Zipp 303s Disc-Laufradsatz – erschwinglich und gut?

525 EUR für das Vorderrad* und 575 EUR für das Hinterrad*, in Summe 1.100 EUR für einen 28-Zoll Hochprofil-Carbon-Laufradsatz von Zipp? Das ist nicht viel, vergleicht man die Zipp 303s mit dem was Zipp im Portfolio hat.

Die Carbon-Felgen der 303s sind hakenlos (hookless) und tubeless-geeignet, aber ausschließlich für UST- und/oder tubeless-ready Reifen frei gegeben. Tubeless-ready Reifen dürfen natürlich auch mit Schlauch gefahren werden.

Das Zipp 303s Hinterrad ist entweder mit 10/11fach Shimano/SRAM-Rotor erhältlich, oder in einer SRAM XDR Version.

Als Gewicht werden 711 bzw. 819 Gramm (Vorderrad/Hinterrad) angegeben. 1.530 Gramm ist nicht viel für einen Laufradsatz mit diesen Dimensionen. Nachgewogen waren es bei meinem Satz 713 bzw. 833 Gramm. Das ist eine wenig dramatische Abweichung nach oben, die wir leider auch bei anderen Herstellen finden.

Mit einer Felgentiefe von 45 mm, 28 mm Breite und einer Maulweite von 23 mm ist die Zipp-303s-Felge aerodynamisch für 28 mm Reifen optimiert. Dabei sind die Felgen für max. fünf Bar Druck frei gegeben. Schmalere Reifen machen auf den Zipp 303s keinen Sinn. Schließlich verlangen die nach einem höherem Luftdruck.

Statt am Rennrad werden die meisten Kunden die Zipp 303s sowieso am Allroad- bzw. Gravel-Bike nutzen. Schließlich lassen sich sogar 50 mm breite Reifen montieren. Aber Achtung: Die 23er Maulweite führt dazu, dass Reifen auf den Zipp 303s etwas breiter bauen. 32er Pirelli Cinturato Velo sind auf den Zipp 303s, je nach Luftdruck 33 bis 34 mm breit, 38C Reifen schaffen auf knapp über 40 mm. Reizt also die freigegebenen Werte Eures Rahmens nicht ganz aus. Reifen, die auf dem Papier gerade noch passen, könnten auf der Zipp-Felge zu breit sein.

Zum Anderen ist zu bedenken, dass bei breiteren Reifen der Durchmesser der Laufrad-Reifenkombi steigt. Je breiter ein Reifen ist, desto höher baut er. Meine Fußspitzen berühren bei 28-Zoll Felgen am Litespeed Gravel das Vorderrad, sobald mehr als 40 mm Reifen aufgezogen sind. Will ich breitere Reifen fahren, greife ich dann lieber zu 650b / 27,5 Zoll Laufrädern.

Die Naben der Zipp 303s sind mit wartungsfreien Industrielagern ausgestattet, die eine verbesserte Lagerdichtung haben sollen. Bei Gravel-Laufrädern ist das notwendig, aber auch Standard. Wer will schon alle zwei- oder dreitausend Kilometer die Lager austauschen? Der Freilauf ist recht laut, was vielen Kunden gefallen wird. Ich mag es lieber etwas dezent.

Die Zipp 303s werden für 12 mm Steckachsen ausgeliefert. Auch das ist heute Standard.

Das Aufziehen der Panaracer Gravelking SS war ein Akt! Die Reifen mussten erst mit Schlauch gefahren werden. Erst danach, und mit Hilfe eines voluminösen Boosters, sprangen sie ins Felgenbett. Irgendwie scheinen die Zipp dieses Reifenmodell nicht zu mögen. Das bestätigte ein Bekannter, der ähnlichen Aufwand betreiben musste.

Andere Reifen, bei mir waren es die Pirelli Cinturato Velo und die Schwalbe G-One Allround, ließen sich bequem mit nur einem Reifenheber und einer normalen Standpumpe tubeless montieren.

Mit der dunelbraunen Tanwall der Panaracer sehen die Zipp 303s m.E. affenscharf aus. Aber auch mit komplett schwarzen Reifen machen die Felgen was her.

Gefühlt sind die Zipp 303s sehr agil und laufen kontrolliert, auch bei schwierigeren Windverhältnissen. Das gefällt mir gut. Seitenwindanfällige Laufräder mag ich gar nicht.

Leider knarzt das Hinterrad ein wenig. Zunächst dachte ich, es läge am Tretlager. Montiere ich mein Aerycs 650B Hinterrrad, ist das Knarzen weg.

Qualitativ gefallen mir meine Aerycs-Laufräder besser. Dafür machen die Zipp 303s optisch mehr her. Was ist Dir wichtiger?

Würde ich die Zipp 303s wieder kaufen? Jein – nur wegen der Optik.


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