Zwift Hub Smarttrainer – Zwift spielt nun im Hardware-Game

Zwift Smarttrainer – Träume, Erwartungen und Wirklichkeit

Groß waren in der Vergangenheit die Träume bei Zwift, was smarte Bikes und smarte Trainer betraf. Eine ganz große Nummer sollte es werden, das Tron Bike fürs Wohnzimmer, mit allem Schnick- und Schnack aus den virtuellen Welten des Zwift-Königreichs. Träumten wir nicht alle davon? DC Rainmaker berichtete ausführlich.

Doch es kam anders. Im Mai 2022 überraschte Ray seine Follower mit Neuigkeiten aus dem Hause Zwift: Das Smartbike sei gestorben, Mitarbeiter der Hardware-Entwicklungs-Abteilung entlassen worden.

Zwifts Vision von selbst entwickelter, zukunftsweisender Hardware war wohl so realitätsfern wie die Fantasiewelten der eCycling-Plattform selbst. Schade.

Hoppla, was ist das? Zwift Hub? Ein Zwift Smarttrainer?

Kaum vier Monate nach Aufgabe der Hardwärepläne überrascht Zwift mit einem Produktlaunch am 6. September 2022. Bald kann man sich einen direkt angetriebenen Zwift-Smarttrainer namens Hub ins Haus holen.

In der Launchkommunikation wird laut getrommelt.

„There’s no doubt that Zwift Hub is going to disrupt the market, and we think that’s great news for the customer.“

Eric Min, Zwift CEO and Co-Founder

Ins Deutsche übersetzt klingt das großartig: „Es besteht kein Zweifel daran, dass Zwift Hub den Markt aufmischen wird, und wir denken, dass das eine großartige Nachricht für die Kunden ist.“
Nun bin ich mir nicht sicher, wie Eric Min das Verb „to disrupt“ übersetzen würde. „Erschüttern“ kann keinesfalls gemeint sein. Auch bezweifle ich, dass der Zwift Hub Smarttrainer den Markt aufmischen wird, außer für Menschen mit kleinem Budget.

499 EUR

… soll der Zwift Hub Trainer kosten, der ab 3. Oktober 2022 online auf zwift.com bestellt werden kann. Bei der Bestellung kann man angeben, welche Kassette mitgeliefert werden soll. 8, 9, 10, 11 oder 12fach stehen zur Auswahl. Das ist kundenfreundlich, zumal die Kassette im Kaufpreis enthalten ist.

Kunden, die Apple TV nutzen, werden sich über die Bluetooth-Bridge-Funktion freuen. Aber sonst? Dass der Trainer den ERG-Modus für strukturierte Trainings beherrscht, versteht sich von selbst. Dass der Trainer im Simulations- bzw. Spielbetrieb seinen Widerstand reibungslos und unverzüglich anpasst, was sonst? Auch die Nachbarn, so Zwift, würden nicht gestört werden. Schließlich sei der Trainer flüsterleise. Auch das ist nichts, was andere nicht auch in ihren Werbebroschüren anpreisen und millionenfach in den Wohnzimmern und Pain Caves abliefern.

Wie akkurat der Trainer arbeitet, wird nicht herausgestellt. Aber sicher werden Ray Maker und GP Lama schon vor dem Launch Testgeräte bekommen haben und bereits zum Kommunikationsstart Aussagen treffen können.

Was steckt drin im Zwift Hub?

Zwift Smarttrainer Zwift Hub vs. JetBlack VOLT

Man weiß es nicht so genau. Aber sieht der Zwift Hub nicht dem Jetblack Volt* zum verwechseln ähnlich? Der Jetblack Volt kommt aus Australien und kostet UVP 799,95 EUR, ist aber bspw. bei Decathlon für schlanke 539,90 EUR zu haben* – bereits mit vormontierter 11fach-Kassette.

Jetblack Volt Produktmerkmale

(von der Decathlon-Homepage übernommen)
  1. Wahnsinnig ruhig: Reinige deine Kette. Denn das ist alles, was du hören wirst! Das Laufgeräusch des Volts ist extrem leise und wird dich beim Fahren nicht stören
  2. Außergewöhnliches Fahrerlebnis: Das Fahrgefühl wurde deutlich durch realistische Beschleunigungs, Trägheits- und Widerstandswerte optimiert
  3. Bereit zum Fahren: Der VOLT wird vormontiert mit einer 11-fach Shimano/SRAM Kassette geliefert, wodurch der Einstieg super einfach wird. Ein Campa Rotor ist separat erhältlich.
  4. Leistung und Genauigkeit: Das elektromagnetische System JetBlack VOLT kann deine Wattzahl anhand unserer sehr genauen Algorithmen vorhersagen und liefert eine Genauigkeit von +/- 2,5%.
  5. Adapter für Stechachsen und Schnellspanner enthalten. Drittanbieter-App (wie Zwift) kompatibel. Gesamtgewicht 15,4 kg. Mit 2,5m Stromkabel, ANT+ und Bluetooth. Max 1.800 Watt.

Warum?

Egal ob Zwift Hub oder Jetblack Volt* – ein einigermaßen akkuraten Trainer für wenig Geld, dafür ist im Markt noch Platz. Erschüttern wird Zwift den Markt damit nicht, mit dem UVP aber ggf. einen Preisdruck auf dien anderen Anbieter ausüben.

UPDATE

Es hat sich bestätigt. Der Zwift Volt ist eigentlich ein Jetblack Volt Smart-Trainer. Technisch soll sich nichts geändert haben. Optisch ist der Zwift-Schriftzug neu.

Hier findest Du alle Specs des Zwift Hub Smart-Trainers ->.

DC Rainmaker berichtet von größeren Problemen bei der Abweichung von der Trainergenauigkeit. Lt. Ray, der wohl in Kontakt mit Zwift steht, soll das Problem in naher Zukunft durch ein Softwareupdate behoben werden. Sorry, aber mich wundert das, schließlich ist der Jetblack Volt nicht neu sondern seit 2020 (!) am Markt. Aber jetzt soll Zwift schnell mit einem Software-Update ändern Abweichungen in der Genauigkeit ausbügeln können, wo Zwift nicht mal der Hersteller ist?

Apropos Trainergenauigkeit. Die soll bei +/- 2,5% liegen, falls die Ungenauigkeiten ausgebügelt werden können.
Gerüchteweise soll man diese Saison bei offiziellen Zwift-Rennen nur noch mit Trainern antreten dürfen, die eine Genauigkeit von mindestens +/-1% haben. Wenn das stimmt, wird man mit der „neuen“ Zwift Hardware nicht an offiziellen Zwift-Rennen teilnehmen dürfen. Das wäre pikant.

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