Dass ein Ventilator beim Training zuhause notwendig ist, weiß jeder der schon mal ein paar Minuten auf einer Rolle gesessen hat. Ohne künstlichen Wind versucht der Organismus vergeblich den Körper mit Unmengen Schweiß zu kühlen. Der fängt dann an zu tropfen und fließt wie Wassereis bei 40 Grad auf Malle. Irgendwann ist unter einem der Victoriasee. Bäh.
Der alte Ventilator vom Dachboden schafft Abhilfe, ist aber semigeil, weil der bläst halt immer gleich stark und sieht außerdem kacke aus. Natürlich kann man sein Geld immer sparen, aber man kann es auch für Sachen ausgeben, die nicht nur Spaß machen, sondern auch einen Wert bringen. So ist das mit dem Headwind von Wahoo.
Auf der Wahoo Website steht:
Der KICKR Headwind ist der erste wirklich intelligente Ventilator
Ich hab mich zunächst gefragt, was an einem Ventilator ist intelligent? Es ist total intelligent, dass das Kabel aufgerollt werden kann und am Gehäuse ein Griff zum Tragen integriert ist.
Natürlich ist mit intelligent aber was anderes gemeint: Die automatische Steuerung des Gebläses, also des Fahrtwinds. Zu einem smarten Trainer passt eben auch ein smarter Ventilator.
Wie funktioniert das? Der Headwind koppelt sich via Ant+ mit Deinem KICKR und Deinem Ant+fährigen Pulsgurt. Je nachdem, ob Geschwindigkeit oder Puls als „Quelle“ voreingestellt ist, wird der Wind nach diesem Wert gesteuert.
Wer es klassisch mag, kann den Smart Fan per Bluetooth über die Wahoo Fitness App für Android oder iPhone handhaben. Ganz oldschool kann man über die App manuell die Windstärke regeln.
Die App ist aber auch dazu da, Puls- und Geschwindigkeitsbereiche zu definieren, die für die intelligente Steuerung notwendig sind.
Der Headwind wiegt 5,5 kg und ist so gebaut, dass er Luft in Bodennähe links und rechts ansaugt und schräg nach oben auf den Radfahrer bläst – und zwar genau dorthin und nicht links und rechts auf die Mitbewohner. Wenn die Windmaschine erhöht gestellt wird, gibt es zwei ausklappbare Füße. Damit weht der Wind dann flacher.
Ich mag Wahoo wegen der problemlosen Konnektivität zwischen den Geräten. Und ich mag Wahoo wegen der Gimmicks. Wer den Training Desk hat, wie ich, kann den Headwind sozusagen einbauen. Die vordere Ausbuchtung an der Unterseite wird auf das Gestell vom Desk gestellt. So lässt sich Tisch und Wind zusammen weiter weg und näher ran rollen. Der Wind bläst unter dem Tisch und trifft auf den Oberkörper, nicht direkt ins Gesicht.
Ich habe auch nach Alternativen gesucht. Tacx hat nichts vergleichbares im Angebot, außer die kleinen lustigen Propeller am Smart Bike. Auch bei Elite und CyclOps gibt es keine Erfrischungseinheit.
„Normale“ Ventilatoren mit Fernbedienung sind zwischen 40 und 100 Euro zu haben. Bei Intervalltraining und Zwift Rennen noch die Remote Controll zu bedienen kostet aber Performance – oder der Venti bläst permanent zu schwach oder zu stark und man friert. Ventilatoren mit Alexa und Google Home wären noch eine Möglichkeit, mag aber nicht jeder.
Für die einen ist der Wahoo Headwind nur ein teurer Ventilator, für die anderen wieder ein Stück mehr Realität, während es draußen dunkel ist, regnet oder schneit. Wie auch immer man das sieht, ein tolles Weihnachtsgeschenk ist der Wahoo Headwind auf jeden Fall.
Den Wahoo KICKR Headwind gibt es frei Haus für 229,90 EUR.