Positiv überrascht – Garmin Varia Vision

Vollgas mit dem Rennrad durch die Stadt, mittig auf der Straße, damit keiner mehr überholt. Mein Blick immer geradeaus, auf den Asphalt und die vor mir liegende Strecke. 42 km/h, 320 Watt, kurzzeitig, bis zur Kreuzung.
Ich stehe in erster Position, die Augen fixieren die Ampel. Puls 138, 136, 133 … bin sehr zufrieden wie er fällt. Immer noch rot. Bei grün ist er auf 125. Ich springe ins Pedal. Kurzzeitig 850 Watt und gleich wieder auf >40 km/h.
Ich fühle mich wie Tom Cruise in Top Gun. Mann, ist das cool.
Ich habe die Zukunft vor dem Auge; dem rechten, um genau zu sein.
Garmin Varia Vision 7x

Garmin Vario Vision Insight Display

Gestern kam das Testgerät von Garmin. Wahrscheinlich bin ich einer der ersten in Deutschland, der das Garmin Vario Vision Insight Display testen darf.
Seit ich zum Produktlaunch die Pressemitteilung gelesen hatte, wollte ich das Gerät in Händen halten.
Auf dem Papier war es ein interessantes Gadget. Angelehnt an die Google Glas werden die Daten des Garmin Edge von der Varia Vision vor das Auge gespiegelt. Aber braucht man das wirklich, dachte ich?

Der erste Eindruck

Von meiner ersten Ausfahrt bin ich positiv überrascht!
Lediglich eine kleine Einschränkung des Sichtfelds, gewichtsmäßig unauffällig beim Tragen, bedienungsfreundlich, gutes Zusammenspiel mit dem Garmin Edge 1000 …
Aber der Reihe nach.
Eigentlich recht spontan, ungeplant und mit wenig Zeit, weil ich noch zum Krafttraining wollte, habe ich ein kleines Unboxing-Video gedreht. Das Resultat seht ihr unten.
Ohne die Bedienungsanleitung gelesen zu haben, schaffte ich es in wenigen Minuten, das Varia Vision an meinem Brillenbügel zu befestigen und als Sensor am Garmin Edge 1000 anzumelden. Das war schon einmal positiv.
Dann war ich neugierig und musste das Gerät sofort ausprobieren. Warum also nicht Krafttraining und Rad kombinieren? Also fuhr ich mit dem Rad eine größere Runde nach Offenbach zum Kieser-Training.

Immer die Augen auf der Straße

Wir kennen es alle von unseren Radcomputern. Mit einem kurzen Blick aufs Display oder einem Seitenwechsel der Anzeige ist man sekundenlang im Blindflug unterwegs.
Nicht so beim Garmin Varia Vision.
Irgendwo rechts oben schwebt das Display, kurz unter dem Schirm der Radmütze. Um es exakt lesen zu können, lässt man das Auge kurz nach oben wandern. Dabei ist man keine Sekunde von der Straße abgelenkt.
Streift man mit dem Zeigefinger am Varia Vison entlang, gelangt man von einer auf die andere Trainingsseite, wie man das schon vom Edge kennt.
Neben Akkuladestand, Temperatur und Uhrzeit, ganz oben in der ersten Zeile des Displays, befinden sich auf jeder Trainingsseite vier Datenfelder, die man selbst konfigurieren kann.
Die Konfiguration der Datenfelder erfolgt über den Garmin Edge 1000 (oder andere kompatible Geräte) und ist kinderleicht.
Testweise definierte ich eine Trainingsseite mit den vier wichtigsten Parametern: Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Herzfrequenz und Leistung in Watt (3s).
Komplett eingerichtet, erspart das Varia Vision sicherlich jeglichen Blick auf den Edge am Lenker.
V.a. bei der Navigation ist das ein Riesenvorteil.
Das will ich heute testen.

Was ist mir auf die Schnelle sonst noch aufgefallen?

Fährt man los, wird für einige Sekunden der Rahmen um die vier Datenfelder grün, damit man sieht, dass der Edge die Daten beginnt aufzuzeichnen.
Hält man an, zeigt sich kurz ein roter Rahmen.
Ist das Display einmal mit dem Edge verbunden gewesen, verbindet es sich danach automatisch. Entfernt man sich zu weit vom Edge (etwa fünf Meter) verliert das Gerät die Verbindung, nimmt sie aber automatisch wieder auf, wenn man näher kommt.
Das Display ist klar und durch meine Gleitsichtsportbrille super zu lesen.
Aber auch ohne Korrekturgläser ist das Garmin Varia Vision für mich genauso gut ablesbar.
Da ich meine Gleitsichtbrille beim Fahren nur zum Ablesen des Radcomputers brauche, kann ich mit dem Varia Vision prinzipiell darauf verzichten.
Das Varia Vision ist also eine Alternative zur Gleitsichtbrille! Investiert man sein Geld in das Insight Display, kann man sich die Kosten für Gleitsichtgläser sparen.
Das vierpolige Spezialladekabel ist bisher mein einziger Kritikpunkt. Warum konnte Garmin nicht einfach eine Micro-USB-Buchse verbauen? So ein Ladekabel hat man immer zur Hand. Vergisst man sein Varia-Vison-Ladekabel, hat man quasi keine Chance, das Gerät aufzuladen.
Heute fahre ich fünf Stunden zu meiner Mutter und morgen wieder zurück. Das Ladekabel muss ich in die Trikottasche stecken.

Langzeittest

Ich bin gespannt, was ich die nächsten Wochen mit dem Gerät erleben werde. Hält der Spaß an? Finde ich es auf Dauer nützlich? Welche Vorteile hat es beim Training und im Rennen?

Was meint Ihr?

Ich werde berichten. Bleibt also dran.
 
 

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