Die Pflicht zum Tragen von weißen Socken (und weißen Schuhen) beim Rennradfahren, so wie es die Stylepolizei gerne hätte, geht mir auf den Zeiger, genau wie tumbe Sprüche à la „Wind formt den Charakter“.
Wer hat den Spruch eigentlich erfunden und was hat Gegenwind mit Charakter zu tun? Soll mir niemand erzählen, er führe lieber gegen als mit dem Wind. Bullshit! Mit Rückenwind bringt man genau so viel Watt aufs Pedal, wie bei Gegenwind, nur macht es dann viel mehr Spaß.
Genauso ist es bei den Socken. Zwar fährt man mit bunten Socken weder schneller noch besser, es sieht aber besser aus und macht deshalb mehr Spaß.
Bunte Socken haben bei mir einen weiteren Vorteil. Sie lenken vom Gesicht ab ;-).
Auch am Tag 6 meines Trainingslagers – äh, Radurlaubs – sah mein Aufzugsselfie, bis auf die Socken, nicht besonders gut aus.
Die pinken Socken von „Monaco Velo“ (bestellbar bei bikedress.de), die ich gestern von Bikedress-Inhaber Heiko Wild spontan in Petra geschenkt bekam, sind hochwertig, haben eine tolle Passform und sehen auch noch gut aus – selbst in uni.
6. Tag auf Malle
Heute hätte ich mir gewünscht, auf dem Rad so gut auszusehen, wie meine Monaco-Socken.
Weil ich morgens für Euch im Hotel ein Video vom Frühstücksbuffet im Restaurant gefilmt hatte, und danach Nico die Powertap P1 Testpedale ans Rad schraubte, kam ich erst nach 11 Uhr aufs Rad.
Um 10 Uhr hatte es leicht genieselt aber bis Llucmajor blieb ich trocken. Auf dem Gartenweg Llucmajor-Algaida, regnete es leicht, aber ich sah immer Wolkenlöcher am Himmel, die mir die Richtung zeigten. Wind, bis 28 km/h, kam von hinten.
Über sehr schöne, wenig befahrene Straßen, führte mich der Himmel bis nach Sta. María. Zum Mandelkuchenessen wollte ich aber nicht anhalten, schließlich hatte ich beim Frühstück zugelangt.
Zurück versuchte ich dem Gegenwind zu entgehen, was mir aber nur mäßig bis gar nicht gelang. Und nein, Gegenwind hat null mit Charakter zu tun!
Nach 60 km merkte ich, dass mein linker Oberschenkel vorne im Muskel knüppelhart war. Druckvoll zu fahren ging nicht und angenehm war es nur im Wiegetritt.
Mit Ach und Krach schaffte ich es bis an die Playa und rettete mich zum Holländer. Schließlich hatte ich Frank CyclingClaude-Aufkleber versprochen.
Bei Frank versuchte ich den Hunger mit „Boccadillo Frank“ zu bekämpfen und die Verhärtung im Oberschenkel mit Kwaremont zu lösen.
Das mit dem Hunger hat geklappt. Aber der Oberschenkel blieb hart.
So musste vor dem Abendessen die Holzrolle ran, über die ich normalerweise mein Balance-Board balanciere. Die Rolle ist von der Funktion genauso gut wie eine Blackroll, wenn nicht besser.
Dann sprühte ich Reflex-Spray drauf. Nach dem Abendessen rollte ich den Oberschenkelmuskel mit meinem Holzball von Good Wood, den es leider noch nicht im Online-Shop gibt.
Das Besondere an dem Faszien-Ball ist die Kugelpfanne, die eigentlich als „Ständer“ dient, aber toll in der Hand liegt, wenn man mit dem Ball die Muskeln ausstreicht.
Ob es bei mir hilft? Abwarten.
Morgen soll es nochmal schön sein, bevor zwei Tage Regenwetter drohen. Fahren möchte ich deshalb auf jeden Fall, auch wenn ich schon gut Kilometer gemacht habe. Übermorgen, da bin ich sicher, bestelle ich Dimi für eine Massage.