5.4.2020
Heute, trotz Bullshit-Warnung des ADFC, 60 km unterwegs gewesen. Meist Feld- und Waldwege, viel Gravel, aber sogar ein Radschnellweg kamen unter meine Breitreifen. Dabei hatte ich oft mit Gegenwind zu kämpfen. Es war ein gutes Training, ohne mir zu viel abzuverlangen.
Was mich aber wundert ist die Wattangabe auf Strava. 88 Watt durchschnittliche Leistung? Soll ich lachen oder weinen? Wie wird das berechnet? Auf Basis meines bescheidenen Schnittes? Offenbar macht Strava keinen Unterschied, ob etwas auf dicken Reifen und Gravel oder mit dem Rennrad auf der Straße gefahren wird. Das ist schlecht. Brauche ich für das eigene Ego doch ein Powermeter am Gravel-Rad? Bullshit!

Am Morgen stand ich übrigens in der Küche und habe Zimtschnecken gebacken. Vor der Runde gab es zwei. Hinterher einige mehr. 🙂
4.4.2020
Kannst Du Dich noch an das bescheidene Frühjahr vor sieben Jahren erinnern. Lausige Kälte bis in den Mai hatten wir damals.

Da kann man momentan nicht meckern, auch wenn Corona uns zum alleine fahren verurteilt hat.

Zum Glück dürfen wir draußen fahren. Wobei, wenn es nach dem ADFC ginge …
Zitat aus der ADFC-Verlautbarung von gestern: „Lange Radtouren sind nicht erwünscht. Und auch ausgedehnter Radsport sollte nicht mehr im Freien stattfinden.“
Zunächst stand im Text sogar, dass man nich länger als eine Stunde Fahrrad fahren soll. Das haben sie nun klammheimlich geändert.
Mal ehrlich, lieber ADFC, Ihr habt ja den Schuss nicht mehr gehört. Oder warnt der ADAC nun auch vor dem Autofahren zu Ostern?
Ich fahre lieber draußen, heute zwei, morgen vielleicht drei Stunden. Dass ich alleine fahre und, wie immer vorsichtig bin, versteht sich von selbst.
In diesem Sinne: „Fart Outside“, wie der Engländer sagt.

3.4.2020
Endlich ist der große Monitor da. In meinem Job muss ich oft mit großen Excel-Tabellen arbeiten. Auf Dauer geht es deshalb im Homeoffice nicht ohne Monitor. Nun bin ich zufrieden, auch wenn der Monitoraufbau mich vom Mittagspausenzwiften abgehalten hat.

Und dank meines Nachbarn musste ich nicht einmal vor die Tür, um endlich wieder Nachschub zu haben. Die Zeiten sind beschissen, da braucht man halt mehr. 😉

2.4.2020
Das mit dem Sport in der Mittagspause hat heute nicht geklappt. Keine Zeit, weil ich gute Lektüre in der Post hatte. Rezension folgt. Meine volle Empfehlung ist jetzt schon da! Tim Farins Schreibe ist einfach klasse. 101 Dinge …

Dass heute die Vätternrundan 2020 abgesagt wurde, war eigentlich nebensächlich, da sowieso schon vermutet.
1.4.2020
Erster Arbeitstag der Woche. Arbeitsmäßig war er o.k., aber vormittags habe ich mir erst einmal einen Monitor bestellt. Der Bildschirm des 14-Zoll Laptops ist auf Dauer nicht geeignet.
Sportlich war ich faul. Zum Zwiften keine Lust und auch der Schlingentrainer, den ich kürzlich online bestellt hatte, hängt dort wo er hängt. Unberührt. Morgen soll sich das ändern. Dann streiche ich das Mittagessen und gehe dafür ne Stunde auf die Rolle. Sonst endet die Corona-Homeoffice-Periode im Desaster.
31.3.2020
Zu Corona-Zeiten schwächelt das Internet manchmal. Leider. Trotz technischer Hürden konnte ich aber die 14. Etappe der Rennrad-WG aufnehmen. Titel: „Das Rad ist ihm nicht genug“.
Wer in dieser Episode zu Gast war, verrate ich erst mit Veröffentlichung. Das kann aber ein, zwei Tage dauern, weil ich den Rest der Woche vom Home-Office aus arbeiten muss. Und da gibt es Regeln. Arbeitszeit ist keine Blog-Zeit. Aber mal schauen, wie weit ich morgen nach Feierabend kommen werde.
… und bitte keine Kommentare zur Frisur. Bald ist der Langhaarschneider an der Reihe.

30.3.2020
Corona-Ausnahmezustand, Woche 3, wenn ich mich recht erinnere. Langsam gewöhnen wir uns daran und das Leben verläuft wieder in einigermaßen gewohnten Bahnen.
Anfang März war Corona noch weit weg. Vor mir lag gedanklich das Mallorcatrainingslager. Im Podcast mit Andi unterhielten wir uns darüber. Andi konnte sogar noch fliegen, wurde dann aber von den schnell greifenden Maßnahmen der spanischen Regierung überrascht.
Retrospektiv werden einige behaupten, man hätte wissen müssen, was kommt. Aber dem war nicht so. Wir alle wurden überrollt. Tageweise haben wir uns neu justiert. Und mit „wir“ meine ich uns alle – Gesellschaft, Politik, Arbeitgeber, Individuen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist der Coronavirus-Monitor der Berliner Morgenpost. Der Monitor zeigt, wie sich das Virus explosionsartig verbreitet hat, und weiter verbreitet. Der Monitor zeigt Daten für Deutschland, Europa und weltweit. In der Tat wurden wir überrascht und „überrannt“.
Mein Arbeitgeber hat klugerweise bereits am Freitag den 13.3.2020 einen kompletten Homeoffice-Tag getestet. Montag waren wir alle wieder im Büro, wurden aber nachmittags, bzw. ab dem nächsten Tag, dem 17.3.2020, ins andauernde Homeoffice geschickt. Ein Dank gilt meinem Arbeitgeber, der schnell und umsichtig gehandelt hat, um seine Mitarbeiter zu schützen.
Ich hatte derweil einige Tage Urlaub, wie auch heute und morgen wieder, und genoß zwei längere Ausfahrten auf dem Rad, alleine für mich und immer auf Distanz. Derweil hatten andere für sich entschieden, nicht mehr draußen Fahrrad fahren zu wollen.
Während meiner Ausfahrten wurde ich teilweise angefeindet, immer wenn ich ein Foto auf meinen Social Media Kanälen veröffentlichte. Egoistisch sei ich, verantwortungslos gar, weil Krankenhausplätze jetzt für andere Fälle gebraucht werden würden. Aber nicht nur ich wurde mit solchen Vorwürfen konfrontiert. Eigentlich alle, die noch draußen fuhren, wurden von anderen angegriffen und verurteilt.
Warum eigentlich? Konsens bestand bei den noch draußen Radfahrenden, dass man alleine und defensiv fährt, kein Hochintensivtraining macht, genügen Wasser und Verpflegung dabei hat …
Ein Restrisiko bleibt. Das ist jedem von uns bewußt. Aber irrational vom draußen Fahrrad fahren abzuraten, weil das Risiko zu hoch sei, kann ich bis heute nicht nachvollziehen.
Deshalb bin ich froh, dass unsere Politik hier nicht regelnd eingegriffen hat. Schließlich ist Sport an der frischen Luft nicht nur für die Physis gut. Es stärkt auch die Psyche. Und sind wir mal ehrlich. Jetzt in Woche drei ist meine Frau Luisa bestimmt auch mal froh, wenn der Haustyrann zwischendurch mal nicht daheim ist.
In diesem Sinne, fahrt Rad und bleibt gesund!
P.S.: Mir wurde auch vorgeworfen, dass ich als „Influencer“ zu wenig Vorbild sei und doch gefälligst bzgl. Corona Verhaltensregeln kommunizieren solle, wie bspw. den freiwilligen Verzicht aufs Radfahren im Freien. Zwei Dinge sind mir aber wichtig: 1) Ich möchte nichts gegen meine eigene Überzeugung kommunizieren. Dabei lasse ich mich gerne mit Argumenten überzeugen, nicht jedoch mit irrationalen Vorhaltungen. 2. Ich möchte wegen Corona weder Diskussionen zugunsten meiner „Auflage“ provozieren noch Clickbaiting mit diesem Thema betreiben. Dafür sind mir Thema und die Leser zu wichtig.
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Du machst das schon richtig! Schön, wieder von Dir zu lesen und auch Deinen Podcast zu hören.
Bleibt alle Gesund!
Jörg
„Taugen Scheibenbremsen für den Bergfloh?“ fragt sich das Buch mit den 101 Dingen auf seinemRückendeckel. Klar: die Felgenbremse ist die größte Scheibenbremse der Welt, die unter einen gegebenen Reifen passt!