Bikefitting – Teil 4 – Rahmengrößen-Beratung

Artikelserie zu Bikefitting, Fahrradbiometrie, Radeinlagen – alles was Du wissen musst.
Teil 1: Bikefitting – Denk‘ mal drüber nach
Teil 2: Mythen und (meine) Wahrheiten
Teil 3: Mein langer Weg zum Radlabor
Teil 4: Rahmengrößen-Beratung
Teil 5: Bikefitting  – Geometrie verständlich?!

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Im Teil 3 der Serie zum Bikefitting habe ich meinen langen Weg zum Bikefitting beschrieben, auf dem ich viel Lehrgeld zahlen musste. Jede Fahrradgeometrie ist anders und Rahmengröße nicht gleich Rahmengröße. Dabei hätte mit einer Rahmengrößen-Beratung beim Bikefitter alles so einfach sein können.

Rahmengrößen-Beratung vor dem Radkauf

Spezialisierte Radhändler bieten vor dem Radkauf eine Körpervermessung an, mit der das  passende Rad gefunden werden kann.
Die Vermessung beim Händler kostet in der Regel Geld. Aber der Betrag wird beim Radkauf oft verrechnet. Ob Du dann aber noch einen weiteren Nachlass verhandeln kannst?
Nachteil der Vermessung beim Händler: Er behält die Werte in der Regel für sich und verkauft aus dem Sortiment, das im Laden steht. Die Auswahl ist also eingeschränkt und falls man nichts findet was zu den Fitting-Werten und dem Geldbeutel passt – oder gefällt – ist man die Kohle für das Vermessen los. Geht man zum nächsten Händler, zahlt man wieder für die Vermessung.

Vermessung beim unabhängigen Fitter

Mein Rat: Statt zum Händler solltest Du vor dem Radkauf zu einem unabhängigen Fitter gehen. Der ermittelt Deine Werte genauso gut wie der Händler – oder sogar besser. Mit den Werten kannst Du dann zu unterschiedlichen Radläden gehen.
Teurer ist es übrigens nicht. Schließlich kannst Du in der Regel beim Kauf deines Fahrrads einen Nachlass verhandeln. Der Händler zahlt also indirekt das Vermessen beim Fitter.

Rahmengrößen-Beratung durch das Radlabor

Als ich Stefan Zelle vom Radlabor Frankfurt wegen meiner Bikefitting-Artikelserie ein paar Fragen stellte, erzählte er von einem Service des Radlabors, den ich bisher nicht kannte.
Für faire 75 EUR bietet das Radlabor eine Fünfpunkt-Körpervermessung, dessen Ergebnis anschließend auf dem Fitting-Bike geprüft und ggf. nachjustiert wird.
Danach – und das ist der Clou – spuckt der Computer Vorschläge zu Fahrrädern aus, die auf Deine ermittelten Werte passen.
Stefan lud mich ins Radlabor ein, um das für Dich auszuprobieren.

Zunächst einmal wurden per Laservermessung meine Werte ermittelt.
Diese wurden dann auf das Fitting-Rad übertragen. Stefan kontrollierte meinen Bewegungsablauf und justierte etwas nach, um den optimalen Kniewinkel zu erreichen.
Die Ergebnisse des Fitting waren fast 100%ig identisch mit meinen Werten aus 2013, als ich das „große“ Bikefitting im Radlabor gemacht hatte.
Dann ging es an den Computer und wir haben uns spaßeshalber mehrere Räder angeschaut. Spaßeshalber deshalb, weil mein Budget dieses Jahr kein weiteres Rad zulässt :-(.

Die Radlabor-Datenbank enthält über 5.000 Radmodelle von mehr als 50 Herstellern. Aber nicht nur die jeweilige Rahmengeometrie ist hinterlegt. Nein, der Computer kennt auch bspw. die Vorbaulängen der verschiedenen Rahmengrößen eines Modells.
Radmodelle, bei denen Sitzlänge und Lenkerhöhe passen, sind ideal. Bei Modellen, die geringfügige Abweichungen aufweisen, erklärt das Radlabor, gegen welche Länge der Vorbau getauscht werden sollte, um einen besseren Fit zu erreichen. Mit dem Wissen kann man dann gut zum Händler gehen.
Aber es sind auch die Versenderräder von Rose, Canyon oder Votec in der Datenbank. Will man online kaufen, lohnt der Gang zum Radlabor umso mehr.
Übrigens hätte ich nicht gedacht, dass Canyon für mich passende Rahmen hat. Aber doch: bspw. das Canyon Endurace CF9 würde in Größe L perfekt passen, heißt ganz ohne Spacer am Gabelschaft. Dafür wäre ggf. der Auszug der VCLS 2.0 Sattelstütze im Grenzbereich bzw. relativ gering, sodass sie eventuell nicht genug flexen würde. Aus diesem Grund könnte dann doch das Endurace Größe M den Vorzug bekommen. Die Stack- und Reach-Werte beider Rahmengrößen sind nicht so weit auseinander. Auch dies wurde vom Radlaborcomputer ausgeworfen, allerdings mit entsprechenden Anpassungen. Im Reach ist das Rad in Größe M 0,6 cm kürzer und im Stack 2,1 cm.  Ganz ohne Spacer würde ich demnach nicht auskommen.
Vielleicht sollte ich doch mal zu Canyon gehen? Ach ja, mein Budget-Problem … 😉
Übrigens: Was es mit Stack und Reach auf sich hat und wie man von den eigenen Vermessungswerten zu Stack und Reach kommt, erzähle ich in Folge 5 dieser Serie, die noch nicht erschienen ist.
 
 

Artikelserie zu Bikefitting, Fahrradbiometrie, Radeinlagen – alles was Du wissen musst.
Teil 1: Bikefitting – Denk‘ mal drüber nach
Teil 2: Mythen und (meine) Wahrheiten
Teil 3: Mein langer Weg zum Radlabor
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