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Jonas befindet sich momentan im südlichen Botswana kurz vor der südafrikanischen Grenze. Wenn nichts gravierendes mehr passiert wird er Kapstadt am 19. oder 20.11. in neuer Weltrekordzeit erreichen.
Hier findest Du sein Tagebuch mit Fotos der Tage 58 bis 66. Die schludrige Übersetzung ins Deutsche mag man mir verzeihen.
Tag 58
Ich startete vor Sonnenaufgang. Ständiger Seitenwind begleitet mich auf welligen Strecke.
Ich mache immer noch gute Fortschritte. Nach 100 km biegt die Straße nach Südwesten ab. Der Wind weht nun bei voller Kraft von hinten und ich schaffe einen Schnitt von 35 km/h trotz stetiger Steigungen. Das macht Spaß! Kann mich kaum erinnern, wann ich das letzte Mal solche Bedingungen hatte. Ich fahre den ganzen Tag mit nur 20 Minuten Mittagspause für ein schnelles Omelett.
Ich fange an, von 350 km zu träumen, aber am Abend gibt es einen fast 40 km langen Anstieg.
So schaffe ich es nur bis Mbeya, als es nach 290 km mit 2600 hm dunkel wird. Ich bin nun noch 100 km von Sambia entfernt – 11 Länder abgehakt, 3 sind noch übrig.

Tag 59
Ich mache mich wieder vor Sonnenaufgang auf den Weg. Die Straße zur Grenze ist sofort sehr schlecht. Große Schlaglöcher und Schnitte im Straßenbelag. Ich klettere ein paar lange Hügel hinauf, bis ich die Grenze erreiche. Auf der tansanischen Seite läuft alles reibungslos, aber auf der sambischen Seite warte ich über eine Stunde. Nach der Grenze wird die Straße grauenhaft, mit einem ständigen Wechsel zwischen Pflaster mit metergroßen Schlaglöchern, Schotterabschnitten und Straßenbau. Ich komme sehr langsam voran und erreiche nach Sonnenuntergang das erste größere Dorf. Es gibt nur ein Guesthouse an der Hauptstraße. Eine Schabe sitzt auf meinem Bett. Es gibt weder Wasser noch ein Strom. Zwei Häuser weiter befindet sich ein Restaurant und ich geselle mich zu den Gästen, die bei Taschenlampen- oder Handybeleuchtung essen. Der erlebnisreiche Tag wird später in guter Erinnerung bleiben.



Tag 60
Ich setzte meinen Weg auf der Schotterpiste fort, die den ganzen Morgen über sehr schlecht bleibt. Nach 100 km verwandelt sich der Belag in einen schlechten Asphalt und ich nehme wieder Fahrt auf. Die Landschaft ist sehr langweilig und wenig abwechslungsreich, nur Büsche sind zu sehen. Zwischenruch sieht man vereinzelte, einfache Hütten, aber richtige Dörfer liegen weit auseinander. Gegen Mittag erreiche ich das erste Dorf und halte zum Mittagessen, das sehr lange dauert, bis es fertig ist. Ich pushe den ganzen Nachmittag hart, um Mpika zu erreichen, den ersten Ort, der ein Gästehaus hat. Leider hat es auch einen Nachtclub und die Party geht die ganze Nacht. Ich wache nachts auf und fühle mich wieder krank. Lebensmittelvergiftung – die Herausforderung Afrikas.



Tag 61
In der Nacht konnte ich kaum schlafen und fühle mich erbärmlich, als ich bei Sonnenaufgang aufbreche. Die Straße wird jetzt besser und es gibt kaum Hügel, so dass ich trotz meines Zustandes an Geschwindigkeit zulegen kann. Die Leute sind sehr freundlich und jeder begrüßt mich. Ich versuche, Nahrung zu finden und esse den ganzen Tag über trockene Kekse, die ich mit Wasser nach unten bekomme. Ich erreiche Serenje 50 Minuten vor Sonnenuntergang, beschließe aber zu bleiben. Es sind 100 km bis zum nächsten größeren Dorf und ich leide immer noch unter Lebensmittelvergiftung.

Tag 62
Ich starte im Dunkeln, um das Verlorene des Vortages wieder gutzumachen. Ich fühle mich etwas besser, aber immer noch krank. Die ersten 120 Kilometer fahre ich ohne ein einziges Mal anzuhalten. Ich verzichte auch auf das Mittagessen und besorge mir stattdessen etwas Chapthi an einer Tankstelle. Die Fahrbahn ist nun perfekt, obwohl der Lkw-Verkehr zunimmt. Ich pushe den ganzen Nachmittag hart und schaffe 312 km, einen neuen Rekord. Ich bin jetzt am Stadtrand von Luanda, der letzten Großstadt vor Kapstadt.




Tag 63
Super harter Tag mit Seitenwind, Hitze und schlechten Straßen. Ich starte um 5 Uhr morgens und durchquere Sambias Hauptstadt Lusaka, was überraschend reibungslos verlief, nachdem ich bisher mit Problemen in den meisten afrikanischen Hauptstädten zu kämpfen hatte. Kurz danach wird die Straße sehr schlecht und es gibt viele Straßenbaustellen. Zweimal muss ich mein Fahrrad wegen des tiefen Sandes schieben. Den ganzen Tag mache ich nur zwei 10-minütige Pausen und verzichte auf das Mittagessen. So gelingen 300 km. Wir nähern uns jetzt Botswana und aufregenden Wildtieren.


Tag 64
Ein epischer Tag auf dem Rad. Ich machte mich im Dunkeln auf den Weg, Richtung Grenze. Morgens mache ich gute Fortschritte, aber mittags zwingt mich ein großes Gewitter zu einer Pause meiner ansonsten ununterbrochenen Fahrt. Am Abend folge ich dem mächtigen Sambezi-Fluss mit Giraffen und Zebras an der Straße.
Schaffe 335 km und komme an der Grenze an, als sie bereits geschlossen ist. Ich bleibe in Sambia und werde morgen um 6 Uhr nach Botswana einreisen. Dann werde ich den ganzen Tag durch Löwenland fahren … zum Glück bin ich nach meiner Lebensmittelvergiftung sehr dünn. Die Katzen werden sich nicht für mich interessieren.


Tag 66
Ich bin gestern nach Botswana eingereist und habe das Land der wilden Tiere betreten. Viele Elefanten überqueren die Straße und kommen ganz nah. Gestern hatte ich mich ein wenig verrechnet und bin in die Dunkelheit geraten. Lagern war unmöglich, weil es nach starkem Regen unmöglich war, ein Feuer zu machen, um die Tiere fernzuhalten. Später fand ich einen Polizeikontrollpunkt und sie ließen mich drinnen schlafen. Ein Löwe war unlängst in ihr Lager gekommen und hatte einen ihrer Hunde gefressen … Ich war froh, drinnen zu sein. Jetzt bin ich in Francistown und außerhalb des wilden Tierlandes. Wir nähern uns Südafrika.




