Ein Muss sei das Cap, der nördlichste Teil der Insel, der wie ein Zeigefinger nach oben ins Meer ragt.
Wo ligurisches und tyrrhenisches Meer aufeinander treffen … Eine Halbinsel voller Besonderheiten, stellte ich fest. Ich glaube da werde ich nochmal einen Tag herkommen müssen, mindestens. Denn ich schaue ja so gerne und staune. Es allein zum Umrunden, das war der Plan, aber meine weite Anreise von Ajaccio und eine körperliche Schlappheit die sich einstellte, hinderten mich an dem Vorhaben. 120 km und 2.200 hm, pfff ich hatte einfach keine Lust.
Manchmal muss man es einfach gut ein lassen.
Ich entschied mich für die Cap Corse Light aber Deluxe Variante und bereute es keine Sekunde. Intuitiv und ohne mich lange einzulesen, startete ich irgendwo an der Westküste. Zum Glück, im Nachhinein, denn der östliche Teil ist weitaus frequentierter und landschaftlich für mich persönlich weniger attraktiv. Was das Staunen betrifft, so war ich fasziniert von dem grünen Schiefer, den tollen Buchten und der wunderschönen Vegetation im Westen. Außerdem liebe ich Steilküsten, da ist immer alles so dramatisch atemberaubend. So auch hier. Die gigantischen Felsblöcke, Schieferplatten aber auch ausgehöhlten Formationen erzeugten viele „Woahhhs“ und schnell war mir wieder zum Singen!
Die kleinen Ortschaften sind elegant, zum Teil verwunschen und irgendwie mystisch. Eine Zeitreise nach weiß ich nicht wann. Mystisch, grün, geheimnisvoll, grandios, Irland – oder sogar Isle of Man – like war die völlig einsame Traverse von Ost nach West. Ich wartete nur noch auf die Elfen! Ein Komoot-Tipp, der mit ein paar anderen Abschnitten in die « Best of Korsika » ich Liste aufgenommen wird. Einfach nur noch scheee!
Bei der Abfahrt traf ich auf ein Schwein, von weitem erblickte ich es bereits und siehe da, ein Wildschwein, mitten im Erdhaufen im Straßengraben. Ich bin schnell vorbei, ohne Foto, ich hab irgendwie Angst vor denen. Aber nun hab ich auch mal eins angetroffen.
Der Weg zurück war spitze, ein küstenhügeliges Auf und Ab, Meeresbrisen, das Cap, der Col de la Serra mit der schönen Windmühle und die vielen reizenden Mini-Ortschaften. Immer wieder sieht man die Bekannten Genueser-Türme, die an lang vergangene Tage erinnern.
Der schwarze Strand von Nonza bleibt mir auch im Gedächtnis. Die Färbung ist zum einen wegen dem dort vorherrschenden Schiefer und zum anderen wegen dem Asbestwerk in der Nähe des Strandes, das aber seit 1965 geschlossen ist und keine gesundheitsschädliche Wirkung auf Menschen haben soll. Erstaunlich.
Besonders die Örtchen Pinu, Minervu und Centuri haben es mir angetan. In Pinu sind verlassene Gebäude, die würde ich am liebsten sofort zum Leben erwecken und einziehen. Toll!
Mein Ausflug ans Cap war magisch, es ist so erhaben. Man spürt diese Erhabenheit förmlich und am Ende freut man sich davon ein Teil gewesen zu sein!
Merçi, c’était très jolie!
Ich freu mich nun sehr auf meine Heimat. Mein neues Rad wartet darauf auf meinem Everesting Berg Probe gefahren zu werden und bald, ganz bald wird eine Herzensangelegenheit wahr!
Macht’s gut! Bonne journée!
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