Willkommen auf meiner Timeline!
8.11.2020
Gestern verstarb Rainer Kopp, plötzlich und unerwartet. Rainer war Gründer der Raiko GmbH und Inhaber der Bike-Station im Hotel María Isabel an der Playa de Palma. Mit seiner Fahrradmarke Marcello war der Meckenheimer, der in jungen Jahren selbst als Radsportler erfolgreich war, langjähriger Förderer des Radsports in NRW und darüber hinaus. Er wurde nur 61 Jahre alt. RIP, Rainer.
7.11.2020
Knapp zwei Stunden Rad, bei kühlen Temperaturen. Die Sonne schien, aber in den Waldstücken hat man nicht wirklich viel davon.
Ich war relativ dick eingepackt und die lange Radhose war nicht zu warm. Auch die Winterschuhe wusste ich zu schätzen. Ein Sportfreund war noch mit kurzer Bib unterwegs. Entweder hat der ein total anderes Temperaturempfinden, oder war einfach falsch angezogen. Fragen konnte ich ihn nicht, weil ich nur kurz hinter ihm war, bevor ich in den Wald abbog und er auf der Straße weiter fuhr.
Auf jeden Fall taten die zwei Stunden frische Luft richtig gut.
6.11.2020
Beim Radfahren frische Luft atmen, einfach herrlich. Das ist genau das, was man beim Indoor-Training nicht hat. Leider stand die Sonne bald sehr tief und ich nach 23 km wieder zuhause. Aber immerhin. Wäre nicht Freitag, hätte ich nicht im Hellen fahren können.
Statt off-road war ich mit den Teravail Rampart unterwegs. Etwas fester aufgepumpt, hinten 3, vorne 2,8 bar, laufen die auf der Straße wunderbar, obwohl sie 47 mm breit sind.
5.11.2020
Mittagspause und dann virtuelles „Townhall Meeting“ in der Firma = 2 Stunden Zeit. 90 Minuten davon verbrachte ich auf Zwift, die letzten 30 Minuten mit Live-Video aus der Firma auf dem iPhone. 🙂
Die Gruppenausfahrt war auf 60 Minuten terminiert und die Großgruppe machte mächtig Geschwindigkeit. Leider wurde ich nach 47 Minuten stehen gelassen. Die Bluetooth-Verbindung zwischen dem Wahoo KICKR Bike und meinem MacBook Pro war verloren gegangen. Wenn das passiert, gibt es einen einfachen Trick. Kurz das Stromkabel des Smarttrainers trennen und warten, bis er sich neu konnektiert hat. Blöd nur, dass es hinterher nur noch alleine weiter ging.
Als die Stunde, und damit das Gruppenevent vorbei war, hatte ich zwei versprengte Fahrer gefunden, mit denen es noch 30 Minuten weiter ging.
Den Frankreich-Kurs, auf dem heute gefahren wurde, war für mich neu. Er ist landschaftlich sooooo schön. V.a. mag ich die Sonnenblumen am Wegesrand. 🙂
Zwift gefällt mir in diesem Zusammenhang besser als RGT, wenn die Verbindungsabbrüche nicht wären. Auch wenn es die Bluetoothverbindung zwischen Smartbike und MacBook betrifft, verursacht werden die Abbrüche vermutlich durch die Zwift-App. In den vergangenen Wochen der intensiven RGT-Nutzung hatte ich keinen einzigen Abbruch. So viel dazu.
4.11.2020
Letzten Mittwochabend hatte ich einen „Bachelorette-Ride“ auf RGT veranstaltet. Heute Abend wollte ich auf Zwift fahren. Aber ich bin müde und faul. Deshalb gibt es Couching, obwohl ich besser die Käsenudeln abtrainieren würde. Nun denn.
Seit gestern kenne ich übrigens meinen OP-Termin. Am 15.12.2020 geht es unters Messer. Vermutlich komme ich dann zum Wochenende raus und kann Weihnachten schon etwas schmerzfrei verbringen. Erst im neuen Jahr werde ich wieder aufs Rad können. Zunächst sachte auf dem Smarttrainer, aber zeitnah auch wieder auf dem Gravelbike. Schließlich soll das Entfernen des Fixateur Interne nicht ganz so dramatisch sein. Nach dem Einsetzen hatte ich noch Wochen lang starke Schmerzen.
Ansonsten?
Das Triban GRVL900 TI ist bald bei Decathlon bestellbar. Ich würde es gerne mal Probe fahren.
3.11.2020
Auch wenn sich einige über meinen gestrigen Eintrag aufgeregt haben. Es ist wichtig, dass wir solidarisch sind und die Welle brechen. Kontakte die vermeidbar sind, sollten möglichst unterbleiben. Warum? Wir müssen die Infektionen nachverfolgbar machen bzw. aufklären. Wenn das in 75% der Fälle nicht funktioniert, weil Personal in den Gesundheitsämtern fehlt, weil zu viele Menschen auf die App verzichten, weil …
Wie sollen wir es sonst in den Griff bekommen? Von Herdenimmunität, die in einem der Kommentare angesprochen wurde, sind wir weit entfernt, zumal mehrmalige Ansteckungen möglich sind.
In Schweden leben ca. 10,3m Menschen. In Deutschland etwa 83,1m. Bereits an Corona erkrankt waren 1,2% der schwedischen Bevölkerung, aber nur 0,685% der in Deutschland wohnenden. Prozentual haben sich in Schweden doppelt so viele Bewohner im Laufe der Pandemie angesteckt, wie in Deutschland. Aber mit 1,2% ist Schweden Lichtjahre von der Herdenimmunität entfernt. Leider.
Übrigens liegt der Anteil der Gesamtbevölkerung, der in Schweden an oder mit Corona verstorben ist, bei 0,057%. In Deutschland sind es nur 0,013%. Das ist ein Riesenunterschied und wir können froh sein, dass wir nicht den schwedischen Sonderweg gehen. Würden wir nämlich die 0,057% auf die deutsche Bevölkerung anlegen, hätten wir seit Beginn der Pandemie knapp 48.000 Todesfälle zu verzeichnen gehabt, im Gegensatz zu 11.669. 37.000 Menschenleben! Das entspricht in etwa den Einwohnern einer Stadt wie Dietzenbach – wären wir seit März den Weg Schwedens gegangen. Wäre Dir das egal? Mir nicht! Und deshalb muss auch ein Fahrradblog manchmal politisch Flagge zeigen.
Zurück zum Sport, den wir Ausdauersportler auch im Lockdown selbstverständlich ausüben dürfen.
Heute war ich spontan auf Zwift unterwegs. Warum? Ich hatte in der Mittagspause, bzw. ab 11:30 Uhr für einen kurzen Ritt Zeit. Natürlich findet man auf Zwift, im Gegensatz zu RGT, immer irgendwelche Events. Heute war es der EUROPEAN LUNCH RIDE.
50 Minuten mit einer gewichteten Leistung von 195 Watt ist gar nicht so schlecht. Schließlich bin ich einigermaßen leicht. Zum Schluss waren wir zu sechst und es gab ein schönes Sprintfinale in der Gruppe, das ich überraschender Weise für mich entscheiden konnte.
Doof fand ich, dass Zwift meinen Pulsgurt ums Verrecken nicht finden wollte. RGT hat damit keine Probleme.
Außerdem fand ich es blöd, dass wir beim Lunch Ride im Dunkeln gefahren sind. Die Tages- und Nachtzeiten, sowie der virtuelle Regen gehen mir bei Zwift auf den Zeiger. Ich mag die bunten Bilder der Zwift-Landschaft und die helle Sonne. Aber nicht sowas grau in grau.
Übrigens weiß ich immer noch nicht, was ich mit dem Burrito-Powerup machen soll. Power-Ups generell – auch etwas, das ich auf Zwift eigentlich nicht brauche.
2.11.2020
Ab heute ist Teil-Lockdown und deshalb Corona wieder einmal Thema hier im Blog. Mir gefallen die erneuten Einschränkungen nicht. Keine Frage. Aber wir müssen was tun. Die Infektionszahlen steigen, trotz aller Hygienekonzepte von Restaurants, Sportvereinen etc. Wie kann das sein? Waren wir in den letzten Wochen zu unvorsichtig? Wähnten wir uns zu sehr in Sicherheit?
Angeblich ist auch alles sicher. Bspw. macht uns die Restaurant-Lobby weiß, dass zwei von drei Infektionen im privaten Haushalt stattfinden. Aber trau‘ keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. In der Tat hat das RKI diese Zahl kommuniziert. Zwei von drei Infektionen, die aufgeklärt bzw. zurück verfolgt werden können, erfolgen im privaten Haushalt. Blöd nur, dass momentan lediglich eine von vier Infektionen zurück verfolgt werden können. Heißt, bei 75% der Corona-Infektionen bleibt unklar, wo die Ansteckung erfolgt ist. 75% Dunkelziffer! Wo stecken sich die Leute an? Im OPNV? In der Schule? Die Gefahr ist hoch, auch wenn alle Masken tragen. Im Restaurant, wo niemand am Tisch eine Maske trägt, ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit sicher auch gegeben. Gleiches gilt m.E. im Sportverein. Basketball, Handball, Fußball, Ringen … findet ohne Maske statt, egal ob im Training oder Wettkampf. Da hilft auch kein Hygienekonzept.
Solange die Zahlen überschaubar waren, war es genau richtig, wie wir es gemacht haben. Aber nun bedarf es halt Einschränkungen. Ich bin überzeugt, dass unser gemeinsamer Verzicht zu einem Wellenbrecher führen wird, der wirksam ist. Aber wir müssen uns am Riemen reißen. Unzufriedenheit und Frust bringen uns nicht weiter. Entsprechend ärgerte mich die Reaktion mancher Sportverbände, aber auch der Restaurant-Lobby, auf die Lockdownbeschlüsse der vergangen Woche.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Presseerklärung des Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörrmann, zum „beschlossenen Maßnahmenpaket des Bundes und der Länder“.
Der erste Teil liest sich ganz gut. Man bedauere, dass der temporäre Lockdown offenbar nötig geworden sei. Man trage die Maßnahmen verantwortungsbewusst und solidarisch mit.
Der DOSB bedauert sehr, dass dieser temporäre Lockdown inklusive eines Verbots des Amateursports offenbar nötig geworden ist. Wir tragen diese Maßnahme jedoch verantwortungsbewusst trotz der negativen Effekte für den Sport grundsätzlich solidarisch mit. Dies fällt nicht leicht, weil sich die bereits sichtbaren und die für Viele noch unsichtbaren Corona-Schäden in SPORTDEUTSCHLAND durch diese pauschale Maßnahme der Politik nochmals deutlich verstärken.
https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/neue-corona-einschraenkungen
Liest man das Statement aber weiter, relativiert der DOSB:
Leider berücksichtigt der generelle Lockdown nicht die vielfältigen und erfolgreichen Aktivitäten des Sports, der durch ein hohes Maß an Disziplin und mit der konsequenten Umsetzung von Hygiene-Konzepten erreicht hat, dass der Sport nachweislich kein Infektionstreiber ist.
https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/neue-corona-einschraenkungen
Was genau will uns Herr Hörrmann damit sagen? Glaubt er ernsthaft, was er da sagt? Wer hat nachgewiesen, dass der Sport kein Infektionstreiber ist? Wenn sich doch 75% aller Corona-Infektionen nicht aufklären lassen, wie kann sich der DOSB-Präsident sicher sein, dass der Sport kein Infektionstreiber ist? Aber gut. Verzeihen könnte man die Aussage allemal, weil sie quasi in einem Nebensatz gefallen ist und man grundsätzlich die Maßnahmen verantwortungsbewußt und solidarisch unterstützt.
Fakt ist aber auch, dass solche Verlautbarungen in der Regel nicht gelesen werden, es sei denn, sie werden auf Facebook geteilt, so wie hier.
Ärgerlich ist, dass die Social-Media-Abteilung des DOSB mit dem Spruch „Sorge um Sportdeutschland“ nicht nur ein populistisches Sharepic gestaltet hat. Nein, auch die Aussage des DOSB-Präsidenten wurde durch Auslassungen populistisch verändert. Von Solidaridät und Verantwortungsbewußtsein ist auf Facebook nichts zu lesen. Da hilft es auch nicht, dass man den Link zur Verlautbarung beifügt. Wer klickt da schon drauf? Viel lieber klickt man auf den Teilen-Button auf Facebook.
Social Media at its best. Empörungen generieren mehr Traffic, mehr Interaktion als Verantwortungsbewußtsein und Solidarität. Das ist leider so. Über 2.700 Mal wurde das Sharepic geteilt. Hätte man stattdessen geschrieben, „scheiße, aber halten wir uns dran, es sind nur vier Wochen“, wäre es keine vier Mal geteilt worden, da bin ich mir sicher.
Ich persönlich finde populistische Kommunikation wenig verantwortungsvoll von einem Organisation, die u.a. durch Bundeszuwendungen finanziert wird.
Genauso daneben finde ich übrigens das Statement „DontCancelMySport“, das viele Ausdauersportler gerade in Ihrem Facebookprofilfoto führen. Was wollt Ihr damit sagen? Sollen lieber ein paar mehr Leute verrecken, damit man ungestört seiner Freizeitbeschäftigung nachgehen kann? Wie egoistisch ist das denn? Und wer verbietet Euch überhaupt Euren Sport? Kein Radsportler, kein Läufer hat durch den Lockdown großartig was verboten bekommen. Geht raus, fahrt Rad, oder setzt Euch in der Pain Cave auf des Smarttrainer, statt blöde „DontCancelMySport“-Parolen auf Facebook zu brüllen. Das bringt nämlich niemanden weiter.
Last but not least: Wer von Euch hat die Corona-Warn-App auf dem Smartphone und die Risikoermittlung aktiv? Soweit ich weiß wurde die App noch keine 20-Millionen Mal herunter geladen – geschweige denn aktiviert. Welches Problem habt Ihr damit? Bei Facebook & Co. hinterlasst Ihr mehr Daten, als Ihr glaubt. Die Corona-App ist absolut anonym.
Übrigens hatte ich unlängst zwei Risikobegegnungen, traf also auf Leute, die später ein positives Coronatestergebnis hatten. Gut, dass die App darüber informiert. Zwei ist für mich übrigens viel. Schließlich arbeite ich zu 100% im Homeoffice, gehe kaum einkaufen aber sporadisch ins Restaurant. Donnerstag war ich im Krankenhaus, zur OP-Vorbesprechung. Vielleicht ist es dort passiert? Aber auch Luisa hat eine Risikobegegnung in ihrer App. Sie war nicht mit mir im Krankenhaus.
Wie auch immer, ladet Euch die App runter und aktiviert die Risikoermittlung. Bitte – Danke!
Man kann das -aus jeweils subjektiver Sicht verständliche- Jammern der Sportverbände, Gastronomie usw. auch übersetzen: „Macht Schulen und Kitas zu, damit es mir gut geht!“
Wenn man lt. Regierung 75% der Kontakte verhindern will, man aber den Leuten das Hamstern von Toilettenpapier und Nudeln erlauben will/muss UND man -zu recht- Schulen und Kitas möglichst auflassen will, bleibt halt nicht mehr viel an
Kontakteinschränkung. Wobei ich das mit den Kirchen und Frisören nicht wirklich verstehe…
Der Gastronomie wird im Großen und Ganzen geholfen. Beim Breitensport bin ich mir da nicht ganz so sicher. Aber momentan ist es m.E. überschaubar. Vier Wochen machen den Bock im Breitensport nicht fett, was die Finanzen betrifft, zumal sich einige Vereine schon bei ihren Mitgliedern über eine Corona-Abgabe bedient haben. Bei uns nimmt der örtliche Sportverein 45 EUR von einem Erwachsenen und 10 EUR von einem Jugendlichen extra, wegen Corona.
Schulen kann man leider nicht schnell mal dicht machen, weil diese immer noch viel zu wenig digitalisiert sind. Warum hat nicht jeder in der Oberstufe ein iPad und kann virtuell den Unterricht besuchen?
Die frei werdenden Klassen könnten dann für untere Stufen benutzt werden, um mehr Abstand wahren zu können.
Das Schließen der Gaststätten ist auf jeden Fall kontraproduktiv, denn die Treffen verlagern sich so nur komplett in den unkontrollierten privaten Bereich. Und wenn man nicht gerade einen Blockwart als Nachbar hat, dann wird das jetzt vier Wochen an vielen Stellen so praktiziert.
Na ja, das sehe ich nur bedingt so. Nicht jeder ist mit jedem laufend am Saufen. Unterbinden wird man private Treffen kaum können. Aber nicht jeder, der bisher abends in der Kneipe saß, wird sich jetzt mit den Kumpanen zuhause treffen.
Nicht Jeder, der Rest dafür ohne Abstand und die ganze Nacht. Das Schlimme ist aber eher, dass man allen Restaurant und Fitnessstudio Investitionen tätigen hat lassen und man denen von Seiten der Politik jetzt mit dem Arsch ins Gesicht springt. In den Beschlüssen ist einfach zu viel Willkür und blinder Aktionismus. Die fehlende Akzeptanz zeigt sich allerorten, das war im Frühjahr noch ganz anders.
Schade. bisher hab ich Deinen Blog ganz gern gelesen. Aber die Lock-Down-Strategie der Regierung, die ich eh aus allen Medien und Netzwerken schon im Dauerfeuer erklärt bekomme, einfach unkritisch zu übernehmen, um andere Meinungen niederzumachen – das ist billig. Wo sind denn umgekehrt die Zahlen, dass bei Gaststättenbesuchen, Fitnessstudios, Sportvereinen, die alle in den letzten Monaten erhebliche Maßnahmen ergriffen haben, die Ansteckungsgefahr größer ist als in der Familie? Gibts nicht. Im Gegenteil. Größter Corona-Hotspot sind private Haushalte.
Und vor allem: Wo ist denn die Strategie der Regierung für „Nach-dem-Lock-Down“? Seit Mai hatten die Politiker Zeit, Massnahmen für eine zweite Welle zu ergreifen – passiert ist nichts. Rein gar nichts. Wir sind wieder auf dem Stand von April. Die Strategie der Regierenden scheint zu sein: wir warten auf den Impfstoff. Das heißt, nach dem 2. Shut-Down kommt wieder eine ruhigere Phase, dann gehts in den dritten Lock-Down usw….Bis dann im Frühjahr/Sommer nächsten Jahres vielleicht geimpft wird. Aber was will man dann noch schliessen? Viele kleine Unternehmen, Selbstständige, Gaststätten, Geschäfte, Fitnessstudios, Messeveranstalter, Verlage, etc.etc. etc. werden diese Strategie nicht überleben.
Der „schwedische Weg“ wird von Politik und Medien immer als „nicht gangbar“ bezeichnet – mit Verweis auf viele Tote im Seniorenalten im Frühjahr. Diese Toten gab es, aber dass die Schweden inzwischen ganz andere Zahlen, nämlich seit Monaten praktisch kaum bis keine Corona-Toten haben, liest und hört man in keinem deutschen Medium. Und das trotz wieder stark gestiegener Fallzahlen, wie auch in Deutschland, seit Anfang Oktober. Die Herdenimmunität scheint zu funktionieren – aber in Deutschland darf man darüber nicht mal nachdenken, da bekommt man gleich zu hören: „Willst Du alle Alten umbringen?“. Das ist Schwachsinn. In Schweden sterben prozentual inzwischen weniger Senioren an Corona als in Deutschland.
Die Zahlen zu Schweden findest Du ganz einfach auf Google, aber ich vermute mal, die passen nicht in Dein Weltbild.
Falls es Dich doch interessiert, hier der Link (oben links an der Statistik kannst Du zwischen „Neue Fälle“ und „Todesfälle“ wechseln):
https://www.google.com/search?q=schweden+corona&rlz=1C1PRFI_enDE873DE873&oq=schweden+corona&aqs=chrome..69i57j69i59l2j0i131i433l2j69i60l3.3255j0j9&sourceid=chrome&ie=UTF-8
PS: Ich schreibe Dir das ohne Namen und eMail – denn die Diskussion führe ich seit Wochen schon in meinem Bekanntenkreis, alle wie ich ebenfalls weit über 60J alt. Und bereits da muss ich erleben, wie schnell so eine Meinung mit persönlichen Angriffen gekontert wird. Wie sich so etwas unter Fremden im Netz entwickelt, habe ich auch bereits hinter mir. Brauch ich kein 2. Mal.
Entschuldige bitte. Ich übernehme hier nichts unkritisch. Ich bin der Meinung, dass die Maßnahmen im Großen und Ganzen notwendig sind.
Sicherlich könnte man das ein- oder andere Nachschärfen, aber im Kern wird richtig gehandelt.
Leider bin ich mit Dir nicht einer Meinung, was die Ansteckung in Gaststätten, Fitnessstudios etc. betrifft. Wir haben eine hohe Quote unaufgeklärter Infektionsfälle. Wenn die nicht aufzuklären sind, muss man das leider akzeptieren. Vermutlich liegt das auch daran, dass zu wenige die App nutzen. Hast Du sie installiert und aktiviert?
Wieso muss ich Zahlen über die Ansteckungswahrscheinlichkeit liefern, die es nicht gibt, bevor ich es sinnvoll finden darf, dass gewisse Betriebe unter den Teillockdown fallen? Das erschließt sich mir nicht. Nähert man sich dem Thema mit einer gewissen Ratio, wird klar, dass bspw. beim Basketball-Mannschaftstraining und bei Spielen, bei denen weder Mundschutz getragen wird, noch Abstand eingehalten werden kann, Ansteckungen vorkommen können. Oder möchtest Du das Gegenteil behaupten? Der DOSB-Präsident lehnt sich damit aus dem Fenster. Aber woher hat er die Erkenntnis?
Zu Schweden: Ich bezeichne mit als Schweden-Kenner. Vor 25 Jahren habe ich dort ein Auslandssemester verbringen dürfen. Beruflich hatte ich viele intensive Geschäftskontakte. Seit 2010 fahre ich jedes Jahr zur Vätternrundan.
Hier ein interessanter Artikel. Die Maßnahmen unterscheiden sich zu unseren gar nicht so sehr. Nur sind es in Schweden Gebote, in Deutschland Verbote. Mit Geboten kämen wir in Deutschland aber nicht sehr weit. Das ist Mentalitätssache. In Schweden sieht es ganz anders aus. Geboten wird gefolgt, Ration walten gelassen. Man nimmt sich selbst zurück, zum Wohle der anderen. Schweden ist eine wenig egoistische Gesellschaft. In Deutschland sehen wir das genaue Gegenteil. Genau deshalb braucht es bei uns Verbote.
https://www.merkur.de/welt/coronavirus-schweden-regeln-sonderweg-massnahmen-skandinavien-lockdown-anders-tegnell-zr-90086224.html
Recht hat er! Warum hinter fragt eigentlich keiner die Corona-Maßnahmen? Ermächtigungsgesetz hatten wir doch schon einmal , wer will diese denn wieder haben?
Sorry, aber der Verweis auf ein „Ermächtigungsgesetz“ (vor allem mit der geschichtlichen Dimension) hinkt hier aber gewaltig. Bitte mal § 28 Infektionsschutzgesetz (IfSG) lesen: Danach hat der Bundestag (Legislative) den zuständigen Behörden (Exekutive – kommunale Gesundheitsämtern) die Befugnis gegeben, die notwendigen Maßnahmen nach §§ 29 bis 31 vorzunehmen. In § 32 IfSG ist dann geregelt, dass die Landesregierungen auch durch Rechtsverordnungen entsprechende Gebote und Verbote zur Bekämpfung übertragbarer Krankheiten erlassen können. Alle Verordnungen können durch die Judikative (Gerichte) jederzeit überprüft werden – werden sie ja auch (z.B. Beherbergungsverbot).
Ist also alles sauber geregelt – es hat sich nur offenbar niemand vorgestellt und die Gedanken gemacht, dass das alles mal Wirklichkeit werden könnte. Das soll jetzt kein Vorwurf sein. Die heutigen Dimensionen der Seuche sprengen ja auch alle Vorstellungskraft.
Ich persönlich finde auch längst nicht alles gut, was beschlossen wurde (vor allem die Grundrechtseinschränkungen), aber ich bin auch kein Virologe (anders als die vielen Möchtegern-Virologen), sondern verlasse mich auf die Politiker, die bislang sehr gut auf die Fachleute (Mediziner) gehört haben. Virologisch sind wir eben nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Menschen unmittelbar um uns rum verantwortlich.