Wahoo ELEMNT ROAM Test

ELEMNT ROAM Tagebuch

Der neue Wahoo ELEMNT ROAM ist seit Anfang des Monats bestellbar und ab Mitte Mai verfügbar. CyclingClaude hat schon jetzt eines der noch seltenen Exemplare am Lenker und testet für Dich.

So etwas ist nicht selbstverständlich und für einen Blogger sicherlich eine Ehre, wobei ich mich frühzeitig und aktiv bemüht habe, ein Testgerät zu bekommen. Schließlich will ich meinen Lesern Mehrwert bieten.

Im Gegenzug freue ich mich über Deine Klicks auf meine Blogseiten und das Teilen auf Social Media. Abrufzahlen sind für Blogger wichtig. Sonst ist man nicht relevant. Ich freue mich auch auf Deine Kommentare, wenn Du CyclingClaude auf Facebook, Instagram, Twitter oder Youtube folgst und bei Gefallen manchmal ein „Like“ da lässt. Vielen Dank dafür!

Übrigens wird diese Seite bis zur Verfügbarkeit des Wahoo ELEMNT ROAM, ggf. auch darüber hinaus, immer wieder ergänzt. Deine Fragen kannst Du unten in die Kommentare schreiben. Ich versuche sie hier abzuarbeiten. Versprochen!

Wahoo ELEMNT ROAM Test
Wahoo ELEMNT ROAM für Dich am Lenker

Zum Produktlaunch

Die Tage vor dem Produktlaunch waren spannend. Leider war das Wochenende komplett verregnet und in den wenigen trockenen Momenten fror ich mir die Finger ab. Es war windig und kalt, aber mit Fingerhandschuhen kann man schlecht fotografieren.

Meine Produktvorstellung mit den ersten Eindrücken und vielen Fotos findest Du hier.

Allerdings hatte ich am ersten Tag des Wahoo ELEMNT ROAM Tests mehr Frust als Freude. Die neuen Navigationsfunktionen, die direkt auf dem Gerät laufen sollten, funktionierten nicht. War ich zu blöd einen ELEMNT ROAM zu bedienen? Das Gerät selbst kannte Straßennamen nicht und verwies mich für die Routenberechnung an die App, weil es selbst keine „ROUTE DATA“ hatte.

Des Rätsels Lösung kam Sonntag. Ein Kartenupdate, dessen Deutschland-Datei etwa 1,1GB groß war. Gegenüber der ursprünglichen Deutschland-Karte, die auch vom normalen ELEMNT und dem ELEMNT BOLT verwendet wird, versprach die viermal größere Kartendatei wesentlich mehr Details. So war es dann auch.

2.5.2019

Seit dem Kartenupdate von vor drei Tagen funktioniert die Funktion „Back On Track“ hervorragend. Sobald das Gerät merkt, dass die Route verlassen wurde, blinkt die obere LED-Leiste rot und das Overlay „Neuberechnung“ erscheint. Der neu berechnete Track, der einen intelligent zurück auf die ursprüngliche Route führt, wird dabei mit blauen Pfeilen dargestellt, die die Fahrtrichtung vorgeben. Sobald man auf der richtigen Route ist, sind die Pfeile wieder schwarz, so wie man das kennt. Ich habe das Spielchen mindestens 10x gemacht – immer ohne Probleme. Die Neuberechnungen erfolgten schnell.

3.5.2019

Wer ist nicht gerne auf Straßen unterwegs, wie auf dem Foto unten rechts? Ich fahre oft solche Wirtschaftswege, abseits des Berufsverkehrs. Das ist nicht nur für die Lunge besser. Als Rennradfahrer meidet man solche Wege, solange man keine Ortskenntnis besitzt. All zu oft wird aus der Straße nach wenigen hundert Metern ein Feldweg. Wer kennt das nicht?

Die Karte des ELEMNT ROAM ist farbig. Hauptverkehrsstraßen sind gelb hinterlegt. Andere Straßen, v.a. innerorts, sind als durchgehende Doppel-Linien dargestellt. Hauptstraßen sind immer geteert.

Wirtschaftswege und Feldwege sind beim ROAM als gestrichelte Doppellinie gezeichnet. Manche davon sind gelb hinterlegt, andere nicht.

Geteerter Wirtschaftsweg = gestrichelt und gelb?

Ich beobachte das beim ELEMNT ROAM Test nun den dritten Tag. Immer wenn die gestrichelte Doppellinie gelb ist, ist der Weg geteert bzw. zementiert. Das gilt überall links und rechts meines 23 km langen Arbeitswegs. So viel steht fest! Wenn das generell bei der Deutschland-Karte so ist, wäre das ein absoluter Mehrwert für den Rennradfahrer!

Unten ein Beispiel wo der Wirtschaftsweg eine ca. 50 Meter lange Gravel-Passage hat, durch die ich mit meinem Litespeed Cherohala und Gepäck voll durch heize. Gestern hielt ich für die Fotos an. Exakt zu Beginn des unbefestigten Teils endet die gelbe Hinterlegung! Sie fängt dort wieder an, wo der Belag zurück zu Teer wechselt.

Nun ein weiteres Beispiel: Auf dem gelben Weg fahrend, geht nach links ein gestrichelter Weg ab. Der ist nicht gelb hinterlegt und, siehe Foto rechts, auch nicht geteert.

Preisfrage zum Kartenausschnitt unten links: Geradeaus und nach links ist der Weg gelb markiert. Nach o.a. Logik also geteert, was auch stimmt. Wie verhält es sich mit dem Belag des Weges, der nach rechts abbiegt? Richtig, der Weg ist ebenfalls geteert. Dieser Weg hat ist als durchgezogene Doppellinie eingezeichnet. Offenbar gehört der rechte Weg, obwohl noch in Feldlage, bereits zum Stadtgebiet von Dietzenbach. Deshalb ist er als durchgezogene Doppellinie sichtbar.

Übrigens habe ich heute auf der Rückfahrt vom Büro die Gemarkung unsicher gemacht. Weiterhin gilt meine Vermutung „doppelt gestrichelt und gelb unterlegt = geteert“, obwohl ich vorhin zunächst dachte, ich habe einen Fehler auf der Karte gefunden. Der unten abgebildete Wirtschaftsweg ist sicher aus den 60er Jahren, aber eben geteert, auch wenn das Gras durchdrückt und er teilweise von Erde bedeckt ist.

Neben den geteerten Wegen, die gelb hinterlegt sind, gibt es die schwarz gestrichelten Wege ohne Farbe. Die sind, wie schon erwähnt, Feldwege, Gravel-Roads usw. Nun gibt es aber auch noch blau gestrichelte Wege ohne Farbhinterlegung. Eindeutig, mit Fotos belegt, sind das Wege, die der Bauer bei der Feldarbeit mit dem Trecker befährt – also eher was fürs Fatbike.

4.5.2019

Hm, hm, hm. Gestern Abend laß ich den Artikel von DC-Rainmaker zum ELEMNT ROAM. Ich mag Ray, den ich auf der Eurobike kennen lernen durfte, v.a. wegen seiner nerdigen Art, tief in die Details zu schauen.

Ray, also DC-Rainmaker, durfte schon länger ein Vorserienmodell des ROAM testen und ist in seiner Beurteilung lange nicht so begeistert wie ich. Aber man muss relativeren! Im Vorserienmodell war nicht die Firmware, die wir heute haben. Außerdem hatte er nicht die Kartenversion mit den Detailinfos, die der ROAM kurz vor dem Launch bekommen hat.

Wir erinnern uns. Die alte Deutschlandkarte war etwa 300 MB groß, die neue detailreiche Datei hingegen hat mehr als 1,1 GB! Ray wohnt in Amsterdam und ich vermute, dass die Niederländische Detailkarte nicht vor der deutschen Karte verfügbar war. Deshalb zeigen seine Fotos bei der Navigation „unknown Road“ statt Straßennamen. Das hatte ich bei der alten Deutschlandkarte auch (links), jetzt aber nicht mehr (rechts). Die Deutschlandkarte war vor dem Launchtermin verfügbar, so dass ich vor dem 1. Mai aktuelle Fotos machen konnte. Ob die Karte der Niederlande vor dem Erscheinen von Rays Artikel verfügbar war, kann ich nicht sagen. Aktuell sind Rays Fotos jedenfalls nicht.

Was aber bemängelt Ray?

DC-Rainmakers wichtigste Mängel des ROAM (Quelle: DC-Rainmaker)

Aha. Bei Routen, die auf Strava geplant wurden, zeig der ROAM keine Abbiegehinweise an. Wahoo antwortete, dass das bis Ende Mai als Update kommt.

Ich war erstaunt zu lesen, dass Strava überhaupt Abbiegehinweise liefert. Als ich noch Garmin gefahren bin und mit Strava meine Routen geplant habe (was m.E. lange nicht so komfortabel geht wie mit Komoot), zeigte mein Garmin niemals Abbiegehinweise an. Nun gut, heutzutage scheint das auf Garmingeräten zu gehen. Vermisst habe ich solche Abiegehinweise früher nur bedingt. Komfortabel sind sie aber schon. Das Fehlen aber als einen der wichtigsten Mängel darzustellen, wo die Funktion alsbald ausgerollt wird, kann ich kaum verstehen.

Wie auch immer, ob es wirklich so ist, habe ich heute mit einer neu erstellten Strava-Route getestet.

Und in der Tat, Ray hat recht. Es gibt keine Abbiegehinweise bei Strava-Strecken (unten links). Dafür funzt auch bei Strava-Strecken die Neuberechnung der Strecke (unten rechts). Auch das Höhenprofil wird gezeigt.

Höhenprofil! Der zweite harsche Kritikpunkt von Ray. Höhenprofile werden immer gezeigt, außer man plant eine Strecke direkt auf dem Gerät, also ohne App, Komoot, Strava etc.

Das stimmt ebenfalls. Aber auch hier gibt Ray schon den Hinweis, dass das in naher Zukunft funktionieren solle. Ist das also ein Beinbruch? Und wie oft plant man eine Strecke direkt auf dem Gerät? Ich bevorzuge die Komoot-App, oder schnell über die Wahoo-Companion-App.

Abbiegehinweise, aber kein Höhenprofil bei auf dem Gerät geplanten Routen

5.5.2019

Harry, mein Mitbewohner im Podcast „Die Rennrad-WG“ wollte wissen, wie der Wahoo ELEMNT ROAM die Strava-Segmente anzeigt. Vermutlich nicht anders als die anderen ELEMNT-Modelle, nehme ich an. Ich selbst jage seit drei Jahren keine KOMs mehr, weshalb ich die Strava-Funktion in der Regel ausgeschaltet habe. Für Harry und Euch habe ich es getestet.

Über die ELEMNT-Companion-App auf dem Smartphone kann man einschalten, ob man Segmente sehen will. Falls ja, zeigt der ELEMNT ROAM eine Seite für Strava. Sind Strava-Segmente in der Nähe, werden diese im Bildschirmteil unter „nahe Segmente“ angezeigt. Man sieht, wie weit man vom Segment entfernt ist und seine beste Zeit, also „PR“, was für Personal Record steht. Im oberen Teil, eigentlich unnütz, zeigt der ROAM als „fertig“ das letzte Segment, das man gefahren ist, einschließlich der Zeit, die man dafür gebracht hat.

Ist man direkt vor einem Segment, blinkt der ELEMNT ROAM mit der oberen LED-Leiste, in Strava-Farbe orange. Sobald das Segment unter den Laufrädern ist, wird die Segment-Seite mit allen notwendigen Infos gezeigt (Foto unten Links). Neben der Gesamtzeit, wird angezeigt, wie weit man zeitmäßig hinter dem KOM liegt (zurück). Direkt daneben wird der KOM angezeigt. Darunter sieht man, wie viel Strecke noch bis zum Segmentende zu fahren sind und was die hochgerechnete Endzeit sein wird. In der letzten Datenzeile hat man die Steigung in % und die Momentangeschwindigkeit. Unten ist das Höhenprofil des Segments mit Pfeil, wo man sich gerade befindet.

Über den mittleren Knopf kann die Anzeige von KOM auf PR gewechselt werden. PR ist die eigene Bestzeit, die man auf diesem Segment in der Vergangenheit gefahren ist. Wechselt man von KOM auf PR wird statt des KOM-Datenfelds PR angezeigt und bei „zurück“, wie weit man hinter der eigenen Bestzeit liegt. Statt zurück wird übrigens der Vorsprung gezeigt, fall Du schneller bist.

Statt der Strava-Datenseite kann man während des Segments jede andere Seite ins Display des Wahoo ELEMNT ROAM rufen. Die Segment-Datenfelder „zurück/voraus“ und „km übrig“ werden als Overlay trotzdem angezeigt. Foto rechts unten zeigt den Screen, wenn das Segment zu ende gefahren ist.

6.5.2019

Heute kann ich noch ein Foto zu Strava nachschieben, was ganz interessant ist. Bevor das Segment beginnt, gibt es bereits den Hinweis, wie weit man noch entfernt ist. So kann man bei der Jagd auf den KOM schon vorher die Geschwindigkeit so weit erhöhen, dass man mit dem optimalen Speed in das Segment einfährt, ohne Sekunden zu verlieren.

7.5.2019

Kann man auf dem Wahoo ELEMNT ROAM angezeigten Kartenausschnitt verschieben? Nein, das ist nicht möglich. Schließlich braucht es dafür eine Menge Rechenpower, was meinen alten Garmin Edge 820 immer wieder hat abschmieren lassen.

Aber braucht man das Kartenverschieben überhaupt? Gut, man möchte sich orientieren, sich einen Überblick verschaffen, sehen was links und rechts neben der Strecke ist, oder ob man grob in die richtige Richtung fährt. Für diesen Bedarf zoomt man die Karte. Das geht mit den beiden Bedienknöpfen auf der rechten Seite des Geräts. Oberer Knopf = rein zoomen, unterer Knopf = raus zoomen.

Der ROAM hat verschiedene Zoom-Stufen, die jeweils unten rechts auf dem Screen als Maßstab angegeben sind: 20 m, 50 m, 100 m, 200 m, 500 m, 1 km, 2 km, 5 km, 10 km und 20 km.

Wie man oben auf den Fotos sehen kann, fahre ich häufig mit der „Zoom-Stufe“ 200 m, mit der Möglichkeit noch drei weitere Stufen rein zu zoomen, wenn es auf ganz exakte Geländeerkundung ankommt. Will ich wissen was links, rechts oder vor mir liegt, zoome ich einfach raus. V.a. wenn man ohne aktive Routenführung unterwegs ist, hilft ein größerer Maßstab bei der Orientierung. Dass dabei Details wie kleine Wege verloren gehen, ist unerheblich.

Thomas K, der mir auf dem Screen angezeigt wurde, war wohl auch gerade auf dem Arbeitsweg, aber geschätzte 15 km von mir entfernt. Ich wollte es nur nicht unerwähnt lassen, weil es zeigt, wie ELEMNT-Nutzer (egal welches Modell) dargestellt werden, wenn sie in ihrer App die Funktion „anderen Fahrern meinen Standort zeigen“ aktiviert haben. Braucht man das? Ich habe die Funktion deaktiviert.

11.5.2019

Wie verhält es sich mit der Akkulaufzeit des ROAM? Am Stück konnte ich noch nicht testen, aber je nach Einsatzart werden lt. Anzeige auf zwei Stunden Fahrt 10 bis 12 % Akkuladung verbraucht. Diese Woche bin ich insgesamt sieben Stunden mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Der Akku wurde danach mit 62% Ladung angezeigt. Die angegebenen 17 Stunden scheinen also machbar zu sein.

13.5.2019

In den vergangenen Tagen des Wahoo ELEMNT ROAM Tests habe ich Wirtschaftswege im Bereich Rodgau/Rödermark erkundet und kann nach wie vor bestätigen, dass alle Wege, die auf der Karte gelb hinterlegt sind, eine Teerdecke aufweisen.

Jetzt wo der ROAM bald in Euren Händen ist, freue ich mich zu Feedback, ob das bei Euch in der Gegend auch so ist.

14.5.2019

Unten in den Kommentaren war eine Frage von Tobias zu den mitgelieferten Halterungen.

Neben der Aerohalterung gibt es eine zweite, die mit zwei Kabelbindern auf dem Vorbau oder am Lenker befestigt werden kann. So gibt es kein Problem, falls die Lenkertasche im Weg ist.

Ich persönlich habe mit meiner Lenkertasche BBB Front Fellow kein Problem. Das Foto unten rechts zeigt den ELEMNT BOLT auf einer K-EDGE XL Halterung. Die Tasche hängt weiter unten, weil sie zum Lenker hin Abstandshalter hat.

Teil 2 des Testtagebuches findest Du hier. ->

Zum Thema

Der Podcast zum Thema „GPS-Bike-Computer“, u.a. über den Wahoo ELEMNT ROAM, mit dem GPS-Radler als WG-Gast und Experte.

Schenk‘ uns Dein Ohr!

… Wahoo ELEMNT ROAM Test … Mehr gibt es hier ->


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