Neuer Wahoo ELEMNT BOLT v2 – der erste Test!

Gadget-Alarm und Produkt-Test bei CyclingClaude

Der neue Wahoo ELEMNT BOLT v2 ist seit dem 25. Mai 2021 am Start. Die Pressemittleiung und Produktdetails klingen gut.

Aber was der ELEMNT BOLT v2 wirklich kann, erfährst Du von CyclingClaude. Der hat den neuen BOLT bereits getestet.

Eine Vergleichstabelle zwischen ELEMNT ROAM, ELEMNT BOLT UND ELEMNT BOLT v2 findest Du hier.

Übrigens ist der neue ELEMENT BOLT v2 für 279,99 EUR bestellbar*.

Über den Affiliate Link unterstützt Du bei Deiner Bestellung die Arbeit von CyclingClaude. Vielen Dank dafür.

Hier geht es zur Bolt-v2-Update-Seite und meiner Frage, warum jemand einen Produkttest auf Basis einer Beta-Firmware veröffentlicht.

Wahoo ELEMNT BOLT vs. ROAM

Als der erste Wahoo ELEMNT im Mai 2019 vom ELEMNT ROAM abgelöst wurde, war ich vom neuen GPS-Bikecomputer der US-Amerikaner angetan.

Neu beim ROAM war die Routenberechnung, die, dank ausreichend schnellem Prozessor, zügig direkt auf dem Gerät durchgeführt wird. Der kleine BOLT, schon seit März 2017 auf dem Markt, kann das nicht.

Beim Spitzenmodell ROAM gefällt der dezent farbige, kontrastreiche Bildschirm. Der vom 2017er BOLT ist monochromen. 17 Stunden Akkulaufzeit, nicht nur auf dem Papier, machen den ROAM darüber hinaus zum Dauerläufer, den auch Jonas Deichmann am Lenker hat. Aber auch die 15 Stunden des ersten BOLT lassen sich sehen.

Der neue Wahoo ELEMNT BOLT v2

Nun ist er da, der neue Wahoo ELEMNT BOLT v2. Form und Abmessungen sind im Wesentlichen gleich geblieben, selbst die Aerohalterung. Technisch und funktionell hat sich aber einiges getan. Ob der erste Eindruck wirklich so gut ist, wie es die Pressemitteilung zum Marktstart verspricht?

Nach einem Software-Update ging es bei mir los.

Wahoo elemnt BOLT v2 test

Ist das Werbung hier?

Der Transparenz halber sei erwähnt, dass Teststellungen wie diese kostenlos erfolgen, aber an keinerlei Bedingungen geknüpft sind. Wie bei anderen Online- und Printmagazinen gehören Erfahrungsberichte und Produkttests, die auf kostenlosen Testellungen basieren, zum redaktionellen Teil einer Publikation und müssen nicht als WERBUNG gekennzeichnet werden. Der Transparenz halber ist es mir aber wichtig, meine Leserinnen und Leser über kostenlose Teststellungen zu informieren.

Wahoo ELEMNT BOLT v2 – der erste Eindruck

Was steckt in der Box?

Für 279,99 EUR bekommst Du den GSP-Bikecomputer, eine Aero-Lenkerhalterung, eine Standard-Lenker-/Vorbau-Universalhalterung (mit Kabelbindern) und das Ladekabel. Während wir die Halterungen schon vom Vorgänger kennen, liegt nun ein USB-C-Ladekabel bei. Der Neue hat nämlich eine moderne USB-C-Ladebuchse. ROAM-Nutzer müssen sich noch mit Micro-USB begnügen, was aber kein wirklicher Nachteil ist. Dennoch hätte Wahoo schon 2019 gut daran getan, dem ROAM USB-C zu spendieren. Schließlich ist das der moderne Standard.

Äußerlichkeiten

Die Abmessungen des BOLT v2 sind mit 77 mm x 44 mm x 21 mm ähnlich denen des Vorgängers. Die bewährte Sechsknopfbedienung, die alle ELEMNT-Modelle nutzen, ist geblieben. Auch die LED-Leiste am oberen Bildschirmrand wurde eins zu eins übernommen (der ROAM hat eine zweite LED-Leiste links vom Bildschirm).

Im Vergleich zum Vorgänger sieht der neue BOLT etwas hochwertiger aus, fast wie ein geschrumpfter ELEMNT ROAM. Schick!

Bildschirm

Statt monochrom ist der BOLT v2 farbig unterwegs. Von 64 Farben ist in der Pressemitteilung zu lesen. Das macht die Darstellung angenehm dezent, genau wie beim große Bruder.

Allerdings blieb es bei der Bildschirmdiagonale des Vorgängers: 56 mm (2,2 Zoll). Die großzügigen 68 mm (2,7 Zoll) des ROAM erscheinen im Vergleich riesig. So passen beim ROAM maximal elf Datenfelder auf eine Bildschirmseite, beim BOLT v2 sind es neun. Wegen der besseren Ablesbarkeit beschränke ich mich beim ROAM auf max. neun Datenfelder. Beim neuen BOLT v2 sind mir neun Felder auf dem Screen zu klein. Sieben Datenfelder auf einer Seite lassen sich aber gut ablesen.

Der neue BOLT verfügt außerdem über ein Lichtsensor, genau wie der ROAM. Dieser passt die Helligkeit des Bildschirms automatisch an das Umgebungslicht an, sorgt für stets gute Ablesbarkeit, und spart Strom.

Integration von Sensoren

Verschiedenste Sensoren lassen sich über Bluetooth oder ANT+ einbinden und direkt am BOLT, oder über die App eingerichten. Das geht einfach. Selbst das Garmin Radar* wird auf dem Wahoo BOLT (und ROAM) angezeigt. Das Radar sollte ich mir bald wieder einmal zulegen.

Akku und Ladebuchse

A propos Strom: 15 Stunden gibt Wahoo im Faktenblatt als Akkulaufzeit an. Das habe ich noch nicht komplett testen können. Es scheint aber realistisch zu sein. Ob USB-C-schneller lädt? Signifikante Unterschiede merke ich nicht.

Die moderne USB-C-Ladebuchse liegt unter einer IXP-7-wassergeschützen Gummikappe. Über diese Ladebuchse kann man theoretisch während der Fahrt laden. Leider lässt die mitgelieferte Aero-Halterung nicht genügend Platz zwischen Lenker und Gerät. Das ist schade. Man würde ein Kabel mit abgewinkeltem USB-C-Stecker* benötigen. Warum liegt so eines nicht bei?

Als Alternative dient die zweite Halterung, die per Kabelbinder direkt auf Lenker oder Vorbau montiert wird. Verwendet man diese, kommt man mit dem Stecker immer an die Ladebuchse. Wer auf die Montage vor dem Lenker nicht verzichten mag, greift in die Geldbörse und investiert in einen Halter aus dem Hause K-Edge. Aber Achtung: Bitte bestelle die K-Edge XKL Halterung für den großen ELEMNT, nicht die für den BOLT. Nur dann ist genügend Platz für den Stecker.

Idealerweise greift man gleich zur K-Edge mit der unten angebrachten GoPro-Halterung*. So kann man unter dem BOLT eine Kamera oder eine Lampe anbringen.

Navigation

Musste sich der erste BOLT noch mit einer Basis-Navigationsfunktion begnügen, greift der BOLT v2 in die Vollen. Alles was der ROAM kann, kann auch der neue BOLT. Die Routenberechnungen werden vom Prozessor zügig durchgeführt. Das gilt auch für die Funktion „Nachberechnung / zurück zur Route“ während der Fahrt.

Wählt man aus dem Gerätespeicher eine mit Komoot oder Strava synchronisierte Route, ist diese genauso schnell geladen und startbereit, wie auf dem ROAM. Manchmal hat der BOLT sogar die Nase vorn; eine Sekunde oder zwei.

Abbiegehinweise sind beim ROAM farblich hinterlegt. Das hilft beim schnellen Erfassen der Hinweise. Sehr gut! Beim ROAM fehlt die farbige Hinterlegung.

Speicherplatz

Routenberechnung auf dem Gerät braucht Rechenleistung, aber auch Speicherplatz. Außerdem braucht es detaillierte Karten. All das hatte der alte BOLT nicht.

Was den Speicherplatz betrifft, schwächelt sogar der ROAM. Der hat magere 2 GB Speicher. Das reicht für den Hausgebrauch, ist aber ein berechtigter Kritikpunkt. Mehr als die Karten von bspw. Süddeutschland, Österreich, Schweiz, und Teilen von Frankreich passen auf den Speicher des ROAM. Benötigt man mehr? In der Regel nicht. Aber Langstreckenfahrer:innen haben durchaus Bedarf. M.E. hätte Wahoo beim ROAM längst nachlegen können. Sechs, besser acht GB wären angebracht, will man als ROAM ein Spitzenmodell sein.

Beim BOLT v2 hat Wahoo die Hausaufgaben gemacht. Satte 16 GB soll er an Bord haben, glaubt man der Pressemitteilung. Hängt das Gerät am Windows10-Laptop, wird ein anderer Wert angezeigt: 12,8 GB „Internal Shared Storage“.

Ich bin kein Speicherexperte. „Shared storage“ ist vermutlich der Speicherplatz, der zum Speichern verwendet werden kann. Die fehlenden GB könnten vom Betriebssystem belegt sein und sind für Berechnungen reserviert.

Im Auslieferungszustand sind bereits viele Europäische Länder installiert, sowie alle Staaten der USA. Die USA-Karten belegen alleine 5,49 GB und können in der Regel gelöscht werden.

Fun-Fact am Rande: Während Windows im Auslieferungszustand 1,04 GB freien Speicher zeigt, glaubt der ELEMNT BOLT v2, er hätte 1,1 GB freien Speicher zur Verfügung. Vielleicht ist das ein Rundungsproblem? Die Companion App, siehe oben, zeigt im Bereich Karteninstallation noch 871,8 MB freien Speicher an. Das passt nur bedingt zusammen.

Aber was schrieb ich oben? Sechs bis acht GB wären für den ROAM ganz nett. Der BOLT v2 hat mehr – und damit in jedem Fall ausreichend Platz.


Karten

Zunächst hatte ich vermutet, der BOLT v2 arbeite mit demselben Kartenmaterial wie der ROAM. Das stimmt nicht. Die ROAM-Karten sind irgendwie anders.

Bei Straßen scheint es den BOLT-Karten etwas an Details zu fehlen. Vielleicht liegt das aber nur an der etwas anderen Darstellung? Oder liegt es am fehlendem Text? Ich weiß es (noch) nicht. Die hier im Vergleich fehlenden Ortsteilnamen vermisse ich jedenfalls.

Neu sind die Höheninformationen, die in den Karten integriert sind. Die sind beim ROAM nicht an Bord. Außerdem zeigt der BOLT immer Abbiegehinweise, egal von welcher ursprünglichen Datenquelle die importierte Route stammt. Das ist top.

Schließlich zeigen die BOLT-Karten Radwege an. Dazu unten mehr.

Die geplante Route, die beim ROAM immer mit einer schwarzen Pfeillinie markiert ist, wechselt diese beim BOLT in ein dickere graue Linie, sobald man weiter oder länger vom Kurs entfernt ist. Ob das von den Entwicklern gewollt ist? Ich hätte lieber immer die Route wie beim ROAM angezeigt.

Beim normalen Routing nutzt aber auch der BOLT die dicke schwarze Pfeillinie, die die Fahrtrichtung markiert.

Blau bedeutet übrigens, dass eine Neuberechnung der Route vorgenommen wurde, die zurück zur Ursprungsroute führt.

Das mit den geteerten Wegen

2019, als der ROAM bei mir im Test war, hatte ich folgendes entdeckt: Wege außerhalb geschlossener Ortschaften, die mit gestrichelte Linien, aber gelb hinterlegt angezeigt werden, sind in den allermeisten Fällen geteert und mit dem Rennrad befahrbar. Nach wie vor kann ich das nur für meine Gegend bestätigen. Die Markierungen sind recht verlässlich. Das ist Top für Rennrad-Fahrten.

Beim neuen BOLT gibt es diese gelben Markierungen nicht. Zunächst war ich enttäuscht. Aber geteerte bzw. asphaltierte Wege sind dennoch zu erkennen. Vergleicht man links (ROAM) mit rechts (BOLT), fällt auf, dass asphaltierte Wege auf dem BOLT in grau und durchgezogen angezeigt werden. Wege, die komplett teilweise schraffiert sind, bleiben dem Gravel-Rad vorbehalten.

Das mit den Radwegen

Kennst Du das nicht? Rechts von Dir verläuft ein perfekt glatter und breiter Radweg. Aber Du hast die Auffahrt verpasst. Mit dem Wahoo ELEMNT BOLT v2 dürfte das seltener passieren. Die Radwege sind nämlich in blau auf der Karte eingezeichnet. Top!

Die Kartendarstellung unterscheidet nicht, ob der Weg benutzungspflichtig ist, oder nicht. Wo Du fährst, ist Deine Sache.

Die ROAM-Karten kennen diese Info nicht. Vielleicht in der nächsten Generation?

Das mit den Leistungszonen

Ein weiteres Schmankerl, zumindest für leistungsorientierte Radsportler, sind die nach Leistungszonen farblich hinterlegten Werte beim BOLT (siehe Herzfrequenz beim Faktenblatt). So hat man seine Trainingszonen immer im Blick. Bei den Wattwerten wird es ähnlich sein. Ausprobiert habe ich es noch nicht.

Faktenblatt

Fazit

Der BOLT v2* GPS-Fahrradcomputer ist gegenüber dem Vorgänger in den wesentlichen Bereichen verbessert. Rennrad- und Gravel-Bike-Fahrer:innen werden ihre Freude haben. Das Einrichten des Geräts ist gewohnt einfach, wie man es von Wahoo-Geräten kennt. Karten werden auf dem kleinen Farbdisplay gut dargestellt. Die Anzeige der Radwege ist ein Detail, das mir gut gefällt. Das Display ist erstklassig ablesbar – in allen Lichtverhältnissen. Navigieren kann der BOLT „wie ein Großer“. Was will Radsportler:in mehr?

Aber was kauft man jetzt? Den kleinen BOLT v2, der in vielen Bereichen auf Augenhöhe des großen ROAM ist, über einen größeren Speicher verfügt und auch noch Radwege anzeigt? Ich wäre sofort beim Wahoo ELEMNT BOLT v2. Schließlich ist er günstiger als der ROAM. Aber der ROAM hat das größere Display. Wem das kleinere Display genügt, und auf zwei Stunden Akkulaufzeit verzichten kann, der ist beim BOLT v2 richtig.

Würde ich vom ELEMNT ROAM auf den BOLT v2* umsteigen? Nein. Aber ich habe nun beide am Lenker und vielleicht habe ich bald eine andere Antwort?


Die mit * markierten Links sind so genannte Affiliate Links. Wenn Du so einen Link benutzt und online einkaufst, erhält CyclingClaude eine kleine Provision, die zur Kostendeckung des Blogs eingesetzt wird. Für Dich wird es natürlich nicht teurer. Vielen Dank für Deine Unterstützung.

Die mobile Version verlassen