Da war meine schnelle Kollegin Nico am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften in Einhausen. Aber nicht zum Zuschauen. Alles, nur Letzte wollte sie nicht werden.
Nico erzählt
So, dann erzähl ich euch mal, wie es war … meine Deutsche Meisterschaft
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Es war wirklich ein Wahnsinnserlebnis und ich bin echt mächtig, mächtig stolz! Soviel mal in kürze vorab.
Mein Ziel am Freitag war es, nicht Letzte zu werden. Haha, in der Ergebnisliste ist mir das auch gelungen, ich bin Vorletzte .
Nach dem Zeitfahren war ich aber mega geknickt.
Pünktlich zum Start fiel zum wiederholten Male Watt und Herzfrequenz auf dem Garmin aus. Am liebsten hätte ich das Ding abgedreht und auf die Straße gepfeffert, so wütend war ich! Man braucht ja nicht viel, um schnell zu fahren. Hauptsächlich gute Beine, aber wenn dich unterwegs auch nur irgend etwas anspornen kann, (gibt ja fast keine Zuschauer auf der Strecke), dann ist es der Wattwert. Der sagt dir einfach ob die Beine wirklich gut arbeiten… gut, also hab ich halt mit dem Gefühl und dem Blick auf die Geschwindigkeit und der verstrichenen Zeit gearbeitet. Bloß den Ärger nicht im Kopf behalten. Das war wichtig für ein gutes Ergebnis.
Der Wind im Jägersburger Wald ist ziemlich strange, meist seitlich verwirbelt, aber in jedem Fall am Freitag wieder völlig anders als im Test ein paar Tage vorher. Naja, flexibel bin ich ja.
Aber dann!! Ich komme zum zweiten Mal zum Wendepunkt und werde mit dem tollen Spruch „Mädel, du musst noch geradeaus, die Wende ist dahinten“ empfangen. — neiin!!
Ooohhh Maaann und hatte ich doch genau dazu vorher noch zwei u23-Jungs gefragt, ob der Wendepunkt über die Ausbuchtung geht oder ob es ein U-turn ist. so unterschiedlich ist es also mit ‚Sender‘ und ‚Empfänger‘.
Warum haben diese netten Ordner mit gelber Weste in ihrem Stuhl mich da überhaupt rein fahren lassen und dann in der ersten Runde beim Rausfahren immer noch nix gesagt??? Das war echt ärgerlich und hat mich 2 Strafminuten für die erste runde gekostet.
Der Wendepunkt war das einzige, was ich mir vorher nicht mehr ansehen konnte und ich finde, man hätte ihn an dieser Stelle wenigstens mal ankündigen oder dort absperren können. Aber nein, man setzt die Ordner noch da rein, dass du denkst, an denen musst du vorbei …
Von allem Ärger aber mal abgesehen, ich habe für die 30 km 48 min gebraucht und das ist ein Schnitt von 37,5, was gut für mich ist. Ich schätze mit Wattanzeige hätte ich es auf 38,5 gebracht. Das wäre aber in jedem Fall max gewesen. Mehr geht da nicht. Also unendlich weit weg von der Spitze… aber wie geht das überhaupt, hier eine 47 (!) zu fahren? Der Wahnsinn, die Lisa und die vielen anderen Mädels, die hier locker über 40 fahren echt irre!!
So, und mit dieser Stimmung und noch viel viel mehr Aufregung, ging es am Samstag dann zum Straßenrennen.
Ca. 80 Frauen waren gemeldet. Erst als ich ein paar bekannte Kriterien-Gesichter sah, fasste ich wieder Mut.
Was mir allerdings wirklich Sorge machte, war die Streckenlänge. 130km war ich im Renntempo dieses Jahr noch gar nicht gefahren. Und Verpflegung am Streckenrand aus dem Feld raus, völliges Neuland, das wird schwierig, für mich und für meine lieben Helfer.
Aber in jedem Fall freute ich mich sehr auf diesen flachen Kurs, ist genau mein Ding. Materialwagen und so tolle Dinge wie Ersatzrad gab es natürlich für mich nicht. Bin ja Einzelstarter.
… und yeah, es hat sooooooo viel Spaß gemacht. Ich war mitten drin, zwischen den jungen Mädels mit meinem tollen orangen Trikot von Q36.5 (Teamtrikot darf man nur als eingetrage Renngemeinschaft tragen), wurde immer gesehen und konnte so ganz ohne Probleme mitrollen. Auch bei 44 km/h konnte ich die Flasche greifen, den Sturz in der Verpflegungsstelle umfahren, es lief echt prima wären da nur die letzten zwei Runden nicht gewesen.
Meine Muskulatur bremste mich aus… pain in den Beinen, welcher das heftige Antreten unmöglich machte. Aber aufgeben zählt nicht. Naja und ich war halt auch nicht die einzige, die in der vorletzten Runde abreißen lassen musste. Also haben wir uns in kleiner Runde zu dritt gegen den Wind und mit den letzten Kräften auf den Weg gemacht. Und wie cool, mein Support Team hatte die Idee mir mit der Flasche noch ein Gel zu reichen; hatten es einfach angeklebt. Micha und Jürgen haben einen mega Job gemacht. Bei so einer Geschwindigkeit ne Flasche zu übergeben ist eine echte Challenge!
Ja, und das war sie dann, meine Deutsche Meisterschaft und ich bin meeega stolz, dabei gewesen zu sein. … je oller, je doller, oder it‘s never too late, just do it. ❤️❤️❤️
#Deutsche Meisterschaft 2018 in Einhausen #Q36.5