Fat Fighter – 13 kg in drei Wochen!

Einige Leser fragten mich, wie ich,  der „Dicke Mann“, überhaupt abgenommen hat.

Fat Fighter 2017

Nach Fasching 2017 war ich bei 114 kg angekommen. Mein Gott! Viel zu viel! Die nun folgende Fastenzeit wollte ich nutzen, um radikal abzunehmen.

21 Tage Stoffwechselkur

Von Freunden hörte ich von der „21 Tage Stoffwechselkur“. Sie hat den Ansatz, dass sich die Fettzellen öffnen und man entgiftet.
Die Diät beginnt mit 2 Schlemmertagen (mit Schlemmen kenne ich mich aus ;-)), dann 21 Tagen sehr strenger Diät, weiteren 21 Tagen zum Stabilisieren und dann 12 Monaten, in denen man das neue Gewicht halten soll.
Will man noch weiter runter, kann man die Kur nach zwölf Monaten einfach wiederholen.

Alte Gewohnheiten über Bord

Ziel der Diät ist es, alte Gewohnheiten abzuändern. Man sagt, dass nach sechs Wochen lieb gewonnene Gewohnheiten nachhaltig geändert werden können und ein anderes Verhalten einprogrammiert wird. Genau das konnte ich auch feststellen. Meine Gewohnheiten unter der Woche sind heute völlig anders.

Verboten

In der strengen Phase sind folgende Zutaten verboten: Zucker / Kohlenhydrate (bzw. sehr wenige) / Fette / Milchprodukte. Insgesamt darf man maximal 700 kcal am Tag zu sich nehmen. Um das zu bewältigen, sollte man folgende Nahrungsergänzungen zu sich nehmen, die ich mir bei Amazon besorgte.

Erlaubt

Frühstück

Eiweiß und Weizenkleie gab es zum Frühstück. Weizenkleie und Eiweißpulver mischt man mit lauwarmen Wasser. Durch die Weizenkleie konnte man die Mischung kaum runter bekommen, weil die Spelzen sich ganz schlecht schlucken ließen. Das Frühstück war mit das Härteste, weil ich so manches Mal würgen musste, da es wirklich ekelig war. Auch nach drei Wochen machte mich das Frühstück in dieser strengen Phase nicht glücklich.

Mittag

Zum Mittagessen gab es immer ein bunte Gemüseauswahl mit 150 Gramm Hühnerbrust (alternativ Rind, wie auf dem Foto). Aber Vorsicht. Es darf nicht jedes Gemüse gegessen werden, z.B. keine Karotten wegen dem hohen Zuckeranteil. Ich kochte mir dann meist etwas aus Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Lauch, Zucchini, Fenchel und Ähnlichem zusammen. Das habe ich Abends vorbereitet und mir mit auf die Arbeit genommen und kalt verzehrt.

Abend

Zum Abendessen gab es dann 150 Gramm Rumpsteak vom Rind, wieder mit kohligen Gemüsen, meist Spitzkohl, Lauch, Paprika und Ähnlichem. Ich fragte mich schnell, wie man ein Steak ohne Fett anbrät. Nach drei Tagen hatte die erste Pfanne schwarze Ansätze. In einer Facebookgruppe erhielt ich Rat. Ich sollte einfach etwas Wasser und Sojasauce in die Pfanne geben, dann dünstet das Steak. Gesagt, getan und das klappte auch mit der Hühnerbrust hervorragend. Auch ohne Röstaromen schmeckte das Fleisch lecker. Ich briet mir zum Steak immer noch eine große Zwiebel mit.

3x Konjakwurzel

Zu jeder Mahlzeit, also drei mal täglich, musste ich ein Produkt aus der Konjakwurzel nehmen. Jeweils zwei Tabletten. Diese Tabletten gehen im Magen auf wie eine vollgenässte Windel. Das hat den schönen Effekt, dass man von dem Gemüse super satt wird, also besser gesagt der Magen voll ist. Zu mehr dient das Produkt nicht. Natürlich immer ausreichend Wasser dabei trinken. Insgesamt soll man mindestens drei bis vier Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten stilles Wasser, ungesüßten Tee, oder schwarzen Kaffee.
Zur Entgiftung sollte man dann noch ein weiteres Produkt nehmen. Es handelt sich dabei um Antioxydanzien, die helfen die ausgeschwemmten Gifte zu binden und aus dem Körper abzutransportieren.
Zu all den Leckereien gab es dann noch Morgens und Abends Vitamine und Omega 3 Fettsäuren in Tablettenform.
Um mich in das Thema Stoffwechselkur einzulesen bestellte ich mir auch noch ein Buch.

Das schönste an der Diät sind die Ladetage in Phase 1. Den 21 Tagen strenger Diät gehen 2 Ladetage oder Schlemmertage voraus. An den zwei Tagen soll man alles Essen, was reingeht. Allerdings soll man keinen Alkohol mehr zu sich nehmen. Das soll den Stoffwechsel animieren in Schwung zu kommen. Ich stellte mir das leichter vor als gedacht. Ich fing Freitags damit an und schlemmte was ging. Samstags drauf, war ich bis Mittags noch pappsatt und musste dennoch weiter essen. Ich löffelte sogar Majonäse aus dem Glas bis mir schlecht war. Insofern war es dann auch wieder nicht lustig, wenn man sich voll fressen muss.
Phase 2 habe ich oben ausgiebig beschrieben, die Tage der strengen Diät. Durch den Zuckerentzug und die wenige Kalorienzufuhr ist man sehr oft etwas matschig in der Birne. Im Job hat mich das schon etwas belastet, weil man geistig nicht 100% auf der Höhe ist. Das viele Trinken gelang mir mit Mate Tee und stillem Wasser. Selbst Sprudel ist in der strengen Phase verboten. Drei Tassen schwarzer Kaffee gingen auch jeden Tag. Durch die viele Trinkerei musste ich ständig Pipi; verständlich, aber extrem nervig. Nach 21 Tagen war ich wirklich 13 Kilo los! Das hätte ich nicht gedacht. Es purzelte im Schnitt pro Tag ein Pfund. Manchmal drei Tage gar keins machmal an 2 Tagen 2,5 Kilo. Man soll sich laut der Anleitung in der strengen Phase nicht mit schwerer körperlicher Arbeit belasten. Sport auch nur in geringen Ausdauerdosen, kein Leistungstraining. Der Körper hat genug mit der Entgiftung zu tun und kann weitere Stressfaktoren nur sehr schlecht verarbeiten. Viel Schlafen ist da eher angesagt.
Was ist erlaubt in der strengen Phase:
Fleisch: Hühnerbrust, Hühnerschnitzel, Putenbrust, Putenschnitzel, mageres Rind-, Schweine- und Lammfleisch – aber keine 2 Fleischsorten in einer Mahlzeit
Fisch: Flunder, Dorade, Kabeljau, Hecht, Heilbutt, Seezunge, Barsch, Thunfisch (nicht in Öl eingelegt), Muscheln, Scampi, Garnelen, Krabben, Wildlachs
Gemüse: Aubergine, Blumenkohl, Brokkoli, Champignons, Chicoree, Chinakohl, Fenchel, Frühlingszwiebeln, Gurken, Grünkohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Mangold, Paprika, Rotkohl, Rosenkohl, Porree, Eisbergsalat, Rucola, Radieschen, Rettich, Salatgurke, Sauerkraut, Spargel, Spinat, Stangensellerie, Tomaten, Weißkohl, Wirsing, Zucchini, Zwiebeln
Obst: Saure Äpfel, Birnen, Granatäpfel, Pflaumen, Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Johannesbeeren, Preiselbeeren, Stachelbeeren, Blaubeeren, Kirschen, Mandarinen, Orangen, Grapefruits, Nektarinen, Pfirsiche, Passionsfrüchte
Getränke: Wasser (still), Kaffee schwarz, Tee (4 Liter pro Tag)
Gewürze: Alle, außer Zuckerhaltige
Phase 3 nennt sich Stabilitätsphase. In der Phase soll man sich weitere 21 Tage zurück halten, es werden aber wieder Fette, Milchprodukte, etwas Zucker und Kohlenhydrate erlaubt, aber in sehr kleinen Mengen. Man soll den Körper langsam wieder die Dinge zuführen, aber nicht massiv in Mengen. In der Phase habe ich weitere 3 Kilo verloren. Es geht dabei aber eher um sein Gewicht jetzt zu halten. Die restlichen Zusatzstoffe an Glucomannan, und Antioxydantien und Eiweiß kann noch fertig genommen werden (Reichen für ca. 30 Tage gesamt). Omega 3 Säuren und Vitamine können weiter genommen werden.
Nach Phase 3 können alles Zusatzstoffe weggelassen werden, weil man sich dann wieder ausgewogen ernähren kann.
Phase 4 ist dann die Erhaltungsphase. In der Zeit habe ich dann alte Gewohnheiten nicht mehr eingehführt sondern Dinge aus der Stroffwechselkur in meinen Alltag integriert.  Zum Beispiel esse ich in der Woche kein Brot mehr. Ich frühstückte immer lecker Brötchen und Wurst und in der Mittagspause auf der Arbeit gab es auch immer mitgenommene Brote. Heute frühstücke ich gar nicht mehr. Um 9 Uhr auf der Arbeit gibt es dann einen körnigen Frischkäse vom Aldi. In der Mittagspause esse ich nach wie vor mein Abends vorher gekochtes Gemüse, mit Hühnerbrust ohne Fett gegart. Heute aber eher 200 gramm Fleischanteil.
Zur Kaffeezeit gibt es dann nochmal einen körnigen Frischkäse. Zwischendurch Äpfel oder Birnen. Abends dann auch Kohlehydratreduzierte Nahrung.
So schaut das heute aus. Mittlerweile reibe ich auch eine gehörige Portion Ingwer dran, was mich neben den Chiliflocken immer schön ins schwitzen bringt.



 
Damit habe ich jetzt ein Jahr lang mein Gewicht gehalten. An den Wochenenden schlemme ich natürlich nach Herzenslust, was ich mir mit dem Rennradfahren aber auch erlauben kann.
Das obligatorische Vorher Nacher Foto:
Vorher (02/2017):

Nachher (04/2017):

Heute (03/2018):

Für dieses Jahr ist ein sportlicheres Programm angesetzt um noch das ein oder andere Kilo zu verlieren. Am Wochenende fleißig Rennradlen. Zusätzlich habe ich mich Mittwochs in einer Rennradgruppe bei meinem Fachgeschäft, Fahrrad Rieth in Stromberg angemeldet, wo wir wöchentlich ne gemeinsame Runde drehen. Dienstag mache ich dann noch 1,5 Stunden Lauftraining mit Dehn- und Muskelübungen mit einem Personal Trainer, den unsere Firma engagiert hat um den Mitarbeitern etwas zur Gesunderhaltung zu bieten. Ich bin gespannt wie es sich entwickelt.
Hier nochmal die Produkte, die man bei amazon bestellen kann. Die Gesamtkur kostet ca. 100 Euro, hat sich aber bei mir gelohnt. Das Geld hat man schnell wieder reingeholt durch weniger normales Essen:
Eiweiß (1 Shake pro Tag, ca. 30 Gramm pro Tag als Frühstück)
Weizenkleie (20 Gramm in den Eiweißshake gerührt)
Glucomannan Produkt aus der Konjakwurzel (2 Packungen nötig, 6-8 Tabletten pro Tag, 2 Früh, 2 Mittags, 2 Abends)
Antioxydanzien (2 Kapseln pro Tag zum Frühstück und Abendessen)
Vitamine (2 Tabletten pro Tag zum Frühstück und Abendessen)
Omega 3 Fettsäuren (2 Kapseln pro Tag zum Frühstück und Abendessen)
Buch
Wie immer sind die Links auf CyclingClaude Amazon-Affiliate-Links. CyclingClaude erhält von Amazon eine kleine Provision. Für Dich wird es nicht teurer.

Andere Varianten

Die Stoffwechselkur gibt es auch in anderen Varianten. Dabei soll zusätzlich ein Schwangerschaftshormon HCG in Globuliform eingenommen werden.
Das Schwangerschaftshormon soll die Fettzellen zum Entgiften besser öffnen. Da die Dosis dieses Hormones im Globuli so gering ist, wie ein Tropfen in einem großen See, also quasi nicht nachweisbar ist, habe ich das als Humbug abgetan. Wäre es höher dosiert hätte ich es auch nicht genommen, weil ich keine Hormone nehmen will. Diese HCG Stoffwechselkur nennt sich das Original und die Präparate sind viel, viel teurer als die Amazon-Variante ohne HCG. Hier kann man gerne 200-300 Euro ausgeben. Als altes Sparbrötchen kam das für mich dann auch nicht in Frage. Und der Erfolg gibt mir doch Recht.
Bei der 21 Tage Stoffwechselkur handelt es sich um eine klassische Crash Diät mit geringer Nahrungsaufnahme, die unter Umständen ein Gesundheitsrisiko darstellt. Deshalb sollten alle Menschen mit hoher beruflicher Belastung, Krankheiten wie Diabetes, oder einem geschwächten Stoffwechsel von dieser Diät absehen.
Wenn der ein oder andere diese Variante mal ausprobiert, würde ich mich über eure Erfahrung freuen.
Nur seid euch über eins im klaren. Legt die 42 Tage in eine Zeit ohne Parties, Reisen, Stress, etc.
Ich war auf einem Geburtstag und habe dann Mate Tee und Wasser getrunken. Das war kein Spass. Andere Veranstaltungen in den drei Strengen Wochen habe ich abgesagt.
 
 
 
 

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