Eurobike News: Garmin Vector S

Garmin hat auf der Eurobike zwei Knaller gezeigt:
1. Garmin Vector S
2. Cycling Dynamics
Hier möchte ich zunächst über den Vector S schreiben.
Seit Februar fahre ich das Garmin-Vector-System und kann damit mein Training effizienter und effektiver gestalten.
Zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit ist die präzise Messung der aktuellen Leistung sowie die Information zur Dauerleistungsfähigkeit (Schwellenleistung) unerlässlich. Wer ernsthaft Radtraining betreibt, kommt deshalb an der Wattmessung nicht vorbei. Nur so sind ein wirklich effizienter Trainingsaufbau und eine optimale Wettkampftaktik möglich. Im Training und Rennen bietet ein Wattmess- System die Möglichkeit, die eigenen Kräfte richtig einzusetzen, das optimale Tempo zu finden, Intervalltrainingsformen bestmöglich zu dosieren oder im Zeitfahren/Triathlon immer knapp unter der eigenen Schwellenleistung zu fahren. Ein Leistungseinbruch wird wesentlich unwahrscheinlicher.
Meine eigene Bestzeit auf 300 km konnte ich so um ganze 76 Minuten verbessern!
Da der UVP des Vector, wie auch der der meisten anderen Messsysteme, ziemlich hoch ist, haben sich Wattmess-Systeme in der Breite noch nicht durch gesetzt.
Lediglich das System von Stages, das die Kraft über die linke Tretkurbel misst, ist einigermaßen erschwinglich. Stages hat jedoch den Nachteil, dass es den Stages-Kurbelarm nur für bestimmte Kurbeln gibt. Carbon-Kurbeln wie die der SRAM Red oder Force werden nicht unterstützt. Wer aber eine Standard-Shimano-Kurbel fährt, ist mit Stages gut bedient; davon abgesehen, dass nur die Kraft des linken Beines gemessen wird.
Garmin springt mit dem Vector S genau in diese Lücke
Das System misst, wir Stages, nur das Linke Bein. Allerdings kann das Vector-Pedal an die allermeisten Kurbeln montiert werden – und einfach von Rad zu Rad gewechselt werden (mein System wechsele ich in längstens 15 Minuten).
Somit kann der Vector-S auch am Mietrad auf Malle betrieben werden. Bei Stages geht das nur, wenn das Mietrad mit der Stages-Kurbel kompatibel ist. Zwar kann man das Dura-Ace-Modell auch am 105er-Mietrad verwenden, aber die Kurbelarmlänge muss halt auch noch passen.
Der VectorS kommt noch in diesem Jahr zu einem empfohlenen Verkaufspreis von 849,– Euro in den Fachhandel. Wie auch beim ‚großen Vector‘ wird es im Handel sicher eine leichte Anpassung nach unten geben.
Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Vector S (linkes Pedal + Sender) auch ein zweites Garmin Pedal (rechts, ohne Sender), ein ANT+ Stick, ein Montagesatz sowie zwei Pedalplatten. Pedale und Platten sind Look Keo- kompatibel. Den Pedalsender bietet Garmin in zwei verschiedenen Größen an. Sie eignen sich für Tretkurbeln, die 12 bis 15 mm dick und bis zu 44 mm breit sind, als auch für größere Kurbeln, die 15 bis 18 mm dick und bis zu 44 mm breit sind.
Nun kommt aber der eigentliche Knaller: Der Vector-S-Nutzer kann durch Zukauf eines rechten Wattmesspedals auf den großen Vector aufrüsten – und somit auf den vollen Funktionsumfang zugreifen.
Durch das zweite Pedal bekommt der Fahrer zusätzlich eine Rückmeldung über seine Beinkraftverteilung (Balance) und kann die neuen Cycling Dynamics-Funktionen, über die ich im nächsten Blogeintrag schreiben werde, in vollem Umfang nutzen.
Das Upgrade-Pedal wird für UVP 649,– Euro in den Handel kommen, wobei wir dann insgesamt beim UVP des großen Systems sind.
Hier noch einige Infos direkt von Garmin:
Vorteile Wattmesspedal gegenüber kurbelbasierten Systemen
• Einfache Montage: auspacken, anschrauben und losfahren
• Einfache Wartung: selbstständiger Batteriewechsel und Update der
Firmware möglich
• Einfacher Wechsel zwischen mehreren Rädern (auch Leihräder im Trainingslager)
• Im Pedal (Achse) integrierte Lösung = keine aufwendigen Umbauarbeiten an Kurbel, Tretlager oder Laufrad notwendig
• Extrem leicht: 152 Gramm (Pedal mit Messeinheit; zzgl. Pedalsender und Schuhplatte)
• Lange Lebensdauer: Die Sensoren sind – gut geschützt – in der Pedalachse (CNC-gefertigt, stahlverstärkt) verbaut. Pedalkörper aus leichtem und robustem Verbundwerkstoff.
• Geringer Energieverbrauch dank ANT+ Datenübertragung
Funktionsprinzip des Vector S
Das Vector S Pedal (links) beinhaltet eine Messeinheit mit hochempfindlichen Piezoelementen, die geschützt in die Pedalachse integriert ist. Diese Einheit misst nicht nur die Trittfrequenz, sondern auch die Kräfte, die an der Pedalachse wirken – und zwar durch die Messung der Pedalachsenverwindung während der gesamten Pedalumdrehung (= Druck und Zug). Das Vector-Pedal und der Sender werden zusammen – wie ein ganz normales Pedal – einfach in die Kurbel geschraubt.
Der Pedalsender beinhaltet eine einfach zu wechselnde Batterie (CR 2032 Knopfzelle) sowie die ANT+ Sendeeinheit. Dieser Sender überträgt die gemessenen Leistungswerte drahtlos und in Echtzeit an geeignete GPS- Rad- oder Multisportcomputer von Garmin (Edge Serie, kompatible Forerunner Modelle, fenix 2) oder auch ANT+ fähige Radcomputer von anderen Herstellern.

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