Gravelschuh Shimano RX8 im Test

Der RX8 ist ein Gravel-Schuh aus dem Hause Shimano. RX steht für „Road Crossover“ und soll das Beste von Straßen- und XC-Schuhen vereinen.

Aber was heißt das? Der Shimano RX8* ist – im Unterschied zu Rennradschuhen – mit SPD-Cleats kompatibel, und hat im Vergleich zu XC-Schuhen ein etwas flacheres Zehen- und Fersenprofil. Das soll lt. Shimano für eine verbesserte Mobilität sorgen. Verbesserte Mobilität? Mit anderen Worten: Man soll besser damit laufen können.

Ob das stimmt, und wie sich der RX8 im Vergleich zum High-End-Model Shimano S-Phyre XC9 schlägt, verrate ich hier.

Zum Test wurde ein Paar RX8 vom Shimano-Distributor Paul-Lange zur Verfügung gestellt und im August auf Herz und Nieren getestet.

Der Transparenz halber sei erwähnt, dass Teststellungen wie diese kostenlos erfolgen, aber an keinerlei Bedingungen geknüpft sind. Nicht anders läuft es in der Regel bei allen Online- und Printmagazinen, bei denen solche Tests im redaktionellen Teil des Magazins veröffentlicht werden und nicht als WERBUNG gekennzeichnet werden müssen. Bei Blogger:innen gibt es dazu teilweise abweichende Rechtsauffassungen, was die Redaktion von CyclingClaude nur bedingt nachvollziehe kann. Dennoch kennzeichnen wir diesen Beitrag für Dich als WERBUNG. Damit sind wir auf der sicheren Seite.

Weich und leicht

Weiches Kunstleder als Oberflächenmaterial des RX8 sowie die steife (10 von 12) Cabronsohle erinnern stark an die Modelle der S-Phyre-Serie, die in der Champions-League der Radschuhe spielen – egal ob als XC oder Road.

Im Gegensatz zum XC-Modell ist die Sohle aber weniger gummiert, also weniger geschützt und es fehlen die XC-typischen zwei Schraubstollen im vorderen Sohlenbereich. Auch die TPU-Stollen der RX8-Sohle sehen weniger „geländegängig“ aus, als beim S-Phyre XC9.

Hauptunterscheidungsmerkmal zu den teureren S-Phyre-Modellen ist aber das Schnürsystem. Im Gegensatz zum XC9 muss der RX8 mit nur einem BOA IP1 Drehverschluss auskommen.

Dafür ist er mit einem UVP von 229,90 EUR aber auch ein gutes Stück günstiger, als der S-Phyre.

Superleicht soll er sein – mit nur 265 Gramm (in Gr. 42). Das kommt ungefähr hin. Nackt, ohne Cleats und mit Original-Einlegesohle bringt Größe 44 293 Gramm auf die heimische Küchenwaage. Mit Cleats und meiner WINSOLE-Carboninnensohle sind es 360 Gramm. Das ist ein sehr guter Wert und auf Augenhöhe des S-Phyre XC-Flagschiffs, der mit Cleats und WINSOLE ein ähnliches Gewicht auf die Waage bringt.

A propos Innensohlen, die sind identisch mit denen des XC9. Auch beim RX8 legt Shimano Keile in zwei unterschiedlichen Höhen bei. Aber generell sind die Innensohlen vielleicht so „Mittelklasse“. Sohlen wie Solestar, oder individuell angepasste Profisohlen, wie die WINSOLE, sind um ein bis zwei Welten besser.

Von der Passform sind RX8 und XC9 ähnlich, wobei mir der Leisten des RX8 ein wenig schmaler vorkommt. Mit meinem normal breiten Füßen gibt es beim RX8 aber nichts zu bemängeln. Druckstellen habe ich in den vier Wochen keine bekommen, auch nicht nach vielen Stunden im Sattel

Mit nur einem BOA IP1 sitzt der RX8 ähnlich gut am Fuß, wie der XC9. Den fehlenden zweiten BOA-Verschluss am RX8 vermisse ich nur sehr bedingt – weil ich den XC9 kenne.

Laufen kann man mit dem RX8 prima – nicht besser oder schlechter als mit dem XC9. Dafür hat der S-Phyre, dank seiner XC-Sohle mit den Schraubstollen einen Vorteil in steilen Schiebepassagen, mit lockerem Untergrund. Dort bietet der RX8 weniger halt. Aber das ist kein Gravel-Use-Case. Im „normalen“ Graveleinsatz kommt die Sohle des RX8 beim Laufen nicht an seine Grenzen.

Bemerkenswert ist, wie gut der Kraftschluss des RX8 mit dem Shimano XTR Pedal ist. Das war mir schon beim S-Phyre aufgefallen. Bei beiden Schuhen ist das Rennrad-typisch.

Auch bei der Belüftung des RX8 gibt es nichts zu meckern. In anderen Schuhen der Mittelklasse haben meine Füße bei warmem Wetter wesentlich mehr geschwitzt. Auch hier ist der RX8 auf Augenhöhe des XC9.

Angetan hat mich die Farbe meines Testmodells. Das Silber mit der Camouflage-Anmutung sieht affenscharf aus. Gut zu wissen, dass es den XC9 jetzt auch in Silber gibt – allerdings ohne „Camouflage“.

Betonen möchte ich die schlanke Silhouette des RX8, die ihn wie ein Rennradschuh erscheinen lässt. Das finde ich gut, v.a. weil ich auch am Allroad-Rad SPD-Pedale nutze und dieses Rad ungerne mit klobige(ren) XC-Schuhen fahren möchte.

Neben Silber ist der RX8 auch in Schwarz erhältlich, und in den Größen 38–48 verfügbar.

Fazit

Braucht es einen Gravel-Schuh, obwohl es XC-Modelle gibt? Ja, falls sie, wie der Shimano RX8 vom Aussehen Richtung Rennradschuh gehen, statt eine grobe Anmutung auszustrahlen.

Im Vergleich zwischen XC9 und RX8 braucht sich der neuen Gravelschuh von Shimano nicht zu verstecken. Sie Sohle ist sehr steif und der Kraftschluss mit dem Pedal sehr gut. Preislich ist der RX8 sogar attraktiver, weil er zur gehobenen Schuhmittelklasse zählt, der XC9 hingegen im Premiumsegment angesiedelt ist.

Dank schlanker, rennrad-typischer Silhouette, macht sich der Schuh auch gut am Rennrad oder Allroadbike.

Der RX8 (m)eine Kaufempfehlung!*

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