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Willkommen auf meiner Timeline!
29.8.2021
Es wird Nacht auf dem Messeparkplatz in Friedrichshafen. Es gibt idyllischere Campingplätze. Aber dieser ist nur 200 Meter vom Messetor entfernt, sodass ich ab Dienstag auf der Eurobike rumturnen kann. Morgen heißt es dann erst einmal Homeoffice auf dem Parkplatz, mit Blick auf den Startplatz der Zeppeline.

28.8.2021
Packtag. Morgen geht es nach Friedrichshafen. Die Eurobike beginnt zwar erst am Mittwoch, aber Dienstag ist schon Presserundgang. Eigentlich könnte ich also Montag fahren. Dann verliere ich aber einen Arbeitstag. So mache ich Montag Homeoffice aus dem Wohnwagen. Ich bin gespannt, wie das wird. Raus aus dem Wohnwagen werde ich nicht können. Es soll den ganzen Montag schütten.
Egal. Jedenfalls sind die wichtigsten Sachen im Auto. Mein Rad und eine Kiste Bier. 😉

27.8.2021
Regen und 16 Grad Tageshöchsttemperatur am 27. August 2021. Das muss man sich mal rein ziehen. Mit Merino-Klamotten sitze ich im ungeheizten Wohnzimmer und überlege, die Heizung aufzudrehen.
Normalerweise ist es an diesem Tag wesentlich wärmer, 2019 beispielsweise. Damals konnte man in kurz/kurz für eine halbe Stunde auf dem Asphalt liegen, ohne sich zu verkühlen. Das wäre 2021, bspw. heute, nicht denkbar.
Dass ich damals mit multiplen, teilweise schweren Verletzungen auf dem sommerwarmen Asphalt lag, konnte ich beim Fotografieren nicht ahnen. Gut, beim Aufstehen nach dem Aufschlag hatte ich leichte Schmerzen im Rücken bemerkt. So legte ich mich wieder hin, um liegend auf den Krankenwagen zu warten. Im Liegen rief ich meine Frau Luisa an, erzählte ihr, dass mich ein Auto übersehen hatte, dass sie sich aber keine Sorge machen müsse. Ich käme nur für einen kurzen Check ins Krankenhaus. Adrenalin mindert die Schmerzwahrnehmung.
Die Sanitäter nahmen mich links und rechts und versuchten, mich auf die Füße zu stellen. Fuck! Zum ersten Mal merkte ich, wo es überall weh tat. Der Adrenalinspiegel war wohl gefallen und die Schmerzen extrem. Also auf die Trage und rein in den Krankenwagen.
Die Rettungssanitäter verabreichten ein Betäubungsmittel, damit ich den Transport nach Offenbach besser überstehe. Nur hatten sie das nicht so gut erklärt. Mein Gesichtsfeld begann sich zu verengen, die Stimmen entfernten sich, ich versuchte zu sprechen. Auch meine Stimme war weit entfernt. Wie im Tunnel nahm ich meine Umgebung so gut wie nicht mehr wahr. Mit Panik kämpfte ich dagegen an, weil ich wirklich dachte, ich würde sterben. Erst in der Notaufnahme erwachte ich wieder, nachdem CT und andere Untersuchungen schon vorbei waren.
Diagnose Schlüsselbeinbruch und schwerste Prellungen, aber kein Wirbelbruch. Natürlich musste ich über Nacht bleiben und sogar einige Tage länger.
Nachdem ich im Krankenhaus weiter über Rückenschmerzen klagte, untersuchte man erneut und stellte fest, dass die Schmerzen von einem angebrochenen Wirbel herrühren würden. Der Wirbel, so meinte man in Offenbach, könne aber konventionell, ohne weitere Behandlung, heilen.
Eine Woche später revidierten die behandelnden Ärzte ihre Meinung. Auch die Zweitmeinung in der BG-Unfallklinik Frankfurt brachte kein anderes Ergebnis. Ein Fixateur Interne war unvermeidlich.
Im Dezember 2020 wurde der Fixateur Interne wieder entfernt. Leider krümmte sich die durch den Unfall geschädigte Wirbelsäule danach noch einmal um zehn Grad. Die Ärzte sprechen von „Kyphosierung“ bzw. von einer Kyphose – einer dauerhaften Invalidität.
Scheiße gelaufen, kann man sagen. Andererseits, ich lebe noch – dank Helm – und sitze auch nicht im Rollstuhl. So kann man das auch sehen. Deshalb feiere ich am 27. August meinen zweiten Geburtstag – heute schon zum zweiten Mal. Ändern kann ich sowieso nichts. Kristina Vogel, die es nach ihrem Unfall auf der Bahn weit härter getroffen hat, ist mit ihrer positiven Denke mein Vorbild. Alle Schmerzen, die ich heute oft noch habe, meine Angst vor Autos, wenn ich Rad fahre, meine Befürchtungen, dass es mir gesundheitlich irgendwann noch schlechter gehen könnte … Egal! Ich lebe – und mein Leben verdanke ich dem Helm.
Der Helm verhindert keinen Unfall, die Unfallfolgen sind aber meist geringer. Dasselbe gilt übrigens auch für die Corona-Impfung. Aber das ist ein anderes Thema.
26.8.2021
In Dietzenbach hat sich was getan, während wir in Urlaub waren. Radschutzstreifen werden von vielen Radfahrenden als gefährlich eingestuft. Ich fühle mich damit besser. Ohne Markierung müsste ich ja auch dort fahren und die Autofahrenden würden dann auch nicht mehr Abstand halten. Ich begrüße diese Verbesserung. Es schenkt Aufmerksamkeit.
25.8.2021
Danke für die Kommentare zum Thema „Lastenrad“. Ich gehe oft mit meinem Falt-Ebike zum Einkaufen, statt das Auto zu nehmen. In die Satteltaschen geht ausreichend Ladung rein, um eine Familie mit drei Köpfen zwei bis drei Tage satt zu bekommen. Finde ich dann bspw. bei Aldi oder Lidl irgendeine Aktionsware, die mir gefällt, die aber zu groß fürs Rad ist, lasse ich sie liegen. In solchen Fällen wäre ein Lastenrad besser – und für den Kauf von Bierkästen natürlich auch (Wasser gibt es bei uns aus dem Hahn).
Anderes Thema: Causa Moster
24.8.2021
Staatliche Kaufprämien für E-Lastenräder, so wie es die Grünen fordern, wird von politischen Gegner:innen ins Lächerliche gezogen. Warum eigentlich? Die Kosten wären überschaubar – wohl weniger als 3 km Autobahnbau, kann man lesen. Von welchem Beißreflex lassen sich die Menschen leiten? Nur weil es von den Grünen kommt? Wäre ein Lastenrad statt Zweitwagen nicht gut fürs Klima und den Platz in der Stadt? Mit genügend Reichweite taugt so ein Gefährt auch prima für den Einsatz auf dem Land. Wo ist dann das Problem? Für Autosubventionen ist immer Geld da. Ehrlich gesagt sehe ich langsam schwarz, dass wir das Klima retten können, egal wie die Bundestagswahl ausgeht. Schlechteste Option ist eine Deutschland-Koalition, selbst wenn die CDU/CSU nur zweitstärkste Kraft wäre. Aber auch eine Beteiligung der Grünen in einer Jamaika- oder Ampelkoalition wird nicht genügend Durchschlagskraft entwickeln, weil die Grünen zu viele Kompromisse eingehen müssten, sicherlich auch zum Thema Klimaschutz. Wie kommen wir Menschen raus aus dieser Nummer?
23.8.2021
Der König von Bad Kreuznach!
Stadtradeln in meiner Geburtsstadt Bad Kreuznach und mein Bruder CyclingOlli war dabei. Drei Wochen lang wurden Kilometer gesammelt. Olli, der seit 2017 Rennrad fährt, war mit Eifer bei der Sache. Am letzten Tag fuhr er von zuhause bis zu mir und auf dem Rückweg über Cucuma in Darmstadt zurück nachhause. 238 km reichten für den Sieg. Insgesamt schaffte CyclingOlli 1850 km, in drei Wochen wohlgemerkt.
Nun ist der der Radel-König von Bad Kreuznach und feiert es dementsprechend.

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Lieber Claude, liebe Mitleser, mein ganz Persönliches Problem mit den Lastenrädern ist halt die Beschränkung auf diesen Typ von Rad. Warum werden nicht alle Räder gefördert? Im Winter ist ein Lastenrad, egal mit welcher Reichweite, keine Option für die Landbevölkerung. Bei unter 10 Grad möchten die wenigsten, nicht radsportaffinen, ernsthaft (sagen wir mal) 30 Min zum nächsten Bahnhof oder in die Arbeit fahren. So bleibt für mich das Lastenrad lediglich ein Nischenprodukt für Leute in den Vorstädten oder mit sicheren Abstellmöglichkeiten am Haus. Ich persönlich wäre für eine Reduktion des Umsatzsteuersatzes bei allen Fahrrädern sowie Fahrradzubehörs auf 7 %. So kann man nicht nur Klima- sondern auch Gesundheitsfördernde Punkte vereinen. Zu mir: ich pendle täglich ohne Motor 25km einfach mit einem normalen Cyclocrosser und Gepäcktaschen und erledige damit auch die meisten alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen. Ein Lastenrad wäre mir persönlich viel zu „unsportlich“ und sperrig. Warum sollte ich nicht auch von der Subventionierung profitieren?
»Warum sollte ich nicht auch von der Subventionierung profitieren?«
Klassischer Fall von »Ich-aber-auch!«-Schreier bzw. vom Verlangen der ganzen Hand, wenn ein Finger gereicht wird: kaum steht ein Verbesserungsvorschlag im Raum fühlt sich jemand mit einem ähnlichen aber nicht gleichen Kontext benachteiligt oder die Begünstigung geht nicht weit genug. Hier geht es m. E. um die Begünstigung von Lastenrädern als Transportfahrzeug und nicht um die Begünstigung von Fahrrad-Pendlern oder gar Radsportlern.
@Claude
»Von welchem Beißreflex lassen sich die Menschen leiten? Nur weil es von den Grünen kommt?«
Ja, tatsächlich.
Vollkommen richtig, deswegen bin ich auch gegen jegliche Form von direkten Subventionen aus Steuergeldern. Meine Frage war ja auch warum werden Fahrräder nicht grundsätzlich gefördert und ist ein normales Fahrrad wohl kein Transportmittel. Bitte meinen ganzen Kommentar lesen.
Ich sehe das ähnlich wie Jan. Klar könnte man alle Fahrradfahrenden födern, egal mit was. Aber übertragen wir es mal aufs Auto. E-Fahrzeuge werden mit irren Summen subventioniert, und es wirkt. Andere Kfz werden (momentan) nicht gefördert.
Fangen wir also mal mit E-Lastenrädern an. Das müssen nicht mal große Klopper sein. Schau Dir bspw. mal ein Tern GSD an. Das ist ganz und gar nicht sperrig. Unsportlich mag es sein. Aber das ist nicht das Thema.