Auto Bild doch keine Hetzer?

Auflagengeil!!!

Am 6. Oktober 2017 titelte CyclingClaude „Auto-Bild-Hetzer“, nachdem das Blatt auflagengeil auf Titel, im Editorial und mehrseitig im Heft, Stimmung gegen Radfahrer gemacht hatte.
http://cycling.claude.de/2017/10/06/auto-bild-hetzer/

Beschwerde beim Presserat

Zwölf Beschwerdeführer legten wegen Hetze und Diskriminierung Beschwerde beim Presserat ein. Gut so! Denn es waren sicher zehntausende, die genauso fühlten und dachten.
Am 5.12.2017 kam es zur Entscheidung des Presserates. Freispruch! Eine Entscheidung, die ich nicht unbedingt nachvollziehen kann, aber hinnehmen muss. Lt. Presserat liegen weder Hetze noch Diskriminierung vor.
Mich widert an, wie der auflagengeile Chefredakteur vor dem Presserat argumentierte.
Durch den Vorwurf der Hetze sähe er sich auf eine Stufe mit verfassungswidrigen Publikationsorganen gestellt“, was offenkundig von einem „bestehenden Missverständnis der Pressefreiheit und Pressethik“ zeuge.

Lieber Herr „Chefredakteur Auto“, besonders ethisch ist es nicht, wenn man aus lauter Auflagengeilheit so eine Aktion fährt.
Motorisierte Gewalt im deutschen Straßenverkehr ist allgegenwärtig und manch Autobild-Leser fühlt sich seit Ihrem Artikel noch mehr im Recht.
Wie viele Unfälle mit Radfahrern gibt es jährlich, weil Kraftfahrer unachtsam sind oder die Situation nicht richtig einschätzen? Wie viele Unfälle mit Radfahrern gibt es jährlich, weil Kraftfahrer fahrlässig oder vorsätzlich zu eng überholen, schneiden oder anderweitig Gefahren für Leib und Leben der Radfahrer in Kauf nehmen?
Wenn nur ein Mensch mehr auf deutschen Straßen verletzt wird oder stirbt, weil ein Auto-Bild-Leser sich an dem Titel aufgegeilt hat, dann soll Ihnen Ihre Auflagengeilheit quer im werten Anus stecken bleiben.

In der Diskussion geht es ganz und gar nicht darum, ob man die Gruppe der ‚Radfahrer‘ als soziale Gruppe im Sinne des Pressekodex verstehen kann. Allein schon die Aussage „Die Radfahrer spinnen“ auf dem Titel der Ausgabe ist m.E. herabwürdigend und damit recht nahe am Tatbestand der Diskriminierung, egal was innen im Heft steht.
Übrigens war in den einzelnen Artikeln schon der Fokus auf dem Fehlverhalten der Radfahrer, auch wenn man geschickt einen Fußgänger und einen „Verkehrsexperten“ (ich bin genauso ein „Verkehrsexperte“) zu Wort kommen lies. Das musste so sein, damit man sich später heraus reden kann. In der Auto-Bild-Redaktion sind Profis am Werk die wissen, wie das Spiel läuft.

Ein mieses Spiel übrigens, wenn Sie mich fragen.

Genauso war die Schlussfolgerung im Editorial des Herr Chefredakteurs angelegt: „Das Miteinander (auf der Straße) ist schwerer geworden.“ Damit – so legt er es jetzt aus – waren nicht nur die spinnenden Fahrradfahrer gemeint. Mich macht das sprachlos.

Werter Herr Chefredakteur, glauben Sie nicht, dass durch die besagte Ausgabe der Auto-Bild das Miteinander auf der Straße schwerer geworden ist? Ich schon!
Ihr CyclingClaude

Danke an Critical Mass Bayreuth für das Teilen der u.a. Entscheidung!






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