Liebe Welt-Am-Sonntag-Redaktion,
was habt Ihr Euch dabei gedacht? Geht es auf unseren Straßen nicht schon aggressiv genug zu?
Muss man pünktlich zu Beginn der Radsaison Autofahrer gegen Radfahrer aufhetzen?
Welche Gefahr geht von so genannten „Kampfradlern“ aus? Wenn sie über rote Ampeln preschen, vermeintlich benutzungspflichtige Radwege ignorieren oder boshafter Weise in Gruppe nebeneinander fahren?
Der Autofahrer verliert Zeit! Meist nicht viel, oft nur wenige Sekunden. Und er verliert die Geduld. Alzuoft.
Dann wird es manchmal gefährlich. Allerdings für den Radfahrer.
Zu enges Überholen, geschnitten werden … das erleben Radfahrer täglich.
Doch der Autofahrer fühlt sich im Recht, viel zu oft! Noch mehr sogar, wenn er durch solch reißerische Aufmacher weiter aufgegeilt wird.
Wie sicher kann die Redaktion ausschließen, dass durch diesen Artikel motiviert, der ein oder andere Radfahrer umgenietet wird?
Ihr seid schon richtige Spaken! Und alles der Auflage wegen.
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Im Wikipedia-Artikel zu Sizilien steht auch, dass man dort wenn dann nur auf „Kampfradler“ trifft – offenbar von einem Deutschen geschrieben, denn die Sizilianer selbst waren äußerst rücksichtsvoll uns gegenüber, ganz ohne Aggressionen. Schade, dass die Gräben hierzulande immer weiter vertieft werden, von beiden Seiten.
Wo, bitteschön, steht in der Wikipedia unter „Sizilien“ etwas von „Kampfradlern“? Ich würde es ändern, wenn es dort stünde, deshalb bitte Quellenangabe (geht auch ohne Verlinkung), wenn zitiert wird!
Leider ist vielen Autofahrern offenbar nicht bewusst dass sie mit ihren Reaktionen, lehrerhaften Verhalten oder Ungeduld das Leben eines anderen Menschen gefährden. Manchmal (immer öfter) habe ich den Eindruck das sie den Tod eines Radfahrers in kauf nehmen um schneller zu sein, recht zu haben oder einfach nur so. So gesehen besteht damit nicht die Eignung zum führen eines Fahrzeuges das ja die gesetzliche Grundlage zum erhalt des Führerscheins ist. Darüber hinaus stellen sich aber noch ganz andere Fragen zu solchen Menschen und ihrer Lebenseinstellung.
Jetzt könnte ich sagen „Was erwartest Du von der WamS….?“ und das Thema schulterzuckend abhaken. Auf der Straße im Alltag ändert sich vermutlich spürbar nichts. Der Ton ist auch so schon rauh genug! Und die Sau ‚Kampfradler‘ wird ja alljährlich durchs Dorf getrieben. Aber es regt mich trotzdem auf. Es regt mich deshalb auf, weil durch die Headline impliziert wird, das es da draußen auf der Straße tatsächlich jemanden gibt, der einem gefährlich werden kann und den man deshalb bekämpfen muss.
Also ich mach das ganze Jahr Jagd auf Autofahrer/innen, die allzuoft Ihren Führerschein wohl im Lotto gewonnen haben oder die Theoriestunde schon Jahrzehnte zurückliegt. Wann gibt es endlich den TÜV für die Fahrzeugführer/innen!
Jetzt beginnt wieder die Radsaison? Falsch! Das Fahrrad ist kein Sportgerät, sondern ein Verkehrsmittel, und hat daher immer Saison. So manche ländliche Ortschaft wird am Sonntag weder von Zügen noch von Bussen bedient, Sommer wie Winter. Da ist dann das Fahrrad die einzige Alternative zum Auto.