Schwalbe, Vittoria, Continental, WTB, Teravail, Pirelli … test-bedingt rollte mein Litespeed Gravel schon auf vielen Reifen. Hinsichtlich Schnelligkeit und Fahrverhalten ist der Conti Terra Speed meine Referenz.
Ähnlich perfomant sei der Panaracer Gravelking Semi Slick (SS) – wird erzählt. Weil mir der Japaner mit seiner dunkelbraunen Flanke auch optisch gefällt (besser als das helle Creme der Terra Speed), war der Reifen meine Wahl für die neuen Zipp 303s, die ebenfalls im Test sind.
Größe, Preis und Gewicht
Zum Test ausgewählt wurde die Reifengröße 700x38C bzw. 40-622.
Mit 44,95 EUR UVP und einem Online-Preis von rund 36 EUR (zum Testzeitpunkt bei Rose)* ist der Panaracer Gravelking Semi Slick vergleichsweise günstig. 38C steht eigentlich für 38 mm Breite. Durch die 23 mm Maulweite der Zipp 303s baut der Panaracer 40 mm breit.
Hinsichtlich des Gewichts war ich angenehm überrascht. Meist liegen die Herstellerangaben unter dem Gewicht der Reifen, die es zu mir nachhause schaffen. Panaracer verspricht auf dem Barcode-Aufkleber ein Durchschnittsgewicht von 410 Gramm. Mit 398 bzw. 396 Gramm waren meine beiden Exemplare leichter. Top! Oder einfach Glück gehabt?
Tubeless Montage
Das Montieren von Tubless-Reifen geht mir in der Regel locker von der Hand. Meist braucht es keinen Booster. Eine normale Standpumpe reicht. Nur einmal hatte ich ein unschönes Erlebnis. Ein Schwalbe G-One Bite sprang erst ins Felgenbett, nachdem er vorher mehrere Tage und Kilometer mit Schlauch gefahren wurde.
Ähnliches erlebte ich mit den Gravelking. Der Reifen des Vorderrads war über Nacht gezähmt, aber der Reifen des Hinterrads benötigte eine Woche mit Schlauch und mehrere Fahrten, bis er mit viel Anstrengung und großem Booster in das Felgenbett des Zipp 303s sprang.
Vielleicht lag das Problem an der Laufrad-/Reifenkombination? Vermutlich. Würden die Panaracer immer so zicken, wäre das im Netz bekannt.
Wegen der Montageprobleme werde ich auf den Zipp 303s nach diesem Test keine Panaracer fahren.
Performance
Subjektiv fährt sich der Panaracer Gravelking Semi Slick sehr agil. Er kommt vom Gefühl nicht ganz an die gleich breiten Conti Terra Speed heran. Außerdem hat er in Kurven etwas weniger Grip als der Konkurrent aus Korbach. Für einen Mix aus Asphalt- und Wald, ohne tiefen Schotter, ist der Japaner bestens geeignet. Auf Augenhöhe mit dem Schwalbe G-One Allround ist er allemal.
Haltbarkeit und Pannensicherheit
Die Gummimischung des Panaracer Gravelking SS ist vergleichsweise resistent, was den Profilabrieb betrifft. Nach 1.000 km Laufleistung sieht er nur wenig abgenutzt aus. Das ist erfreulich. Im Vergleich zum Conti Terra Speed scheint er haltbarer.
Leider scheint der Reifen gegen Durchschläge nicht ganz so gut gewappnet zu sein. Nach einem moderaten Durchschlag riss der Mantel zwischen den beiden äußeren Profillinien. Die Maxalami-Dichtmilch „Wurstwaser“ konnte nicht mehr dichten. Daumen runter.
Fazit
Der Panaracer Gravelking Semi Slick ist leicht, schnell und sieht gut aus. Das Profil ist griffig genug für die Waldautobahn. Den (fast aussichtslosen) Kampf bei der Tubeless-Montage schiebe ich den Zipp 303s in die Schuhe.
Die Gummimischung ist auf lange Haltbarkeit ausgelegt. Nur ist der Reifen bei Durchschlägen nicht sehr pannensicher.
Der Preis geht mit (online) knapp 36 EUR in Ordnung.*
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Schöner Bericht. Mit welchen Drücken bei at Du den Reifen gefahren?
Dankeschön :-). Hinten 2,4, vorne etwa 2,0 bar war angenehm.
War bei mir beim Gravelking Slick genau so.
Hatte zum Vergleich neben dem Gravelking noch den G-One Speed hier, der konnte ohne Spüli, Kompressor oder sonst was einfach so mit der Standpumpe montiert werden, vorn wie hinten (auf Standard DTSwiss C1800).
Den Gravelking habe ich NICHT montiert bekommen, hatte ich bei noch keiner Road oder Gravel Kombination.
Habe es mit Spüliwasser auf beiden Flanken und 10bar Aufladung probiert, absolut keine Chance, nicht mal fast.
Da kann der Reifen noch so gut performen, ging direkt wieder zurück…
Danke für den Hinweis. Bei den Gravelking ist das offenbar häufig der Fall. Schade. Interessanterweise springen die René Herse, die auch von Panaracer produziert werden und ähnlich aussehen, wesentlich besser ins Bett. Jedenfalls gilt das für das Paar, das ich habe.
Danke, Claude für Deinen Bericht. Ich hab den nur zu spät gelesen 🙂
Ich habe mir gerade die Schwalbe G-One R geholt. War gar nicht so einfach zu bekommen 😉
Bin gerade am Aufziehen und schauen, ob diese für mich passen.
Danke Claude. Deinen Artikel habe ich leider erst jetzt gelesen. Der Gravelking ist ein Aufziehflop. Ich glaube, es lag nicht an Deinen Zipp 303s. Bei mir war es folgende Kombination: Kocmo Carbon 350, Muc-Off No Puncture Hassle Dichtmilch.
Folgendes habe ich versucht: Kompressor, Spüli, Fahren mit Schlauch, anschießend erneute Versuche.
Ergebnis: Einen Reifen habe ich schlauchlos nicht montiert bekommen, beim anderen Reifen tritt immer noch Dichtmilch aus. 80 Euro in die Tonne.
Danke für die Info. Das bestätigt mich.