Christstollen bringen was auf die Waage!
Nach der Weihnachtszeit habe ich immer mit Gewichtsproblemen zu kämpfen, in erster Linie weil ich süchtig nach Christstollen bin.
Vermutlich waren Christstollen die ersten Energieriegel, die es in Deutschland gab – sicherlich schon zu einer Zeit, als noch niemand Ausdauersport machte.
Denkt man genauer darüber nach, wären Christstollen, handlich verpackt, prima geeignet für die Energieversorgung vor und während des Wettkampfs. Erstaunlich eigentlich, dass die Industrie noch nicht auf die Idee gekommen ist. So könnte man das Produkt prima von der Weihnachtssaison entkoppeln und das ganze Jahr über verkaufen ;-).
Billige Fette in Industrie-Stollen
Da ich ungern Industrieschrott esse, der mit billigen Fetten gebacken wird, bevorzugte ich selbst gebackenen Christstollen.
Früher wurde ich von meinem Vater eingedeckt und seit letztem Jahr backe meine Stollen selbst, mit reichlich guter Butter.
Liest man bspw. Dr. Feil, Was erfolgreiche Sportler anders machen – Die F-AS-T Formel, erfährt man, dass Butter ein gutes Fett ist, das wertvolle Fettsäuren enthält. Butter ist gut für Herz und Darm. Manche pflanzlichen Fette hingegen sind entzündungsfördernd.
Also Finger weg von Industriestollen mit Billig-Fetten.
Der optimierte Stollen für Ausdauersportler
Dinkel statt Weizen
Dr. Feil empfiehlt Dinkel statt Weizen, weil Weizen, lt. Dr. Feil, Entzündungsreaktionen erhöht, den Muskelaufbau stört, Gelenkstrukturen angreift und das Immunsystem schwächt. –> Dr. Feil: Bringt Weizen uns ins Grab?
Dinkel ist die Urform des Weizens und hat einen leicht nussigen Geschmack, der gut zu Weihnachtsgebäck passt. Zum Backen kann man den hellen Typ 630 nehmen, der dank seines hohen Gehalts an Klebereiweiß eine gute Backfähigkeit hat.
Honig statt Zucker und die Süße reduzieren
Ohne Bedenken kann man Zucker beim Weihnachtsgebäck um 20 % reduzieren, ohne dass man den Unterschied schmeckt. Tauscht man dann die Menge noch gegen Honig aus, wird das Gebäck, in unserem Fall der Christstollen, wesentlich hochwertiger.
Veganer nehmen Agavendicksaft
Butter statt pflanzlisches Fett
Wie schon oben erwähnt ist Butter ein gutes Fett. Selbst gebackene Christstollen mit Pflanzenfett sollten ein No-Go sein.
ALSAN-S ist der perfekte Butterersatz für Veganer.
Mit Nüssen anreichern
Mein Christstollen für Ausdauersportler enthält wie im Originalrezept 100 gr. gehackte Mandeln. Statt Marzipan gebe ich aber 100 gr. Walnüsse hinzu. Walnüsse haben nämlich von allen Nüssen die höchsten Mengen an Vitalstoffen und sind sicher gesünder als das dadurch ersetzte Marzipan.
Das Rezept
Stollenteig
- 450 gr Dinkelmehl Typ 630 (alternativ Weizenmehl 550, wer denn unbedingt will)
- 2 Päckchen Trockenhefe
- 200 gr weiche Butter (oder für die vegane Variante bspw. ALSAN-S)
- 1 Ei – unbedingt zimmerwarm (für Veganer gibt es Ersatzpulver bspw. im Tegut, mittlerweile aber selbst im LIDL)
- 1 Prise Salz
- 125 gr flüssigen Honig (für Veganer dieselbe Menge Agavendicksaft oder eben Zucker)
- 125 ml Milch, 3,5% Fett, ebenfalls zimmerwarm (für Veganer Hafermilch)
- 1 Schuss Rum
Weihnachtliche Gewürze können nach Gusto dazu gegeben werden. Mir schmeckt der Stollen „neutral“, ohne Gewürze, am besten.
Wichtig:
Alle Zutaten müssen beim Kneten zimmerwarm sein, damit der schwere Hefeteig aufgeht.
Die ‚Füllung‘
- 100 Gramm gehackte Mandeln
- 100 Gramm Walnüsse
- 250 Gramm in Rum eingelegte Rosinen
- 50 Gramm Zitronat
- 50 Gramm Orangeat
Zum Bestreichen
- 50 Gramm Butter (ALSAN-S für Veganer)
- 2 Päckchen Vanillezucker
Zubereitung
Zum Kneten braucht es eine Küchenmaschine mit mit ausreichend Kraft. Mitt der Hand bekommt man den Teig auch geknetet, allerdings ist das eine brutale Kraft-Ausdauer-Einheit.
Achtung: Bis auf die Butter kommen alle Zutaten für den Stollenteig auf einmal in die Knetmaschine. Zunächst knetet man auf niedriger Stufe und gibt nach und nach die Butter dazu.
Nach ca. vier Minuten schalte ich für weitere vier Minuten auf eine mittlere Geschwindigkeit, bevor ich die letzten zwei Minuten auf 75% der Maximalgeschwindigkeit gehe.
Der Teig hat die richtige Konsistenz, wenn er nicht mehr an Wand und Boden der Rührschüssel klebt.
Nun hebt man die Füllung unter – entweder per Hand oder mit der Maschine auf niedrigster Stufe. Früher hatte ich die Füllung erst unter gehoben, nachdem der Teig gegangen war. Das ist nicht notwendig.
Nun muss der Teig gehen. Man deckt dazu die Rührschüssel mit einem Deckel oder Teller ab und stellt die Schüssel warm, so bei 50°, idealerweise im Backofen. Bis der Teig an Volumen gewonnen hat, vergehen zwei bis drei Stunden, manchmal mehr.
Zum Backen kommt der Stollen für 60 Minuten in den vorgeheizten Ofen, bei Umluft und 160°.
Meist backe ich mit einer „Stollenhaube“, also einem Backblech, das von oben übergestülpt wird. Damit bekommt der Christstollen die perfekte Form. 20 Minuten vor Ende des Backvorgangs nimmt man die Haube ab.
Es geht aber auch ohne Haube. Dann behält der Teig nicht so schön die Form, aber Hauptsache es schmeckt. Auch hier sollte man den Teig zunächst mit Alufolie abdecken. Das Resultat sieht dann so aus:
Sobald der Christstollen aus dem Ofen ist, wird er – noch heiß – mit zerlassener Butter bepinselt. Auf die noch flüssige Butter streut man mit einem Küchensieb zwei Päckchen Vanillezucker. Danach muss der Stollen nur noch auskühlen.
In Alufolie eingewickelt hält ein Stollen gut und gerne zwei Monate – bei mir jedoch nie. Ich bin zu verfressen.
Viel Freude beim Backen und Essen
Ich bin gespannt, was Du sagst … und vielleicht hast Du ja ein Foto für mich?
Übrigens ist so ein Stollen ein prima Geschenk für Freunde und Bekannte.