Der Blog-im-Blog KW 34/2019

25.8.2019

Zurück aus Eltville war ich heute zum Einführungstraining bei uns im Pure Fitness. Zwei Jahre kein Kraftsport? Morgen wird es weh tun.

Der Vorteil des Studios: Es ist 100 Meter von unserer Wohnung entfernt. Der Trainer, Alberto, scheint ausgesprochen kompetent. Luisa und Philippe gehen auch mit. Wir haben also Gruppenzwang. 😉

24.8.2019

Ich glaub‘ ich steh im Wald.

Auf dem Weg nach Eltville bin ich im Tornadogebiet Langen/Dreieich/Egelsbach im Wald verloren gegangen. Mindestens eine Stunde musste ich mein Rad durchs Unterholz tragen, bis ich auf einer Straße war, die mich irgendwie über Rüsselsheim nach Eltville führte. Dabei wäre mir fast mein Schaltwerk abgerissen. Glück gehabt.

Trag‘ mal ein schweres Bikepacking-Rad durchs Unterholz. Was habe ich gekotzt! Leicht war der Bomber ja nicht.

Dabei hatte ich gar nicht so viel Bier geladen.

In Eltville war es aber nett. Nur war die zweite Flasche Wein dann doch zu viel für mich.

Der Nachmittag im Weingut Baron Knyphausen war toll. V.a. waren dieses Jahr viel mehr Händler da. Mann, was hätte ich Bock auf so einen Vintage-Renner. Aber muss es was aus den 1980ern sein? Oder doch was älteres? So teuer sind die Dinger gar nicht.

23.8.2019

So knapp war das gestern – bei Tempo 30.

Begründung der Fahrerin: Ich hätte vorher den Verkehr aufgehalten bzw. den hinter mir fahrenden Verkehr nicht beachtet. Aha, bei 30 km/h in einer 30er Zone. Ich wäre in der Mitte der Fahrbahn gefahren. Sieht nicht so aus, oder? Außerdem hätte ich beim geradeaus Durchfahren eines Kreisels kein Handzeichen gegeben. Vorher wäre ich irgendwo bei rot über eine Ampel. Nur kam ich vom Radweg, als ich an der Ampel rechts abgebogen bin und nicht von der Straße. Aber selbst wenn. Ein Vergehen eines Radfahrers rechtfertigt nicht, ihn mit einem Auto beim Überholen belehren zu wollen bzw. zu gefährden.

Was wird passieren, wenn ich das zur Anzeige bringe? Es wird garantiert eingestellt werden. Machen werde ich es trotzdem. Die Fahrerin zeigte null Einsicht und wiederholte ihre Anschuldigungen in bester #whataboutism-Manir. Die Kamera lief derweil und ich hatte sie gleich zu Anfang auf die laufende Kamera hin gewiesen. Darauf drehte sie ihr Gesicht demonstrativ zur Kamera und sprach alle meine angeblichen Verfehlungen in die Kamera. Aber auch das wird nicht reichen, dass ein Staatsanwalt sie bestrafen wird. Es war dann nämlich Momentversagen … und weil die Dame bisher nicht auffällig war ….

Rechts ist übrigens eine Abbiegespur. Ich fuhr am Rand der Straße!
Wie viele Zentimeter waren es? 20?

22.8.2019

Die Straßen sind nach dem Tornado alle wieder frei. Nur bei den von Fahrradfahrern frequentierten Wegen dauert es anscheinend etwas länger.

Wenn Strecken gesperrt sind, ist das ärgerlich. Weiterfahrt auf eigne Gefahr. Bekommt man einen Ast aus der Baumkrone auf dem Kopf … selbst schuld. Schließlich wurde man gewarnt.

Blöd, wenn Wege weder gesperrt,noch anderweitig markiert wurden, und man steht dann auf einmal vor so etwas. Umfahren ging nicht. Zu Fuß durchs Unterholz war die einzige Option.

Ganz blöd, wenn so wie hier gesperrt ist. Es ist zwar nur ein Trassierband. Aber auf Brusthöhe des Radfahrers? In der Dunkelheit ist das leicht zu übersehen, v.a. weil es da schön bergab geht. Verantwortungslos!

21.8.2019

Erste-Welt-Problem dank Facebook-Follower gelöst!

Da ich als Product Owner für eine Firma arbeite, die Kreditkarten herstellt, darf/muss ich ab und an Karten testen. Da die Karten über mein eigenes Konto abrechnen, kaufe ich irgend einen Quatsch, den ich mehr oder weniger gebrauchen kann.

Gerade mache ich Transaktionstests in Polen. So habe ich letzte Woche ein paar Socken bei einem polnischen Online-Shop bestellt. Mit internationalem Versand war ich 43,99 PLN los, was für Socken noch o.k. ist.

Nun wollte ich sie heute früh nach dem Sport ins Büro anziehen. Aber welche Socke gehört an welchen Fuß?

Du kennst das ja sicher. Da hat man ein paar Sportsocken. Jede Socke des Paars sieht gleich aus. Aber – oh weh – auf einem der Socken ist ein L zu sehen und auf dem anderen ein R. Das ist zwar hilfreich, psychologisch aber ein Problem. Was passiert, wenn die R-Socke aus Versehen am linken Fuß landet? Hat man mit Leistungseinbußen zu rechnen? Ist der runde Tritt nicht mehr gegeben? Kann man schlechter geradeaus laufen?

Am liebsten habe ich Socken ohne L/R-Markierung. Dann kann nichts schief gehen.

Was mache ich nun mit den Socken, die ich aus Polen habe?

Erklärung des Facebook-Followers: Das Kettenblatt ist immer rechts. Puh, da habe ich heute früh beim Anziehen Glück gehabt!

20.8.2019

Gestern Abend habe ich die beiden WTB byway meines Allroad-Bikes auf tubeless umgerüstet und dabei gleich wieder die Nachteile von tubeless in Erinnerung gerufen bekommen.

  1. Ohne Montageflüssigkeit (nehme die von Schwalbe) ließ sich mit dem normalen Rennkompressor kein Druck aufbauen. Mit der Flüssigkeit an den Flanken ploppten die Reifen aber nach heftigem Pumpen ins Felgenbett. Merke: Je breiter der Reifen, desto eher benötigt man solche Hilfsmittel. Die 25er Schwalbe One Pro Evo waren ohne alles sofort dicht, als wenn ein Schlauch eingezogen gewesen wäre. Ob das vielleicht auch an meinen Swiss Side Hadron Carbonfelgen liegt?
  2. Eins der beiden Fentile bekam ich nur dicht, indem ich die Mutter mit einer Zange fest aufgeschraubt hatte. „Fingerfest“ reichte nicht. Heißt, bei einem Platten muss ich die Mutter mit einer Zange entfernen, will ich einen Schlauch einsetzten. Ohne Zange bekomme ich das Tubeless-Ventil sonst nicht raus.
    Allerdings kann die schleichende Undichtigkeit des Ventils auch an der verwendeten Dichtmilch gelegen haben.
  3. Ich brauchte den Rest meiner Finish-Line-Dichtmilch auf. Das reichte genau für beide Reifen. Wie in 2. erwähnt, dichtete ein Ventil nicht. Außerdem entwich den ganzen Abend Luft minimalst über die Reifenflanken. Heute früh war noch gut Luft auf den Reifen. Vermutlich ist es jetzt dicht. Toll ist das nicht. Da habe ich mit der Tune One Shot bessere Erfahrungen gemacht.

Die Tune One Shot habe ich eben gerade online nachbestellt. Außerdem zwei Ventile von „Problem Solvers“ mit Spezielmuttern, die man mit der Hand fest anziehen und wieder öffnen kann. Warum ist das nicht bei allen Ventilen so gelöst?

19.8.2019

Nachdem der gestrige Tornado, der über Dietzenbach, Rodgau, Dreieich & Co. hinweg gezogen war und schwere Verwüstungen hinterlassen hatte, begann die Woche für mich zunächst erfreulich.

Mit dem Rad wollte ich zur Arbeit, ausnahmsweise mal nicht wie sonst, aufgrund der Sturmschäden. Heute früh fühlte ich mich als Radfahrer absolut überlegen. Ich konnte mir gut vorstellen, wie viel Stau heute herrschen würde, obwohl Feuerwehren, THW usw. sicherlich die ganze Nacht durchgearbeitet hatten.

Noch beim Anziehen setzte ich die Aftershokz Trekz Air Kopfhörer auf, die ich auf dem Rad nutze, um Podcasts zu hören.

Martin Moschek, Mr. BikeTourGlobal, hatte gestern auf Facebook die dritte Folge seines Podcasts angeteasert, in dem es um das Thema Ausrüstung, also um Zelt, Isomatte, Schlafsack, Kocher und Klamotten für die Radtour geht. Genau mein Thema, weil mich Bikepacking immer mehr anspricht.

Gleich zu Beginn des Podcasts, wurde meine gute Laune noch besser. Martin gefällt unsere 5. Etappe der Rennrad-WG und er empfiehlt sie seinen Hörern.

Ich wiederum kann zu Martins 3. Folge erwidern: „Danke gleichfalls“. Falls Du Dich bald auch mal in das Abenteuer Bikepacking oder Radreise stürzen möchtest, bei Martin erfährst Du alles zur Ausrüstung.

Mit Martin auf den Ohren ging es raus. Überall waren die Auswirkungen des Tornados zu sehen und die Hauptverkehrsstraßen waren zum Teil noch gesperrt.

Die Nerven der motorisierten Verkehrsteilnehmer lagen blank. Ach was fühlte ich mich gut.

Der Berufsverkehr aus Rödermark Richtung Dietzenbach stockte. Aber kein Schwein kümmerte die Straßensperrung am Ortseingang von Waldacker. Man fuhr einfach daran vorbei, statt Ausweichrouten zu suchen. Der Gegenverkehr wich pragmatisch auf den Radweg aus. Praktisch, wenn Platz ist.

Auch der S-Bahn-Verkehr war aufgrund umgestürzter Bäume gestört.

Mit meinem anfänglichen Überlegenheitsgefühl war es aber bald vorbei. Auch auf den Rad- und Wirtschaftswegen sah es nicht besser aus.


Viermal musste ich umgestürzte Bäume umfahren. Einmal, hier im Foto, quer über den Acker. Zum Glück war ich mit dem Breitreifenrennrad unterwegs.

Aber die breitesten Reifen taugen nichts, wenn keine Luft drin ist.

Irgendwann hatte das Hinterrad die Luft verloren. Nicht plötzlich, aber auch nicht wirklich schleichend. 200 Meter nachdem ich den Reifendruckverlust bemerkt hatte, war der Reifen restlos platt.

Obwohl ich lange und gründlich suchte, fand ich im inneren des Mantels keinen Dorn. Das machte mich nervös, weil ich nichts übersehen wollte. Schließlich sind Tubolitos sündhaft teuer.

Zu allem Überfluss war die günstige Lezyne-Pumpe, die ich sicher drei Jahre ungenutzt am Rad fahre, defekt. Der hintere Deckel des Pumpzylinders hatte sich gelöst und saß oben im Griff. Erst nach mehreren Minuten und vielen Flüchen hatte ich ihn aus dem Griff befreit und konnte ihn auf den Pumpzylinder schrauben, wo er hin gehört.

Schlauchwechsel und Aufpumpen ging gut von der Hand.

Zum Schluss – und da hätte ich früher drauf kommen sollen – pumpte ich den defekten Schlauch etwas auf und suchte nach der Luftaustrittsstelle. Ein winzig kleines Loch auf der Laufflächenseite, ca. 100° vom Ventil entfernt. An der Stelle schaute ich mir den Reifen von Außen an. Siehe da, es steckte ein Stück Dorn in der Decke. Der Durchstich war von innen nicht zu bemerken. Mit dem Fingernagel versuchte ich, den Rest des Dorns von außen raus zu kratzen. Ob mir das zu 100% gelang, wird man sehen. Bis ins Büro kam ich jedenfalls. Wollen wir hoffen, dass es heute Abend bis nach hause reicht.

Was habe ich heute gelernt?

  1. Nach einem Tornado sind alle Verkehrsteilnehmer gleich schlecht dran, egal ob man mit dem Auto, der S-Bahn oder dem Rad unterwegs ist.
  2. Tubless mit Dichtmilch ist den Tubolitos überlegen – zumindest bei meinen 47mm breiten Allroad-Reifen. Der kleine Einstich wäre zu 99,9% abgedichtet worden. Da bin ich mir sicher.
  3. Ich besitze eine der besten Minipumpen am Markt. Die hängt aber am Unterrohr meines Rennrads, das wiederum bei mir im Wohnzimmer an der Wand hängt. Das Allroad-Breitreifenrennrad fahre ich aber zu 90%. Wieso ist die beste Pumpe nicht am Breitreifenrennrad?

Und wenn Du bis hier gelesen hast, verrate ich Dir auch noch, welche Minipumpe ich meine: die crankbrothers klic hp gauge + co2

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Ach ja, wer nicht glaubt, dass es wirklich ein Tornado war:

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