Sitze gerade in Seoul im Hotel und rekapituliere das Wochenende. Zwischen meinen heutigen Meetings in Seoul und den Meetings der vergangenen Woche konnte ich ideal ein Radsportwochenende einbauen, sodass ich trotz Dienstreise nicht auf das Training verzichten musste. Nachteilig war lediglich, dass mein Nachtflug von Bangkok nach Seoul zwei Stunden kürzer als geplant war, weil ich die Zeitzonendifferenz nicht bedacht hatte. So waren es dann nur zwei Stunden Schlaf, 90 Minuten im Bus und eine Dusche bis zum ersten Meeting. Geklappt hat es trotzdem und gelohnt hat es sich allemal.
Freitag flog ich von Singapur nach Bangkok. Der bestellte Fahrer brachte mich für 1000 THB in 90 Minuten nach Pattaya, ins La Cerise, das Hotel von Frank, bei dem ich schon zu Weihnachten ein Rad gemietet hatte. Sattel, Vorbau und Pedale waren in 20 Minuten montiert, sodass ich dann gleich die Gegend um Soi Lengkee erkunden konnte. Zurück im Hotel, wo ich eigentlich zu Abend essen wollte, traf ich zufällig auf Roger, einen Schweizer Expat aus Pattaya, mit dem ich schon im Winter Rennrad gefahren war. Roger hatte sich für den Abend mit Cha Cha dem Bergkönig verabredet, der gerade in Thailand Radurlaub macht. So hatte ich für den Abend Anschluss gefunden und mich für die Expat-Ausfahrt am Samstagmorgen, sieben Uhr ab Hotel, 7:30 Uhr ab Siam Country Club, verabredet.
Nach einigen Singha blieben 4 Stunden Schlaf, um es pünktlich zur Abfahrt zu schaffen. Locker pedalierten Frank, Sascha und ich die knapp 10 km zum Treffpunkt Country Club, wo wir auf Roger und etwa 12 Mitfahrer stießen, von denen ich viele schon kannte. Nach kurzer Absprache zu Strecke und Tagespensum ging es gen Süden – und gleich voll zur Sache. V.a. die Italiener machten vorne ziemlich Dampf, sodass mein Puls zeitweise komplett im Wettkampfbereich war.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag etwa bei 33 km/h, wobei das schnellste 5-km-Teilstück einen 42,7er Schnitt aufwies. Meine Fresse, ich kam gerade so mit. Dreimal hielten wir an einem Seven-Eleven und tankten nach.
Die letzten 15 km trödelten wir dann langsam zurück zum La Cerise. Trotzdem hatten wir einen Durchschnitt von 30 km/h auf der Uhr, bei insgesamt 120 km und 600 hm.
Nach dem Duschen verbrachte ich zwei Stunden bei der Massage gegenüber des Hotels. Für 400 THB, also 10 EUR, wurde ich wieder fit gemacht. Somit konnte ich dann abends erneut mit Roger und Sascha zum Singha-Carboloading gehen. Schlaf wird ohnehin überbewertet.
Die Expats hatten übrigens alle neue Trikots von Cuore, der Firma von Hugo, die im Roadbike-Test für Teambekleidung sehr gut abgeschnitten hatte. Vielleicht sollten wir die Rennrad-FFM-Trikots auch mal dort bestellen. Ich war jedenfalls von der Qualität begeistert.
Am Sonntag ging es dann später – und langsamer – los. Walter, ein schweizer Rentner, der in ‚Bad Taya‘ wohnt, wie er es nennt, Erich, ein Rentner aus München, der kommende Woche mit Siam-Bike-Tours fährt, Roger, Cha Cha und ich legten eine lockere 75-km-Runde hin, meist im GA1. Allerdings ging es auch zweimal mit 16 % bergauf. Die zweite Rampe hatte ich als nicht so steil wahr genommen und wollte sie mit 53/14 nehmen. Hätte ich nicht unter absoluter Volllast in letzter Sekunde geschaltet, wäre ich einfach mit dem Rad umgekippt, weil ich einfach das Pedal nicht mehr drücken konnte.
Toll war, dass wir zwischendurch eine kühle Kokosnuss schlürfen konnten. Was will man mehr?