Gravel Vello – nicht nur ein Spielzeug?

Urbane Mobilität wird immer wichtiger, nicht nur vor dem Hintergrund der globalen Klimakrise. Fahr mehr Rad und weniger Auto, v.a. in der Stadt und in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Hier sind Falträder ideal. Die gelten im ICE gefaltet als Gepäck, genau wie im Nahverkehrsbus. Somit ist die Fahrradmitnahme kein Problem.

Weit vorne beim Thema Faltrad ist die österreichische Marke Vello Bike. Die Modelle aus Stahl oder edlem Titan sind vergleichsweise leicht, super schnell faltbar und voll alltagstauglich. Einige sind sogar als E-Bike zu bekommen.

Auf der Eurbico 2021 in Frankfurt haben die Wiener ein neues, limitiertes Modell vorgestellt – das Vello Gravel.

Vello Gravel

Das Vello Gravel basiert auf dem bewährten, schnell faltbaren Vello-Rahmen, den es beim Gravel aber nur in der Cro-Mo-Stahl-Version gibt. Titan würde mich persönlich mehr anmachen – Ihr kennt meine Vorliebe – aber das treibt auch den Preis. Der liegt beim Vello Gravel bei vergleichsweise schlanken 2.290 EUR.

Für das Geld ist der gefederten Stahlrahmen mit einer manuellen 10fach Schaltung ausgestattet. Das Schaltwerk ist aus dem Hause Shimano in 105er Ausführung. Die Bremsschaltgriffe stammen aber von Microshift, was sicherlich mit den derzeitigen Lieferengpässen bei Shimano zu tun hat. Bei der Testfahrt gab es aber bei den Microshift-Hebeln nichts zu meckern. Sie schalten sauber und auch die Scheibenbremsen werden gut dosiert angesteuert. Nur die „Wäscheleinen-Optik“ des linken Schalthebels kommt nicht so gut.

Aufgrund der kleinen 20-Zoll Laufräder, auf die fette Schwalbe Billy Bonkers Reifen aufgezogen sind, ist das Kettenblatt mit 54 Zähnen ausgestattet. Damit kommt man mit der 11-36er Kassette auf eine hohe Geschwindigkeit und trotzdem die allermeisten Steigungen rauf. Im Messeparkhaus hatte ich auf sechs oder sieben Stockwerken kein Problem, weder bergauf, noch bergab.

Mit den breiten Schwalbe-Reifen fährt sich das Velllo Gravel ziemlich spurstabil, fast wie ein großes Fahrrad. In der Regel sind 20-Zöller nervöser. Das gefällt mir extrem gut.

Mehr als ein Spielzeug?

Nun, CyclingClaude spielt gerne, auch mit Falträdern. Der Haben-will-Faktor des Vello Gravel ist entsprechend hoch. Aber ernsthaft, wer gerade Ausschau nach einem voll alltagstauglichen Faltrad ist, wird beim Vello Gravel fündig. Das Faltrad spielt seine Stärken sicherlich v.a. in der Stadt aus. Mit den dicken Reifen kommt man viel besser über die Bordsteine, als mit schmaleren Schwalbe Kojak oder Durano, auch des Luftdrucks wegen.

Abseits des Asphalts, auf der Waldautobahn, wird sich das Vello Gravel auch zuhause fühlen. Da bin ich mir sicher. Ein vollwertiges 28″ oder 27,5″ Gravel-Rad würde ich für diesen Use Case natürlich vorziehen. Aber wäre ich Außendienstler, ein Road-Warrior im Audi Kombi, hätte ich vermutlich so ein Vello Gravel im Kofferraum. Graveln ist spaßiger als abends im Hotel abzuhängen, oder die Minibar auszusaufen, nicht nur zu Corona-Zeiten.

Wer das Vello Gravel will, sollte aber beeilen. Die 500er Auflage dürfte schnell vergriffen sein.

Allerdings sind auch die anderen Vello-Modelle interessant – je nach Vorliebe. Mein Favorit ist das Topmodell Vello Bike+ Titan Elektro. Wie geil ist das denn? Auch wenn es mit der Schaltoption fast an 5.000 EUR kratzt, bekommt man dafür ganz schön viel Gegenwert und einen Posing-Faktor, der in der Stadt fast nicht mehr zu toppen ist.

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