Cyklaer? Die Bikes mit Kameras und mehr!

Cyklaer – the smarter e-bike …

So oder ähnlich titelte eine Pressemitteilung im Vorfeld der Eurobike 2021 und der IAA Mobility. E-Bike? Meist landen solche Pressemitteilungen ungelesen in meinem E-Mail-Papierkorb. Diesmal war es anders. Das Wort „smarter“ weckte mein Interesse. Dass die neue Fahrrad-Marke mit dem dänischen æ zu Porsche Digital gehört, und Rahmen, Gabel und Cockpit von Storck kommen, machte es noch spannender.

So verabredete ich mich mit Markus Storck auf der Eurobike, um mehr zu erfahren. GPS-Radler Matthias, der sich in Sachen E-Bike wesentlich besser auskennt, begleitete mich zu Termin und Testfahrt – ich auf dem E-Gravel in Energetic Orange, Matthias auf einem schwarzen Vorserienmodell mit Flatbar.

Unter der Überschrift „E-Gravel meets Urban Racer“ bietet Cyklaer drei sportliche E-Bikes, zwei mit Rennlenker.

Alle Cyklaer-Modelle basieren auf demselben Parallelogramm-Rahmendesign aus Vollcarbon. Sportlich schick knickt das Oberrohr zur Sitzstrebe ab. Auffällig sind die frei stehenden Ausfallenden am Hinterbau. Beides verkleinert die Rahmendreiecke und sorgt für eine erhöhte Tretlagersteifigkeit. Das ist interessant und optisch ansprechend.

Die Antriebseinheit kommt bei allen Modellen von Fazua. Im Unterrohr sitzen Akku und Antriebseinheit des Fazua Ride 50 Evation. Im Gegensatz zu vielen anderen E-Bike-Antrieben entkoppelt der Fazua komplett. Heißt, im ausgeschalteten Zustand und bei Geschwindigkeiten über 25 km/h muss man den Antrieb nicht mittreten. Das kannte ich so nicht im Detail. Entsprechend überrascht war ich beim Test mit ausgeschaltetem Motor, bzw. wenn ich schnell unterwegs war. Erwähnenswert ist, dass man die die Akku- und Antriebseinheit komplett aus dem Unterrohr entnehmen und gegen eine Blende austauschen kann. Will man ganz ohne E-Antrieb fahren, bedeutet das eine gute Gewichtseinsparung.

Ein Cyklaer sollte man ohne Akku aber nicht fahren. Schließlich ist fehlt ohne Strom die Intelligenz, mit der sich ein Cyklaer von anderen E-Bikes abhebt. Diese kommt im Wesentlichen von Greyp aus Kroatien.

Im oberen Teil des Unterrohrs steckt eine gefaltete Platine mit iSIM, die Konnektivität zu Motor, Sensoren, Kameras und anderen Komponenten herstellt. Schaltzentrale ist die von Porsche Digital entwickelte Cyklaer-App (derzeit nur als iOS-Version für Apple iPhone). Mit der App wird das Smartphone zum integralen Bestandteil des E-Bike.

Über Akkulaufzeiten des iPhone muss man sich dabei keine Gedanken machen. Drahtloses Laden wird durch das SP-Connect Wireless Charging Module ermöglicht.

Ein interessantes Feature sind die digitalen Videodaten, die von Front- und Heckkamera an die App geliefert werden. Damit wird das iPhone automatisch zum Rückspiegel, alternativ zum Blick nach vorne, während man Leistungsdaten vom Bildschirm abliest.

Aufzeichnungen der Dash-Cam-Videoaufnahmen können manuell in der App gestartet werden. Bei Unfällen speichert eine Funktion die wichtigen Sequenzen automatisch. Besonders interessant ist die Option, die Kameras aus der Ferne aktivieren zu können. Liefert bspw. der eingebaute GPS-Tracker einen Alarm, kann man sich selbst ein Bild verschaffen. Als wir letztens unsere Räder bei Bootsausflügen im Hafen von St. Tropez tageweise angekettet hatten, wäre diese Funktion sehr beruhigend gewesen.

Natürlich kann die App noch mehr. Leistungsdaten des Motors werden genauso angezeigt wie die selbst erzeugte Tretleistung. Navigation ist selbstverständlich an Bord, alternativ auch über Komoot. Gesundheitsdaten werden an Apple Health übertragen und over-the-air Updates Standard.

Denkbar ist hier in Zukunft noch eine ganze Menge mehr. Keine 50 Meter von Cyklaer entfernt zeigte das niederländische Start-Up Gravaa Laufradnaben, über die der Luftdruck im Reifen über eine App reguliert werden kann. So ein System dürfte von Porsche Digital mit wenig Entwicklungsaufwand integrierbar sein. Ich bin gespannt, ob wir Gravaa-Naben bald bei Cyklaer sehen werden.

Bestellbar sind die Cyklaer Räder ab sofort. Die Auslieferung soll aber erst im Januar 2022 beginnen. Drei Modelle stehen zur Auswahl: E-Gravel, E-Gravel mit Streatwear (das wäre meine Option) oder E-Urban mit Streatwear. Als Farben sind „energetic orange“, „pine green“ und „slate grey“ auswählbar. Schwarz, wie das Testrad mit Flatbar, ist nicht erhältlich. Meine Farboption wäre orange. Eindeutig! Preislich liegen die Räder mit der 12fach SRAM FORCE AXS und DT-Swiss G 1800 bei 6.999 EUR für das E-Gravel und 7.299 für die Modelle mit Streatwear.

Hier ein kurzes, spontan aus der Hand gedrehtes Video von unserer Testfahrt, inklusive Kamerasequenzen:

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