliche Anerkennung der Forderung zu wenden; das Insolvenzgericht ist hierzu nicht befugt.“
Danke. Falls sich Betroffene zusammentun …
Die Frage ist m.E. wie angreifbar die Aussagen aus der Kickstarterkampagne sind, und auch die ganze vorgelagerte Kommunikation. Ich hatte immer den Eindruck, das Gerät stünde kurz vor der Serie. Auch die PR der Investoren klang ähnlich. Ich meine mich zu erinnern, dass bereits vor der Kampagne gesagt wurde, der Verkaufsstart sei erfolgreich gewesen. Klar kann man auch ne Luftnummer verkaufen, solange Leute auf den Bestellknopf drücken. Es könnte ggf. auch für die Staatsanwaltschaft interessant sein, wenn man einen Anfangsverdacht darlegen kann
Ist halt sehr fraglich, ob der mögliche „Erfolg“ da in irgendeinem Verhältnis zum Aufwand stehen kann. Denn, selbst wenn man – mit erheblichem Aufwand –erreicht, dass die Forderung als „berechtigt“ eingestuft wird, richtet sich die tatsächlich ausgezahlte Erstattung nach der Insolvenzquote. Und die lag, laut Bundesamt für Statistik, etwa im Jahr 2018 bei 6,1%! Das heißt, bei einer Forderung in Höhe von rund 300 Euro, streitet man sich hier im Endeffekt um ganze 18(!!!) Euro!
Die Hoffnung, da „sein ganzes Geld zurückzubekommen“ ist, selbst bei einer vollkommen unstreitigen Forderung, vollkommen irreal. Wovon denn? Und dem gegenüber steht dann noch das mit jedem Zivilrechtsstreit verbundene Kostenrisiko. Von den Nerven einmal abgesehen.
Letztlich „lohnt“ sich das Ganze also nur, wenn man den netten Leutchen UNBEDINGT zeigen will, dass es „so nicht geht“, indem man ihnen noch ein bißchen zusätzlichen Stress macht (den man dann aber eben auch SELBST hat). Rein wirtschaftlich sollte es vollkommen witzlos sein.
Na ja, würden die „netten Leutchen“ verknackt, ist das Strafrecht. Auf der Basis würde ich dann versuchen, eine Zivilrechtsklage zu führen. Als ehemalige Geschäftsführer wären sie ggf. haftbar zu machen, auch wenn die Bude eine GmbH war.
Allerdings bin ich weder Anwalt, noch betroffen, weil ich nicht investiert habe.
Zitat aus dem Internet: „Gemäß § 43 Abs. 1 GmbHG und § 347 Abs. 1 HGB ist die Geschäftsführung einer GmbH zur Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns verpflichtet. Eine Pflichtverletzung, die zu einem Schaden der Gesellschaft führt, hat die persönliche Haftung mit dem Privatvermögen zur Folge.“
https://qonto.com/de/blog/rechtsformen/gmbh/haftung#
Nicht falsch verstehen! Ich gönne dieser arroganten, ignoranten Bande, die bis zum Schluss keinerlei Einsicht in eigene Fehler zeigte und offenbar glaubte, die ganze Welt für dumm verkaufen zu können, VON HERZEN jeden „Arschtritt“, den sie kriegen kann. Wenn da also, wegen Insolvenzverschleppung, Verstoß gegen irgendwelche Sorgfaltspflichten oder gar Betrug STRAFrechtlich irgendwas geht: Prima!
Nur glaube ich persönlich, dass man sich das daran anschließende ZIVILrechtliche Betreiben irgendwelcher Forderung sparen kann. Entscheidend ist da ja nicht nur, ob man „gewinnt“. Sondern auch und vielleicht vor allem, ob sich das in irgendeiner Weise „lohnt“. Und da habe ich eben meine Zweifel. Selbst wenn, wofür die Hürden wohl eher hoch hängen, ein Zugriff ins Privatvermögen hinein möglich sein sollte, kann ich mir nicht vorstellen, dass bei diesen Gestalten besonders viel zu holen sein wird.
Ach, das Influencer-Ding läuft sicher prima. Da dürfte was zu holen sein.
Die selbe Antwort habe ich auch bekommen.
Ach du Sch….! Wen wollen DIE denn zu was „influencen“?
In drei einfachen Schritten zum erfolgreichen StartUp? 😂
https://www.instagram.com/miss.lk.sunshine?igsh=MTV3dHk2ZTh5ZWRlbA==
Dieses Buisiness lief offenbar schon gut, als es die Firma noch gab. Statt Geschäftsführung Lustreisen? Den Eindruck konnte man haben.
Oh Gott, ja! Endlich mal Gesichter zu der „Erfolgsstory“…
…und irgendwie, naja, „passen“ sie.
Frage mich halt, wann man neben Reisen noch Zeit für Geschäftsführung hatte.
Schön, dass wenigstens DU dich das fragst! 😂
Wer muss denn „Geschäfte führen“…mit KlickStarter-Kohle in der Tasche?
Na ja, vom Staat gab es doch wesentlich mehr. Auch hier könnte mal jemand rein schauen. Wer Fördermittel beantragt, muss hoffentlich begründen, für was. Und wenn man dann die Bude zu macht, sollte ein Ministerium schon mal nachfragen.
Am 15.12.2022 noch einmal 164.000 EUR Förderung erhalten.
https://www.northdata.de/Dashfactory+GmbH,+Jena/HRB+516392?_gl=1*g0blgq*_gcl_au*MTUyMjA0MDcwNC4xNzI2NDM1NDg4
Ja, sollte schon! Ist ja auch irgendwo wieder „unser“ Geld…
…und die haben ja ganz offenbar einfach die Kohle eingesackt und Party gemacht. Die ganze Geschichte war auf eine Art und Weise platt, dass man sich eigentlich nur mit der flachen Hand vor den Kopf schlagen konnte. So platt eben, wie das schwülstig triefende Geschichtens, das sie statt einer einigermaßen professionell wirkenden Bestellbestätigung verschickt haben.
Ich bin heute noch froh, dass ich den Braten nocht rechtzeitig gerochen und mir mein Geld zurückgeholt habe.
Ach du Schande!
Ist das korrekt, dass da, neben dem Geld der Klickstarter und der geprellten Vorbesteller, also noch über 1,1 Millionen(!) an öffentlichen Fördermitteln versickert sind, ohne dass es je irgendetwas gegeben hätte außer leeren Versprechungen und Schuldzuweisungen an Andere?
Na dann kann man wirklich nur hoffen, dass das für die Herrschaften noch ein deutlich spürbar unangenehmes Nachspiel haben wird.
Sorry! Aber alleine die Homepage und die ganze Aufmachung darauf schrie doch förmlich: „Verarsche!“
Absolut unseriös. Sowas war zu erwarten.
Hab von denen eine E-Mial bekommen:
„Sehr geehrter xxx,
Sie kennen Dashfactory GmbH als zuverlässigen Partner seiner Kunden.
Die Geschäftsleitung hat sich auf Grund finanzieller Schieflage gezwungen gesehen, einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu stellen. Das zuständige Amtsgericht Gera – Insolvenzgericht – hat mit Beschluss vom 03.01.2024 dem Antrag entsprochen und Herrn Rechtsanwalt Marcello Di Stefano zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der entsprechende Beschluss ist in Anlage beigefügt.
Nach einer ersten Überprüfung sind die Möglichkeiten, den Geschäftsbetrieb der Dashfactory GmbH weiterzuführen, als positiv zu bewerten. Der Hauptgrund für die Stellung des Insolvenzantrages liegt darin, dass ein wesentlicher Lieferant von der Dashfactory GmbH gelieferte Bauteile nicht bezahlt und sich derzeit weigert diese weiter zu verarbeiten.
Auftragsseitig ist die Dashfactory GmbH gut ausgelastet. Der Geschäftsbetrieb soll daher in Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter uneingeschränkt fortgeführt und im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens eine Sanierungslösung gesucht werden.
Derzeit werden Gespräche mit potentiellen Investoren geführt, um die Möglichkeiten der Fortführung des Geschäftsbetriebes auch für die Zukunft auszuloten und den Geschäftsbetrieb der Dashfactory GmbH dann gegebenenfalls durch entsprechende Sanierungsmaßnahmen den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
Hier besteht die Möglichkeit, das Unternehmen im Rahmen eines Insolvenzplanes oder aber durch eine übertragende Sanierung des Geschäftsbetriebes und dem damit verbundenen Erhalt zumindest eines wesentlichen Teils der Arbeitsplätze zu erreichen.
Aufgrund der Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung ist eine Auslieferung der von Ihnen bestellten Produkte bzw. eine Erstattung der von geleisteten Zahlungen derzeit aus insolvenzrechtlichen Gründen nicht möglich. Wir versuchen jedoch im Rahmen des angesprochenen Investorenprozesses sowie der Sanierungsbemühungen auch hierfür eine Lösung zu finden. Sobald wir die weitere Vorgehensweise in Bezug auf Ihre Bestellung / Forderung abschließend und insolvenzrechtskonform beurteilen können, kommen wir unaufgefordert auf Sie zurück.
Wir bitten um Ihr Verständnis und bedanken uns für Ihre Unterstützung.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.“
liest sich wie Realsatire… „Auftragsseitig ist die Dashfactory gut ausgelastet“ LOL what? „Sie kenne dashfactory als zuverlässigen Partner“ *schenkelklopf
Danke für die Info. Bist Du normaler Besteller oder hast Du über Kickstarter vorfinanziert?
Das die Auftragslage bei der Company gut ist, kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen. Krass ist, dass weder eine Auslieferung von Produkten, noch eine Rückzahlung derzeit möglich ist. Man muss vermuten, die Kohle ist weg. Aber ich drücke die Daumen.
Interessant ist, dass wieder einmal externe Gründe angeführt werden. „… ein wesentlicher Lieferant von der Dashfactory GmbH gelieferte Bauteile nicht bezahlt und sich derzeit weigert diese weiter zu verarbeiten“.
Ein Lieferant der gelieferte Bauteile nicht bezahlt? Normalerweise könnte man annehmen, dass ein Lieferant gelieferte Bauteile bezahlt bekommt, statt zahlen zu müssen. Aber gut, wer kennt schon alle Interna. Aber wenn ein Lieferant sich weigert Bauteile weiter zu verarbeiten, wird er seinen Grund haben. Befürchtet er, für die Weiterverarbeitung nicht bezahlt zu werden?
Ja, „auftragsseitig gut ausgelastet“ waren die schon immer. Nur war das Problem halt, dass sie nicht in der Lage waren, Aufträge zu bedienen…
…oder, anders ausgedrückt: DIE Truppe, die da am Werk war, wäre vermutlich schon mit einem einzigen Auftrag „ausgelastet“ gewesen!
WAS ein Haufen. Und Fehlersuche bei sich selbst? Natürlich, wie mann’s kennt, wieder Fehlanzeige! Kann eigentlich eine ganze Firma Narzistisch sein? WENN die tatsächlich weitermachen wollen, müssen sie ZUALLERERST mal die Knallchargen in die Wüste schicken, die da bis jetzt am Ruder saßen. Sonst wird das nix!
Haben sie es ENDLICH geschafft! 👍
Das war ja leider zu befürchten, damit kann ich dann wohl meine 200€ als Backer Nr. 33 endgültig abschreiben.
Weiß jemand innerhalb welcher Frist man seine Ansprüche geltend machen muss oder ob der Zug bereits abgefahren ist? Leider habe ich erst heute vom Insolvenzantrag erfahren.
Geht wohl weniger darum, wann, als, ob es irgendetwas bringt.
Die sogenannte „Insolvenzquote“, also das, was du von deinem Anspruch tatsächlich realisieren kannst, liegt im Schnitt nicht viel über 5%. Das heißt, es ginge da für dich vermutlich um nicht viel mehr als 10(!) Euro.
Ist natürlich extrem ärgerlich. Aber ich würde da einen Haken hinter machen, ehe ich da noch eine Minute Zeit investieren würde.
Mich als Backer haben die wohl gar nicht mehr auf dem Schirm. Ich bekomme schon seit 2 Jahren keine Mails mehr von denen, geschweige denn eine Info zur jetzigen Insolvenz. Damit ist mein Geld futsch. Nch wie vor ist das versprochene Produkt genau das, was ich mir gewünscht hatte: Dashcam mit Abstandsmesser. Leider gibt es nichts Vergleichbares auf dem Markt. Ich behelfe mir seit 4 Jahren mit einfachen Actioncams, allerdings haben die z.B. den Nachteil, dass die Akkus nur etwa 1h durchhalten. Der Garmin Radar erfasst nicht den Abstand und benötigt ein laufendes Smartphone. Die Cycliq Fly6 hat eine, in meinen Augen, unzureichende Bildqualität und Bildstabilisierung.
Es fehlt definitiv ein Produkt wie die Dashbike.
Ja! …nur war das „Produkt“ eben nie mehr als ein (leeres) Versprechen! ich hätte immernoch gerne so etwas. Liebäugele wohl mit der Cycliq Fly6. Deshalb danke für deine zusätzliche Einschätzung!
Was die Dashfactory angeht: Das ist wirklich der LETZTE Laden. Die Website steht heute immernoch da, als ob es die Insolvenz nie gegeben hätte. Will man wissen, was tatsächlich los ist, muss man sich auf die Website des Insolvenzverwalters bemühen. DA erfährt man dann, dass der Laden anscheinend tatsächlich weitergeführt werden soll. Ich hoffe allerdings DRINGENDSTES, NICHT mit den gleichen „Protagonisten“ im Management! Sonst würde da schlechtem Geld einfach nur nur Gutes hinterhergeworfen.
Am Ende ist es wohl so, dass das Ding wohl tatsächlich weiter bestellbar ist. Dazu raten kann man allerdings niemandem, der nicht den Plan hat, irgendwann eine dann tatsächlich Liquidierungs-Insolvenzmasse zu mehren.
Das mit der Fly6 kann ich nicht nachvollziehen. Kennzeichen sind gut ablesbar.
Ob die Dashbike ein besseres Bild gehabt hätte, werden wir nicht erfahren.
Wer Action-Aufnahmen mit top Qualität will, kommt um eine moderne 360 Grad Cam nicht herum. Das ist aber ein anderer Use Case.
Ich könnte diese Information finden:
Quelle: https://diligens-rechtsanwaelte.de/jena-startup-fuer-fahrrad-dashcam-system-wird-fortgefuehrt/
Das Jenaer Startup-Unternehmen Dashfactory GmbH hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Verwalter wurde vom Amtsgericht Gera der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht Marcello Di Stefano bestellt.
Das Unternehmen hat mit der „Dashbike“ die erste rechtskonforme Dashcam für Fahrräder in Deutschland entwickelt, welche insbesondere der Besweissicherung bei Unfällen und sicherheitsrelevanten Sachverhalten dient. Gleichzeitig ist das entwickelte System aber auch in der Lage, Daten zum Radverkehr, zu Fahrbahnzuständen und zu Verkehrsprognosen zu erfassen und zur Weiterverarbeitung zur Verfügung zu stellen und so zur Verbesserung von Sicherheit und Verkehrsfluss beizutragen.
In finanzielle Turbulenzen ist das Startup geraten, weil es aufgrund von Zulieferproblemen zu einem höheren Liquiditätsbedarf gekommen ist als geplant, die laufenden Finanzierungsgespräche aber nicht rechtzeitig abgeschlossen werden konnten.
„Ich sehe in den Entwicklungen von Dashfactory großes Potential, daher wird das Unternehmen aktuell uneingeschränkt fortgeführt, mit dem Ziel einer erfolgreichen Sanierung.“
Die Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld bis spätestens Ende März 2024 gesichert.
Da die Deadline in der Insolvenzmitteilung („Ende März“) ja nun nahe ist, habe ich mal wieder auf die Seite geschaut – und überraschendes entdeckt. Nun sollen wohl noch die aufgezeichneten Daten („DashTrack“) verscherbelt werden. Sieht alles nett aus, am Ende sind das aber nur ein paar CSV-Files mit einem mageren Datenkonzept (verlinkt auf der Seite). Naja, vielleicht kommen ja noch ein paar € zusammen und wir bekommen ein bisschen mehr aus der Insolvenzmasse 🙂
Ah, der Shop ist (endlich!) weg! Man darf also resümieren, dass es nie wirklich ein Produkt gab. Und das in drei Jahren…
Sollen die CSV-Files also jetzt das sein, worin der Insolvenzverwalter „großes Potential“ sieht? Mehr ist ja denn offenbar nicht mehr vorhanden. …und, wie er sich – auf der Basis und mit diesen Protagonisten – eine „erfolgreiche Sanierung“ vorstellt, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben.
Man kann dem Ganzen jetzt eigentlich nur noch eine schnelle Liquidierung wünschen, damit das Trauerspiel endlich ein Ende hat und die Beteiligten sich Jobs suchen müssen, die eher ihren Fähigkeiten entsprechen.
Die csv files mit den Tracks aus Leipzig sind schon seit 2 Jahren online. Da ist also nichts zu holen. Oder hat hier jemand Tracks aus Dresden gefunden?
Ach ja, …und Dashfacory wäre einfach nicht Dashfacory, wenn nicht der tote Link auf den Shop immernoch auf der seite wäre!
Diesmal sind sie wirklich Pleite. Ich habe gerade diese Benachrichtigung bekommen:
Mitteilung an Kickstarter-Unterstützer
Liebe Unterstützerinnen, liebe Unterstützer,
aufgrund von Zulieferproblemen stellte die Dashfactory GmbH Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit.
Wegen des großen Potentials von Dashfactory, wurde das Unternehmen mit dem vorläufigen Verwalter bis zuletzt fortgeführt. Trotz der positiven Ausgangslage konnte im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld kein Investor gefunden werden.
Wir bedanken uns für die Unterstützung und bedauern, dass das Kickstarter-Projekt trotz aller Bemühungen nicht wie beabsichtigt zu Ende geführt werden konnte. Gemeinsam konnten wir das Thema Fahrradsicherheit über Jahre bedeutend vorantreiben und dieses wichtige Thema regelmäßig wirksam in die Öffentlichkeit tragen!
Lassen wir uns nicht entmutigen, stehen wir weiter zusammen für einen sicheren und attraktiven Radverkehr ein. Für uns selbst und für alle anderen Radfahrerinnen und Radfahrer.
Nach Insolvenzeröffnung werden Sie durch den Insolvenzverwalter gesondert kontaktiert. Ihre eventuellen Rückfragen richten Sie bitte an den Verwalter.
Puh, aber war leider zu erwarten. Ich frage mich nur, welchen Beitrag zur Fahrradsicherheit geleistet wurde. Auch das ist nach meiner Meinung wieder reines Gewäsch.
Einige Jahre wurden Investoren- und Fördergelder besorgt (und verwendet) und dann so etwas. Vielleicht guckt da alsbald jemand genauer rein.
…und bis zuletzt KEINERLEI Einsicht in eigene Fehler. Schuld waren NUR die ANDEREN! Aber SIE haben GROßES geleistet!
Welch Wunder, dass sich da niemand (mehr) gefunden hat, der bereit war, schlechtem Geld noch ein bißchen Gutes hinterher zu werfen, bis diese Bruchpiloten den Karren (trotz aller Leitplanken und Warnschilder) engültig gegen die Wand gefahren haben.
Wichtiges Thema. An sich gute Produktidee. Aber WAS EINE – sorry – widerliche, unsympathische Truppe!
Man hätte an sich schon durch die über jedes Maß SCHMIERIGE, distanzlose, unangemessene, unprofessionelle Bestellbestätigung gewarnt sein können. WER schreibt einen solchen Mist?
„Hey Stephan,
heute war kein normaler Tag bei Dashfactory. Er begann noch relativ entspannt mit einer langen GA-Trainingseinheit auf dem Rennrad. Doch dann kam ein Anruf aus dem äußerst aufgebrachten Büro und es schallte:
„Leute, es ist endlich soweit! Wir haben eine Bestellung von Stephan erhalten!“
Was dann passierte, hätte auch anders ausgehen können. Laura schaltete sofort auf´s große Blatt, Kette rechts! Mit dem Rennrad bretterte sie per Bunny-Hop über die Schwelle ins Büro. Lee sprang euphorisch auf und zerriss ihr komplett neu ausgearbeitetes Marketing-konzept-Strategiepapier, während Leonardo aus der Produktentwicklung vor Aufregung die komplette Tube Kettenöl auf dem Boden verteilte.
Der Rest des DASHBIKE-Teams war einfach nur extrem glücklich, dass Du bei uns bestellt hast und mit uns gemeinsam einen Schritt in eine sportliche und gesündere Welt gehst. In eine Welt der Zukunft, in der wir gemeinsam dafür sorgen werden, dass Radfahren sicherer und attraktiver wird. In eine Welt, in der die Radinfrastruktur durch bautechnische Maßnahmen nachhaltig ausgebaut und verbessert wird, damit noch mehr Menschen sicher Radfahren können.
Sobald wir Laura´s Rennrad gecheckt, Leonardo´s Öllache beseitigt und die Schnipsel von Lee wieder aufgeräumt haben, kümmern wir uns schnellstmöglich um Deine Bestellung Stephan.“
Immerhin bin ich nun um eine Definition von „SCHNELLSTMÖGLICH“ reicher.
Ehrlich gesagt frage ich mich, wie die das Geld durchgebracht haben. In Summe ist es ja ein 7-stelliger Betrag. Und es ist keine Raketenwissenschaft, so etwas zu bauen – es ist ja weder die erste Dashcam, noch der erste Abstandssensor.
OK bei Kickstarter kann es auch mal nix werden. Hier sieht es aber so aus wie ein Schiffsuntergang in Zeitlupe. Man hat sich schon sehr früh auf „Zusatzprodukte“ eingelassen, wie eine „Dashbike Radlerhose“ wenn ich das recht erinnere. Da dachte ich mir schon „das wird nix“…
Wenn ich mir dann vorstelle, dass da durchgehend „Löhne und Gehälter“ gezahlt wurden, frage ich mich, wer denn wohl für die Kommunikation zuständig war – denn die war spärlich.
Ob ich Geld zurückbekomme? Mir fast egal. Ich komme mir so vor, als sei ich verarscht worden oder als hätte ich unfähige Leute subventioniert. Das Projekt lief zu lange, um ernsthaft an Vorlieferanten zu scheitern – es sei denn, sie wären selbst über den Tisch gezogen worden.
Schade, hätte nett werden können…
„Spärlich“ ist in dem Zusammenhang noch ein sehr wohlwollendes Adjektiv.
Die „Kommunikation“, falls man denn von einer solchen sprechen mag, war vor allem unehrlich, hinhaltend, voll von dummen Ausreden und betstehend aus offensichtlichen Textbausteinen. Kurz eigentlich das komplette „How NOT to…“ in dem Sektor Punkt für Punkt abgearbeitet. Man kam sich letztlich mit jedem einzelnen Wort, das von ihnen zu lesen war, für dumm verkauft vor. Im Prinzip also ein schlüssiges Abbild von Produktentwicklung und Produktion.
Kann ihnen wenigstens niemand vorwerfen, sie wären sich nicht treu geblieben. Ich frage mich nur, was die dem Insolvenzverwalter erzählt haben, dass der das Spielchen noch einen Tag weitergeführt oder gar „großes Potential“ gesehen hat. In dem PRODUKT vielleicht. In dem LADEN ganz sicher NICHT!
Hallo,
die Dashbike wurde mir von „www.wertgarantie.de/ratgeber/rad-e-bike/tipps-tricks/dashcam-fuers-fahrrad-was-ist-rechtlich-erlaubt“ empfohlen – was eigenartig ist, denn der Dashbike-Shop bei Shopify wurde gelöscht. Alle Links auf Produktinformationen verweisen auf den gelöschten Shop.
Ich habe gehofft, eine Dashcam zu finden, die dem deutschen Datenschutzrecht genügt, aber das ist wahrscheinlich ein Paradox in sich (finde den Fehler). Eine Kamera die weiß wann es gefährlich wird und automatisch drauflos filmt. Bei Auto-Dashcams ist es wurscht. Die dürfen scheinbar immer filmen, denn es überwacht ja den Innenraum. Räder haben keinen Innenraum! Deshalb muss man auf da nächste Kickstarterfinanziertes Zauberding warten.
Rechtlich kann ich es natürlich nicht mit Gewissheit sagen, doch da ich schon länger Kameras für diesen Zweck nutze, habe ich auch schon Erfahrungen mit der Polizei gemacht.
Für Dashcams gelten die gleichen Regeln für alle. Auch Autofahrer haben keine Sonderrechte.
1. Anlasslose Überwachung und Aufzeichnung anderer Verkehrsteilnehmer, ist nicht gestattet.
2. Das Anzeigen, mittels Aufnahmen einer Dashcam, von Verkehrsverstößen, die einen nicht direkt betreffen, ist nicht gestattet.
Was aber erlaubt ist, sind natürlich Landschaftsaufnahmen einer Tour. Wer also eine Actioncam am Rad hat, um seine Tour zu dokumentieren und dabei zufällig eine Gefährdung oder Unfall aufnimmt, darf das natürlich auch verwerten.
Zudem ist bei akuter Gefährdung eine Aufnahme und die Nutzung für eine Anzeige erlaubt. Nimmt eine Kamera in einer Schleife auf, also löscht alles wieder, wenn nicht manuelle gesichert wird, ist das auch erlaubt.
Ich nutze seit 4 Wochen einen sogenannten elektronischen Rückspiegel, bei Amazon gekauft. Die Akkulaufzeit beträgt etwa 6h. Offizell wird es als Rückspiegel genutzt, zeichnet aber auch auf und überschreibt nicht gesicherte Aufzeichnungen. Preislich mit 70 € völlig in Ordnung. Als Rückspiegel aber eigentlich ungeeignet, weil, durch das Weitwinkelobjektiv, Fahrzeuge erst viel zu spät wahrgenommen werden können. Im normalen Spiegel sieht man die viel früher.
Interessant, dass dir das Sche….ding ausgerechnet von „Wertgarantie.de“ empfohlen worden ist. War das über ein direktes persönliches Anschreiben oder einfach über einen (dann offenbar veralteten) Link auf der Seite?
Ich habe auch schon so meine Erfahrungen mit „Wertgarantie“ und finde die in etwa genauso „shady“ wie unsere Dashfactory. Mir ist deren Geräteversicherung im Zusammenhang mit dem Kauf eines Fernsehers bei expert absolut aggressiv aufgedrängt worden. Die haben mich förmlich nicht aus dem Laden gelassen ehe ich diesen Vertrag unterschrieben habe. Zuhause habe ich dann anhand meiner sonstigen Versicherungsunterlagen festgestellt, dass praktisch sämtliche versicherten Schadensfälle bereits durch meine Hausratversicherung gedeckt waren und den Vertrag sofort widerrufen. Die haben es nicht einmal geschafft, den Widerruf zu bestätigen. Meiner Meinung nach ein ganz schräger Laden mit SEHR fragwürdigen Vertriebsmethoden!
Wenn es da eine „Kooperation“ mit Dashfactory gegeben haben sollte, würde mich das nicht im Geringsten wundern. Manche Sachen „passen“ einfach!