A little more Cucuma

Immer wenn ich Cucuma höre, assoziiere ich das Wort mit Frosta-Fertiggerichten. Wer von uns „Älteren“ kennt sie nicht, die Frosta-Werbung aus den 90er Jahren? Jeder Spot war gleich aufgebaut. Peter, der Koch von Frosta muss ein ausländisches Gericht zubereiten. Geschmacklich nicht ganz zufrieden ruft Peter flugs den Kochkollegen im jeweiligen Ausland an, der schon rechts im Splitscreen bereitsteht.  Der ausländische Kollege probiert und erklärt, wie köstlich Peter doch gekocht habe. Es fehle nur ein wenig …
Genau so war es immer bei Indian Chicken von Frosta. „Delicious, Peter,“ sagte Karim der indische Koch rechts im Bild, „but a little more Cucuma“.

Cucuma, mehr als Indian Chicken von Frosta

Seit ich im südlichen Rhein-Main-Gebiet mit dem Rennrad unterwegs bin, kenne ich auch Fahrräder, die Cucuma heißen. Witzigerweise kommt mir jedesmal die Frosta-Werbung in den Sinn, wenn ich eines davon auf der Straße sehe.
Meist sind es Zeitfahrmaschinen oder Rennräder mit Triathlonaufsatz, denn – so hatte man mir erzählt – Cucuma sei ein Triathlon-Spezialist.
Näher befasst habe ich mich mit Cucuma bisher nie, obwohl die schicken Teile aus Darmstadt stammen. Ich wohne nur wenige Kilometer entfernt.

Wie es der Zufall will

Eigentlich wollte ich nur nach Darmstadt, weil Kai von Plattgold sich an 9 Tagen Weihnachten mit CyclingClaude beteiligen wollte. Kai hatte ich kurz nach Weihnachten 2015 kennen gelernt. Ich hatte Werbung von Plattgold bei Facebook gesehen mich spontan für einen Besuch bei Plattgold zwecks eines Artikels über „Upcycling“ entschieden.
Nun erzählte mir Kai, dass Plattgold im Sommer umgezogen sei, in die Räumlichkeiten von Cucuma. Am selben Tag erfuhr ich von meinem Arbeitskollegen Stefan, dass er sich einen Crosser/Gravel-Grinder von Cucuma zulegen wollte.

Cucuma – direkt und individuell


Bei meinem ersten Besuch lernte ich Dirk Merz und Patrick, Dirks reche Hand, kennen. Dirk ist Gründer und Inhaber von Cucuma.
Cucuma, so Dirk, gibt es seit 2002. Damals spezialisierte man sich auf den Direktvertrieb über das, damals durch den Handel noch wenig erschlossene, Internet.
Schon immer arbeitete man eng mit bekannten Triathleten zusammen. Lothar und Nicole Leder, Frank Vytrisal, Timo Bracht, Sebastian Kienle, alle fuhren schon Cucuma.
Vorher, seit 1993 betrieb Dirk, zusammen mit seinem Bruder und einem Partner, die Rad- und Triathlonbörse, ein kleines Spezialfahrradgeschäft in Darmstadt.

Auch 2017 ist Cucuma primär im Direktvertrieb, bietet aber gleichzeitig einen hohen Individualisierungsgrad, um auf die Wünsche der Kunden eingehen zu können.
Natürlich gibt es nicht nur Zeitfahrräder. Vom Crosser/Gravel-Grinder Cucuma Malagueta, über das einfache Rennrad mit Alurahmen, Cucuma Soleil, bis hin zum High-End-Renner Cucuma Fóia reicht die Palette, die mich primär interessiert. Aber es gibt auch Race-Hardtails, vollgefederte MTB und sogar E-Bikes … alles nicht die Welt von CyclingClaude.

Hohe Individualisierung

Die Cucuma-Rahmen kommen, wie sollte es anders sein, aus Taiwan. Aber der Rest, selbst die Lackierung, passiert in Darmstadt.
Telefonisch wird man beim Kauf individuell beraten. Noch besser ist es natürlich, wenn man wie Stefan zum Bestellen und Abholen nach Darmstadt kommt. Dann ist nämlich Vermessung und Bikefitting sowie der ein oder andere Tipp inklusive.

Geht nicht, gibt’s nicht bei Cucuma. Jedenfalls drängt sich der Eindruck auf.
Die Carbonmodelle können in jeder erdenklichen Farbe lackiert werden, ganz nach Gusto. Bei den Aluminium-Modellen hat man geschätzt unter 20 Farben die Auswahl. Glänzend oder matt? Kein Problem! Dekor/Beschriftung in 20 Farben, als Volldruck oder „outline“. Eigener Name im selben Dekor? Alles Easy! Lenkerband/Griffe, Zugaußenhüllen, Flaschenhalter in Farbe nach Wahl? Na klar!

Das Cucuma Fóia in grün-orange hätte ich gerne gleich mitgenommen. Vielleicht mit SRAM Red und Scheibenbremsen, aber sonst …
Hätten wir nicht gerade ein Auto für Luisa gekauft, wäre ggf. auch das weiße Fólia aus dem Showroom drin gewesen. Das kostet in Top-Ausstattung und einem Gewicht von unter 6 kg dann aber doch knapp 8.000 EUR – soviel wie unser fast neuer Skoda Citigo.

Cucuma Fóia mit SRAM Red und Corima-LRS, unter 6 kg Gewicht

Stefans Malagueta Ultra D

Nun aber zu Stefan, der sich gestern sein Malagueta Ultra D abholen durfte.
Vor zwei Wochen hatte er bestellt und wurde bei Cucuma genau vermessen.

Das Rad war bei Abholung schon auf Basis der Messewerte eingestellt, wobei sich Stefan, Rücken-bedingt, eine entspannte Sitzposition gewünscht hatte.

Dirk legte großen Wert, die Sitzhöhe so zu bestimmen, dass die Hüfte in der Waage ist, usw. Selbst die Schuhplatten wurden geprüft und eingestellt, damit Stefans rechtes Knie nicht auswandert.

Fotoshooting

Bevor es nachhause ging, gab es noch ein Fotoshooting. Wer hätte nicht gerne ein tolles Foto mit seinem neuen Baby?

Fazit aus meinen zwei Besuchen

Was Know-how, Qualität, Beratung und Individualisierung betrifft ist Cucuma eine Hausnummer! Das hätte ich mir so nicht vorgestellt.
Aber jetzt habe ich wieder ungute Gedanken und schlafe unruhig. Ich kenne das schon. n+1? Ein Cucuma Fóia für die Straße oder ein Gravel Bike, das ich mir schon so lange wünsche? Mensch, das Cucuma Malagueta mit Ultegra Di2 und Scheibenbremsen, das wäre schon was. Nur die Farbauswahl … die würde mir noch weitere schlaflose Nächte bereiten. Aber zunächst brauche ich Budget von 3599 EUR … oder mein Arbeitgeber bietet endlich Jobrad an.

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