Ich bin bereits in Mallorca-Laune. Den kleinen Freund hier im Titelfoto hatte ich vor 9 Jahren auf einem der Schildkrötenwege in der Nähe von Sa Torre getroffen.
Aber heute ist erst Karfreitag und ich schreibe aus dem ICE nach Paris. Seit 1,5 Jahren waren wir nicht mehr in der Stadt der Liebe, unserer Lieblingsdestination für Städtereisen. Eingestimmt hatte ich mich bereits gestern auf Zwift, virtuell die Champs Élysées hoch und runter radelnd.
Ihr seht im Foto, meine Radecke ist nicht aufgeräumt. Die neue Evoc-Radtasche wartet gepackt zu werden. Oben drauf steht ein Wäschekorb mit Klamotten für Mallorca, die ich nach und nach sammle. Ich bin ein Kofferpackchaot und packe gerne über Tage hinweg, was mir in die Hände fällt. Planlos. So habe ich meist mehr Radklamotten im Koffer, als ich auf Mallorca brauche. Schließlich hat die Radstation von Berner-Bikes im THB María Isabel einen Waschmaschine mit Schnellwaschprogramm. Notiz an mich: Waschmittel einpacken.
Aber Mallorca ist noch weit. Zunächst geht es über Ostern nach Paris, ohne Rad, ohne Sport. Montagabend kommen wir zurück und erst Freitagmittag werde ich im Flieger sitzen.
Hast Du gewusst, dass ein Fahrrad im Radkoffer bzw. der Radtasche kostenlos bei Lufthansa mitfliegt, solange es zur Freigepäckmenge gehört? Der Radkoffer darf dabei größer als ein normaler Koffer sein. Nur muss das Rad vorher als Sportgepäck angemeldet werden. Fliegst Du Eco und hast ein Gepäckstück mit 23 kg frei, darf der Radkoffer maximal 23 kg wiegen. Klar. Mein neuer Koffer kommt mit Rad auf etwa ca. 20 kg. Meine alte Radtasche, die Thule Roundtrip Pro, ist sogar 2 kg leichter. Packst Du Helm und Sportklamotten in die Radtasche, hast Du noch 8 kg Handgepäck über. Das sollte reichen. Zur Not lässt man alles zuhause, was man auf der Insel kaufen kann. Duschzeug, Zahncreme, Sonnencreme …
Fliegt man Business Class, hat man 2×32 kg und muss sich gar keine Sorgen machen.
Jedenfalls freue ich mich auf Malle! Mein Bruder CyclingOlli hat mit tollen Fotos vorgelegt. Ich sollte ihn bitten, diese hier in seiner Rubrik „Momente statt Segmente“ zu veröffentlichen. Seine Fotos machen ganz viel Bock auf Malle:
Morgen in einer Woche, Samstag, geht es für mich auf eine Eingewöhnungsrunde von max. 100 km. Sonntag soll es gleich etwas länger werden. Problem: Paris-Roubaix. Ich will den spannenden Teil des Rennens bei Frank, dem Holländer, sehen. Also sollte ich spätestens um 9:00 Uhr auf dem Rad sein.
Für Malle bin ich super gerüstet. Als Ersatzschlauch habe ich den neuen und bis 32mm zugelassenen S-Tubo von Tubolito an Bord. 23 Gramm leicht und ideal für das Fach im Oberrohr des Canyon Endurace CFR. Weil ich im Flieger keine CO2-Kartusche mitnehmen kann, würden sogar zwei von denen, nebst Reifenhebern und Werkzeug in das Oberrohr passen. Stark.
Allerdings war ich geschockt, als die bei bike24.de bestellten Tubolitos geliefert waren. Zufälligerweise sah ich auf dem Etikett „18-28 mm“. Ich war ziemlich verärgert und ließ meinen Ärger auf Social Media Luft. Tubolito reagierte umgehend und bestätigte, dass in den alten Verpackungen bereits die neuen Schläuche stecken. Bike24 hatte auf der Bestellseite darauf hin gewiesen. Aber wer liest schon den beschreibenden Text, wenn das Foto sprechend ist?
Danke an Tubolito für die prompte Reaktion und generell für das tolle Produkt!
War sonst noch was?
Gestern hat man versucht, mich auf Facebook einzuschüchtern. Ich bin Antifaschist und Demokrat. Was hier passiert ist, macht mir Sorgen, zumal der Verfasser, den ich persönlich nicht kenne, im Umkreis um Dietzenbach zu wohnen scheint. Ich Sorge mich aber weniger um mich selbst, als um unsere Demokratie. Was hier auf Social Media passiert, und vermutlich nicht nur mir, erinnert mich stark an die Schlägertrupps der SA, die Anfang der 1930er Deutschland unsicher machten. Damals ließen sich die Demokraten und Antifaschisten einschüchtern. 90 Jahre später darf das nicht passieren. Deshalb bringe ich den Vorfall zur Anzeige. Einschüchtern lasse ich mich nicht, selbst wenn mein Gesicht in Faschistenkreisen bekannt ist.
Übrigens war die NSAP auch eine Partei, die zunächst demokratisch gewählt worden war. Geschichte wiederholt sich! Lassen wir es nicht zu.
… und wenn Du bis hierher gelesen hast: Ist „Random Access“ ein akzeptabler Nachfolger des täglichen Blog-im-Blog? Hast Du Anregungen, Kritik, usw.?
Entdecke mehr von CyclingClaude
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.
»Was hier auf Social Media passiert, und vermutlich nicht nur mir, erinnert mich stark an die Schlägertrupps der SA, die Anfang der 1930er Deutschland unsicher machten.«
Hallo Claude,
das Thema ist unerträglich und umso wichtiger, dass Du es aufzeigst und auch zur Anzeige gebracht hast. In »meiner« Landeshauptstatt wird der Verkehrsbürgermeister mit dem Tod bedroht, weil er eine alternative Verkehrsführung für Radler an einer Engstellte im Stadtverkehr ausprobieren lässt (https://www.tag24.de/dresden/crime/morddrohungen-gegen-verkehrsbuergermeister-stephan-kuehn-wegen-verkehrsversuch-3154736) und ein Drittliga-Fußballstürmer wird ebenfalls (mehrfach) mit dem Tod bedroht, weil paar Spiele verloren worden sind (https://www.dnn.de/sport/regional/dynamo-dresden-neue-morddrohungen-gegen-stefan-kutschke-und-seine-familie-5JO5Y5Y7BZFIFJCLRQJUPGP7UY.html). Schlimm, was momentan los ist! Mir fehlen die Worte ob dieser Verrohung.
Mit radsportlichen Grüßen,
Jan