Paris und Rom – virtuell

Gestern hatten wir ein Bombenwetter. Ich glaube sogar, es war fast der schönste Tag des Sommers. Radfahren war ich aber nicht. Stattdessen stand Kinderautofahren bei Jumicar in Preungesheim auf dem Programm. Dort kann man mit bis zu 20 km/h in motorbetriebenen Kleinautos über einen Verkehrsparcour mit Ampel, Kreisel, Stoppschildern etc. tuckern – alles ganz diszipliniert. Ein Superspaß für Kinder ab sechs. Dass ich nicht Radfahren war, fand ich weniger schlimm, schließlich war für Sonntag ebenfalls gutes Wetter angesagt.
So habe ich mir dann Samstag Abend die GPS-Daten der Permanent-RTF ‚Rund um den Johannesberg‘ auf den Edge 800 geladen. 85 km mit zwei schönen Steigungen – genau das richtige für Sonntag. Mit dieser Fahrt wollte ich dann die 6000 Jahreskilometer voll machen, wofür noch 75 km fehlten. Nun, Sonntagmorgen, also heute, relativ früh aufgestanden, radtourtauglich gefrühstückt (also viel), das Rad fertig gemacht, aus dem Fenster geschaut … und schon zog ein Gewitter auf. Es war ziemlich grau und dann regnete unaufhörlich, um zehn, um elf, um zwölf … Nach Besserung sah es nicht mehr aus. Au wei, also nichts mit 6000 Jahreskilometern oder 200 für diese Woche.
Nun, warum nicht wieder den Fortius aus dem Keller holen? Schließlich ist ab Montag wieder Vaterwoche und ich komme abends sowieso nicht raus – egal bei welchem Wetter. Da ich Indoor logischerweise lieber computergestützt auf dem eigenen Rad trainiere als gelangweilt auf meinem Aldischwein zu schwitzen, war es also gar keine Frage. Der Fortius kam hoch und das Aldischwein in den Keller.
Um drei hatte ich alles aufgebaut, d.h. das Hinterrad getauscht, das Rad auf der Rolle fixiert und den Laptop angeschlossen. Kurz darauf war ich umgezogen und bereit fürs Training. Draußen schaute derweil die Sonne hinter den Wolken hervor und nur noch die nasse Straße erinnerte an den Regen.
Aber egal, ich wollte ja sowieso das neue Tacx Video Paris/Rom ausprobieren. Die Strecke durch Paris ist knapp 30 km lang, Rom hingegen nur etwas mehr als 15.
Also erst einmal Paris ausgewählt und los pedaliert. Zu Beginn wird eingeblendet, dass es sich um einen Augusttag handelt, früh morgens. Das sieht man, denn es ist wenig Verkehr in Paris. Leider ist auch die Sonne (noch) nicht richtig draußen, weshalb die Farben des Videos insgesamt relativ dunkel sind.
Vorbei geht es an vielen Sehenswürdigkeiten. Bei Kilometer 15 ist man am Eiffelturm und gegen Ende geht es die Champs Éllysées in leichter Steigung rauf, am Triumphbogen vorbei und dann in leichtem Abstieg wieder runter. Recht nett gemacht, dass ganze. Insgesamt war ich mit einem 28,5er Schnitt unterwegs. Zu schnell eigentlich, denn der Durchschnittspuls lag bei etwa 150 bpm. In der Realität hätte ich die Zeit sicherlich auch fahren können. Aber mindestens 50% der Strecke haben Kopfsteinpflaster. Das wäre ganz schön auf die Arme gegangen. Da tun mir die Tour-de-France-Fahrer fast leid.
Nach Paris bin ich kurz vom Rad und – verdammt – draußen war herrlichstes Wetter. Was nun? Trockene Sachen anziehen, Rad umrüsten und raus auf die Straße? Fast hätte ich es gemacht. So hätte ich locker die fehlenden 45 km für die 6000 geschafft. Aber nein, lieber noch ne kleine Rom-Runde, auch wenn die 6000 knapp verfehlt werden. Schließlich war es schon halb fünf und Hausarbeiten waren auch noch zu erledigen.
Im Vergleich zu Paris hat mir Rom besser gefallen. Schade nur, dass die Strecke zu kurz ist. Ansonsten top! Schöne Anstiege bis ca. 5 %, nette Sehenswürdigkeiten und v.a. ein schöner, blauer Himmel. Das wird im Winter bestimmt motivieren.
Auch Rom bin ich etwas zu schnell angegangen – mit 150er Puls.
Beide Strecken zusammen, schön im GA1, werde ich bestimmt an so manchen Winterabenden genießen.

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