Ich bin Faltrad-Fan. Regelmäßige Leser des Blogs wissen das. Ein Brompton war bisher nicht meine Wahl. Unter 20 Zoll mache ich es nämlich nicht. Erst ab dieser Laufradgröße fährt sich ein Faltrad wie ein „erwachsenes Fahrrad“. Umso mehr freute ich mich über die Einladung von Brompton zur Pressevorstellung des neuen Brompton GcLine im Massif Central in Frankfurt. Der Termin fand bereits während der Eurobike statt und war streng geheim. Teilnehmer mussten nicht nur eine Verschwiegenheitserklärung abgeben, sondern auch ihre Smartphones in Hüllen verpacken, die die Kameralinsen verdeckten.
Doch dafür bekamen wir einen tiefen Einblick in die Produktentwicklung des Brompton G-Line und durften das „G“ sogar auf Straße und Waldautobahn testen.
50 Jahre nach dem ersten Brompton kommt die neue G Line ab Oktober 2024 in dien Handel und macht einiges besser als bisher. Mit den neuen 20-Zoll-Laufrädern und den hydraulischen Scheibenbremsen fährt sich die G-Line vom Handling wie ein richtiges Fahrrad. Dabei sorgt die 8-Gang-Nexus-Nabenschaltung und die breite Bereifung für eine sportlich schnelle Fahrweise auf und abseits des Asphalts.
Alternativ ist das Rad als Electric G Line mit einem 250 Watt E-Antrieb zu haben, der in der Hinterradnabe sitzt und auf die 4-Gang-Schaltung von Brompton abgestimmt ist. Wie beim 16-Zoll-E-Brompton sitzt die Batterie in der dafür konzipierten Tasche am Front-Carrier-Block des Steuerrohrs. Allerdings ist der neue 345 Wh Akku leistungsfähiger als bisher und passt insgesamt gut zum Rad.
Das Electric G Line verfügt über ein Beleuchtungs-Set mit 9-Watt Front- und 1-Watt.Rücklicht, das über den Akku in der Fronttasche gespeist wird.
Via Bluetooth kommuniziert das Electric mit dem Smartphone des Fahrers und erhält bei Verfügbarkeit Software-Updates über die App. Die App erlaubt außerdem den Wechsel der Fahrmodi, steuert die Beleuchtung und zeichnet Touren auf.
Je nach Körpergröße können Käufer der G Line zwischen Small, Medium und Large wählen, wobei sich die Größenangaben auf die Höhe des Lenkervorbaus beziehen.
Ich bin das G Line in Größe M gefahren und fühlte mich passend aufs Rad gesetzt. Auf keinem 16-Zoll-Brompton saß ich so gut und bequem wie auf dem G-Line. Das ist Fakt.
Der in London gefertigte Stahlrahmen lässt sich bromptontypisch falten. In Größe S ist das Faltmaß des G-Line mit 690 mm (H) x 730 mm (L) x 402 mm (B) angegeben.
Brompton kommunizierte für die verschiedenen Ausführungen folgende Gewichte (jeweils in Größe S):
G Line 8-Speed – ab 13.9 kg
G Line 8-Speed mit Gepäckträger und Schutzblechen – ab 14.8 kg
Electric G Line 4-Speed mit Gepäckträger und Schutzblechen – ab 16.1 kg ohne Batterie, 19.5 kg mit Batterie
Die Rahmen der G-Line gibt es zum Start in den Farben Forest Green, Adventure Orange und Traildust White. Mein klarer Favorit ist Orange. Die Farbe sieht gut aus und hat in der Stadt einen klaren Sicherheitspluspunkt.
Die Verkaufspreise sind für die Marktnische üblich:
G Line 8-Gang 2.849 EUR
G Line 8-Gang mit Gepäckträger und Schutzblechen 2.969 EUR
G Line 8-Gang mit Licht 2.959 EUR
G Line 8-Gang mit Licht und Gepäckträger 3.079 EUR
Electric G Line 4-Gang 3.999 EUR
Die Brompton G Line gibt es ab dem 7. Oktober auf www.brompton.com, in den Brompton Junctions in Berlin, Hamburg, München und Wien, sowie bei ausgewählten und akkreditierten Brompton Händlern.
Würde ich es kaufen? Ja.
Warum?
Das G-Line fährt sich sehr agil und spritzig, wobei die breiten Schwalbe G-One-Reifen mit top Dämpfungseigenschaften glänzen, wenn sie mit wenig Druck gefahren werden. Entsprechend gefiel mir das Test-Faltrad abseits des Asphalts besonders gut. Im nassen Wald, rund um den Goetheturm, konnten sich die Scheibenbremsen beim Brompton-Test-Event beweisen. Die Bremsen des G-Line greifen ausgezeichnet und tragen mit den breiten Allroad-Reifen zu einem sehr sicheren Fahrgefühl bei. Das hat mir extrem gut gefallen.
Im Gelände muss sich das G-Line nicht hinter dem Vello Gravel verstecken, das bisher die Referenz in Sachen geländegängiger Falträder war. Beide Falträder machen auf der Waldautobahn sehr viel Spaß und selbst auf schmalen Wegen verliert man nicht die Kontrolle.
Auch die elektrische Version ist top, wobei ich hier meinem Vello Bike+, trotz schwächerem Motor und kleinerem Akku, den Vorzug geben würde. Warum? Das Vello Bike+ verfügt über K.E.R.S., also Energierückgewinnung. Für sportliche Fahrer macht das Aufladen während der Fahrt Spaß. Außerdem sitzt der Akku in der Antriebsnabe des Hinterrads, nicht vorne in einer speziellen Tasche. Aber auch das ist Geschmacksache.
Zum Marktlaunch darf man Brompton zum gelungenen G-Line und G-Line Electric gratulieren.
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