31.3.2019
Heute vor 16 Jahren war der glücklichste Tag meines Lebens. Warum? Philippe, mein Sohn, die coole Socke, wurde geboren. Herzlichen Glückwunsch, Großer.

Feiern werde ich später mit ihm, wenn er gegen Abend von seiner Mutter kommt – sicherlich mit einem Glas „Bubbles“.
Nach gescheiterter Ehe war Philippe immer im 50%-Modell bei mir. So konnte ich selbst im Hochsommer oft nur Indoor trainieren. Früh beschaffte ich mir einen smarten Trainier – den Tacx Fortius – und trainierte im Windschatten der Couch.
„Im Windschatten der Couch“ war deshalb auch mein erster „Untertitel“ des Blogs. CyclingClaude – im Windschatten der Couch. Aber Training ist Training, auch wenn ich damals von vielen der „Draußen-Fraktion“ verlacht wurde. Empathie fehlt leider häufig, v.a. in der von Testosteron getriebenen Dicke-Hose-Fraktion des Hobby-Radsports. Denkt mal drüber nach.
Kleiner Einschub: Meine ich immer, was ich hier schreibe, oder ist es ein Stilmittel, wurde ich letztens in Petra gefragt. Oft ist es ein Stilmittel, antwortete ich. Heute meine ich es so.
So wird es auch heute wieder dumme Sprüche geben, wenn ich berichte, dass ich just, während ich hier schreibe, auf meinem Wahoo KICKR sitze und zwifte. Bei 20 Grad Außentemperatur. Das geht doch gar nicht!!!

Und dann auch noch mit Handschuhen. Mann, ist der blöd.
Ja, Kommentare wie diesen muss ich immer wieder lesen. Dabei kennt man mich gar nicht. Ob der Kommentierende nachvollziehen kann, dass die Schweißsuppe sonst in die Tastatur laufen würde? Wohl nicht. Aber er kann ja auch nicht nachvollziehen, dass man bei 20 Grad überhaupt drinnen fährt.
Meine Gründe heute:
- Ich habe seit Januar rechts Probleme mit dem Kreuzband. Gestern war ich wieder ungeschickt und verdrehte das Knie. Flossing und Reflex-Spray halfen über Nacht, aber ich muss das Knie schonen. Auf dem Smarttrainer kurbelt es sich angenehmer, weil das Knie absolut „rund laufen“ kann.
- Ich will zuhause sein, wenn Philippe kommt.
- Der Backlog des Blogs ist riesig und es kommen immer wieder neue Themen. Abarbeiten ist angesagt. Sonst habt Ihr nix zu lesen.
In diesem Sinne … #rideon
30.3.2019
Ende März Wetter wie auf Malle. Perfekt. Ich war zwar nur 60 km unterwegs, aber es war richtig toll.
Bevor ich los konnte, befreite ich den CyclingClaude-Wohnwagen aus dem Winterquartier. Solar aufs Dach und Batterie aufladen, bitteschön. Bis einschließlich morgen ist die Autarkbatterie wieder rand voll.

Mit dem Gravelrad ging es zunächst zu Cucuma nach Darmstadt. Schließlich wollte ich einen so geilen Namensaufkleber wie CyclingOlli auf seinem Cucuma Casca.

Danach waren mein Litespeed und ich einfach Sonnenbaden.

Wie findest Du meine neuen Ahead-Vorbaukappe? Das Monster von Riesel-Design. Von denen habe ich jetzt schon fünf verschiedene Kappen. Da kann man immer mal einen frischen Akzent setzten, ohne viel Geld ausgeben zu müssen.
Um die 60 km voll zu machen, schnallte ich zum Schluss die kleinen Gepäcktaschen ans Rad und erledigte den kleinen Wochenendeinkauf. Jeder Weg mit dem Rad zählt. Warum zum Einkaufen das Auto nehmen?

29.3.2019
Homeoffice. Das gute daran: Ich sitze mit dem Rücken zum Fenster und sehe das schöne Wetter nicht. Im Büro scheint die Sonne schon morgens von der Seite auf den Tisch.
Aber egal wie gut das Wetter, heute habe ich volles Programm und werde maximal heute Abend eine Stunde aufs Rad können; dann eben auf Zwift. Die virtuelle Welt vermisst mich sicher schon ;-).
Zu Mittag gab es übrigens wieder Gewürzquark. Was sonst, könnte man meinen. Nach 2 Wochen High-Carb und Kalorienüberschuss auf Mallorca muss ich wieder etwas runter kommen.

28.3.2019
Die Arbeitswelt hat mich wieder – mit voller Wucht. Ich war noch nicht in der Lage, meinen Radkoffer auszupacken. Aber drei Tage Radabstinenz sind schon lang, auch wenn der Körper eine Regeneration verdient hat. Morgen, bevor es dunkel wird, schaffe ich vielleicht noch eine Stunde draußen, Samstag zwei und Sonntag …
Aber piano.
Was mir derzeit ziemlich auf den Zeiger geht, sind die Kommentare auf Facebook, die mir meinen Mallorca-Flug vorhalten und mir deshalb absprechen, meine Stimme für den Klimaschutz erheben zu dürfen. Das ist natürlich gequirlte Kacke. Jeder sollte daran arbeiten, seinen „Footprint“ zu verkleinern. Lebt man generell umweltbewußt, muss man für sich abwägen, ob ein Flug ins Trainingslager machbar ist. In der Regel versuche ich alle Ziele, die per Bahn, Bus oder Auto zu erreichen sind, mit einem dieser Verkehrsmittel zu erreichen – auch wenn ich dienstlich unterwegs bin. Kann man das Rad nehmen, dann möglichst das Rad. Bin ich mit dem Auto unterwegs, natürlich Energie sparend, heißt, mit 100 bis 130 auf der Autobahn.
Übrigens ist mein Auto so motorisiert, wie ich es brauche. 105 PS, mehr nicht. Das reicht sogar um den Wohnwagen ziehen zu können. Start-stopp hat das Auto sowieso. Dass ich leider einen „Schummeldiesel“ habe, ist ärgerlich, für mich aber kein Grund, das Auto einzutauschen. Schließlich verbraucht ein vergleichbarer Benziner mehr und ist damit für die Klimabilanz noch schlechter. In Summe fahre ich aber sowieso so wenig, dass ich mir kein schlechtes Gewissen einreden lassen muss – genauso wenig wie beim Mallorca-Flug.
Übrigens wohne ich nahe beim Arbeitsplatz. So blase ich weniger in die Luft und kann obendrein oft mit dem Rad ins Büro. Vom Staat wird das leider nicht honoriert. Im Gegenteil. Man fördert mit der Entfernungspauschale weite Anfahrtswege zum Arbeitsplatz. Jemand auf dem platten Land zahlt nicht nur weniger an Miete bzw. für das Schaffen von Eigentum, nein auch für die weite Anfahrt wird er vergütet. Daran wird die lobby-getriebene Politik nichts ändern. Genauso wenig wird 130 km/h als Höchstgeschwindigkeit, oder eine höhere Besteuerung groß motorisierter Wagen kommen, solange Politikprofis am Werk sind, die von der Kfz-Industrie gefüttert werden.
Aber zurück zum Flug. Fliegen ist zu billig. V.a. verstehe ich nicht, wie so genannte „Low Cost Carrier“ Tickets für 9,99 EUR, bspw. nach Mallorca, verkaufen dürfen.
Hier werden Überkapazitäten zu Dumpingpreisen angeboten – aus Marketing-Gründen. Damit wird eine Nachfrage geschaffen, die zu normalen Tarifen nicht vorhanden wäre.
Außerdem sollte Kerosin in Europa pauschal versteuert werden und MwSt sollte auch auf grenzüberschreitende Flüge Anwendung finden.
Wer den dadurch entstandenen höheren Preis bezahlen mag, warum sollte der nicht fliegen dürfen?
27.3.2019
Back to business. Der ersten Tag im Büro ist bereist voll durch getaktet. Meeting folgt auf Meeting. So habe ich kaum Zeit, an das ausgefallene Frühstück zu denken. Schließlich ist heute Tag 1 nach Mallorca mit Intervallfasten. Wobei, Fasten hört sich doof an. Nur weil man das Frühstück weg lässt, fastet man nicht. Jedenfalls gab es gerade eben Gewürzquark mit 125 Gramm Heidelbeeren und drei (!) Bananen. Nun bin ich zufrieden.
Übrigens lag mein Gewicht heute bei 71,1 kg – 2,5 kg über dem Gewicht vor Mallorca. Nun, wenn ich die 71 kg bis Schweden im Juni halten kann, bin ich zufrieden.
26.3.2019
Es geht heim. Gerade sitze ich am Flughafen und warte auf den Abflug. Zeit, ein wenig zu bloggen.
Wie immer habe ich mich im THB María Isabel wohlgefühlt. In der Bikestation von Raiko wurde ich ebenfalls bestens versorgt, obwohl ich kein Mietrad dabei hatte. Danke dafür :-).
Dass ich etwas zu genommen habe, liegt am Buffet und dem Kwaremont bei Frank. Ich kann halt schlecht nein sagen. 😉

Heute wollte ich eigentlich noch mit dem Rad nadh Palma. Aber der Wind war mir zu heftig. Stattdesen wurde das Litespeed bis in alle Ritzen geputzt.

Beim Putzen ist mir folgendes durch den Kopf gegangen, was ich meinen Lesern raten möchte.
Hab auf Malle immer Licht am Fahrrad. Verfährst Du Dich gerne oder vergisst schon mal die Zeit? Übrigens sorgt so ein blinkendes Rücklicht auch am für mehr Sichherheit. Man wird einfach besser gesehen.

Nimm ne kleine Klingel mit, selbst wenn Du ein Rad mietest. Die Dinger passen in jeden Koffer. Warum? Oft stehen größere Ansammlungen von Radfahrern auf Gartenwegen rum, wenn dir Gruppe Pause macht. Klingle, wenn Du druch das Gruppenknäul fährst, dann latscht Dir keiner vors Rad.

Hab ne gute Pumpe am Rad. Eine mit der Du locker 7 oder 8 Bar in den Reifen bekommst. Fängst Du Dir nen Platten und musst auf 5 Bar nachhause daddeln, vielleicht noch 50 km, macht das wenig Spaß. Die Lezyne Micro Floor Pumphat sogar ein digitales Nanometer verbaut. Den wenigsten fiel auf, dass ich ne Standpumpe am Unterrohr spazieren fahre. Einen Platten hatte ich übrigens auf den 1200 km nicht.
Nimm Tubolitos statt normaler Schläuche, falls Du mit eigenem Rad anreist. Erstens verlieren die über Woche kaum Luft und zweitens ist das Packmaß genial. Gefühlt rollten die Laufräder auch besser. Aber das ist mein subjektives Empfinden.
25.3.2019
Das Trainingslager, bzw. der Radurlaub, neigt sich dem Ende entgegen. Vielleicht schaffe ich heute noch einmal dreistellig, also 100 km. Die Beine brauchen Erholung, aber das gute Wetter lockt. Mein Plan für heute: Nach Sineu und ein paar Runden auf dem Velodrom fahren, falls es geöffnet ist.

Danach wird das Atelier besucht, wo ich am ersten Tag die schönen Rennrad-Bilder gesehen habe. Vielleicht lasse ich eins, zwei nach Deutschland schicken.
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Hallo Claude,
da bin voll und ganz bei ! wie man so schön sagt: stehter tropfen hölt den Stein.
Wenn“ jeder nur “ das tun würde was er ohne großen Aufwand und mit einfachen Mittel bewerkstelligen könnte wäre schon viel getan.
Gruß Matthias