Seit einigen Jahren liebäugle ich mit dem „CeramicSpeed OSPW System“ für mein SRAM Schaltwerk Red22 eTap. Es wird 3% mehr an Leistung versprochen. Ob das nun stimmt und ob man das überhaupt merkt steht auf einem anderem Blatt. Ich finde es optisch schlicht ein Leckerbissen, weil es einfach nur „geil“ aussieht. Gebraucht gibt es die CeramicSpeed via Kleinanzeigen recht selten für 300 € und neu im Netz für ca. 420 €. Das ist recht viel, nur damit (m)ein Schaltwerk „geiler“ aussieht! Kommt für mich nicht in Frage ….
Dank der Google-Suche landet man früh oder später auf „Aliexpress“. Dort wird das Schaltwerk-Upgrade für ca. 70 € inkl. Versand angeboten (so nebenbei: das Schaltwerktuning geht auch für andere SRAM- und auch für diverse Shimano Versionen).
Die Aliexpress-Bestellung am 7. März war problemlos; Zahlung lief über PayPal. Dafür gibt es eine Gebühr und es erfolgt eine Umrechnung auf den aktuellen Dollarkurs. Nach knapp 2 Wochen, am Samstag, klingelt die Postbotin. Ich musste direkt an der Haustür 12 € Zollgebühr + 6 € für die Bearbeitung bezahlen. Toller Service von der Post, zudem war die Lieferzeit aus China inkl. Zoll extrem fix! Trotz Corona!
Was erhält man nun dafür:
- Eine spartanische Verpackung (nicht fotografiert, wurde jedoch vom Zoll geöffnet damit kontrolliert), ohne Montageanleitung
- Der Karbonkäfig ist aus Sichtkarbon mit 2 Schaltrollen.
- Die 2 x Schaltrollen – CNC gefräst aus Aluminium – haben je 17 Zähne und sind „Keramik gelagert“ (zum Vergleich: die SRAM Schaltrollen haben 11 Zähne)
Somit der erste Vergleich: knapp 88 € für den China Kracher versus knapp 420€ für eine echtes CeramicSpeed Lösung. Knapp 330 € gespart und optisch sind beide definitiv ein Leckerbissen! Weiterhin haben mich auch die Keramiklager echt überzeugt. Seht selbst.
Der Freilauf der Schaltrollen mit den 17 Zähnen sind wirklich beeindruckend.
Im Vergleich mit den alten gereinigten Schaltrollen von SRAM
Physikalisch würde ich sagen: mehr „Masse“ erzeugt mehr Schwung. Erscheint mir logisch, da die neue Schaltrolle +8 Zähne mehr hat und aus Alu gefertigt ist. Zudem sind meine SRAM Schaltrollen nicht mehr „taufrisch“.
Die Montage ist relativ simpel. Man benötigt ein Kettenschloss, einen kleineren Inbus und einen kleinen Torx-Schraubendreher. Es gibt eine sehr gute Anleitung im Netz. Diese kann 1:1 verwendet werden.
Etwas kniffelig war das Einfädeln der Kette. Es wird zudem eine Neue benötigt, da sich die Kettenlänge aufgrund der wesentlich größeren Schaltrollen ändert. Und wenn ihr schon einmal eine neue Kette und saubere Schaltrollen habt, empfehle ich gleich im Zuge die Reinigung von Kettenblätter und Zahnkranz. Hier empfehle ich folgenden Artikel: „Schneller mit Baranski-Kette“. Das ist eine saubere Lösung. Ich fahre nur noch damit und ärgere mich nicht mehr über „ölige Finger“ und dem berühmten Waden-Tattoo. Insgesamt habe ich für das Präparieren der Kette 40 min gebrauch. Ein Radwerkstattprofi bin ich nicht.
Am Sonntag gab es dann die erste Ausfahrt. Natürlich gemäß Corona-Schutzmaßnahme: Alleine. Subjektiv habe ich keinen Unterschied gemerkt. Ich musste weiterhin strampeln. Was ich aber feststellen konnte, dass der gesamte Antrieb, ob der größeren Schaltrollen, ruhiger und stabiler läuft. Die Schaltvorgänge sind unverändert „knackig und direkt“, somit nicht schlechter oder besser. Für knappe 90 € Investition bekommt gibt es also ein qualitativ hochwertiges Schaltwerktuning, was Laufruhe und Optik betrifft.
Jetzt bin ich gespannt, wie sich das Ding im Langzeit-Test schlägt. Die ersten 70 km sind ja nicht ausschlaggebend. Ich werde berichten. Bis dahin: Bleibt gesund!
Hallo Claude
Immer noch zufrieden mit dem Clone?
Grüsse
aus CH und bleib gesund.
Alex
Hallo Claude, hast jetzt noch einen feedback?
Grüsse
Franky
Hallo Franky, der Clone funktioniert immer noch. Habe sogar mein Crosser damit umgerüstet Gruß Michael