Der Blog-im-Blog KW 18/2020

3.5.2020

Corona-Wasserstandsmeldung: Die Leute drehen ab.

Gestern hatte ich zwei unangenehme Situationen beim Einkaufen.

Situation 1: Ich stehe beim Tegut in der Gemüseabteiliung. Ein Herr mit Maske kommt auf mich zu, immer näher, und quatscht mich an. Offenbar glaubt er, dass hinter meiner Maske ein Bekannter steckt. Aber ich kenne den Mann nicht, bzw. erkenne ihn nicht, denn auch er steckt hinter einer Maske. Er kommt mir sehr nahe, um mich zu erkennen, fast als wolle er seitlich hinter meinen Mund-Nasenschutz blicken. Erst als ich ihn schroff anspreche, macht er einen Bogen. Was soll das?

Situation 2, die mich weit mehr aufwühlte: Ich komme aus dem Tegut. Linker Hand ist der Eingang des LIDL vor der eine Schlange Menschen mit Einkaufswagen warten, bis sie am Eingang desinfiziert werden. Ich schenke der Situation wenig Beachtung, will aber schnell Facebook checken. Nachteil der Gesichtsmaskierung: Face-ID funktioniert nicht, egal wie lange man mit dem Gerät vor seinem Gesicht wedelt. Nervig. Also den PIN eingeben. Fertig. Während ich das tue, kommt der uniformierte Maskenmann des LIDL mit seinem Desinfektionsspray auf mich zu gelaufen und brüllt mich an. Ich schaue ihn ungläubig an und verstehe etwas von wegen ich solle mit dem Filmen aufhören. Nur knapp 50 Zentimeter vor meinem Gesicht bekomme ich ihn zum stehen, weil ich ihn laut auf die Abstandsregel hinweise bzw. anbrülle. Er weicht zurück, faselt aber weiter etwas vom Filmen. Derweil kommen zwei weitere Männer, einer in schwarzer Security-Uniform, der andere in hellblauem LIDL-Hemd auf mich zu, die sich wohl im Eingangsbereich aufgehalten hatten. Der LIDL-Mensch labert was von Filmverbot und macht den Eindruck, dass er mir gleich mein Smartphone entreißen möchte. Er kommt mir sehr nahe, was ich zu Corona-Zeiten nicht mag. Ich fühle mich bedroht. Also setze ich meinen Weg Richtung Auto fort. Im Rückspiegel sehe ich den Mann direkt hinter meinem Auto, als er mein Kennzeichen fotografiert. Dann bleibt er hinter dem Auto stehen, als wollte er mich vom Wegfahren hindern. Nötigung? Im normalen Leben hätte ich ihm was erzählt. Das hätte aber zur Konfrontation geführt – mit wenig bzw. ohne Abstand. Als der Mann merkt, dass ich losfahre, geht er doch zur Seite. Nun versucht er meine Fahrertür zu öffnen. Erfolglos. Während ich den Vorwärtsgang einlege, fotografiert er mein maskiertes Gesicht.

Was ist mit den Leuten los? Ohne Hirn und Verstand! Schade, dass ich nicht wirklich ein Video gemacht hatte. Sonst hätte ich die Herrschaften vielleicht angezeigt, weil sie vorsätzlich und aggressiv den Hygieneabstand nicht eingehalten haben. Aber ohne Beweis?

In was für einer Zeit leben wir?

Übrigens überlege ich seither, ob es überhaupt ein Filmverbot geben kann, wenn alle Menschen durch Masken unkenntlich sind? Aber das ist ein anderes Thema.

2.5.2020

Am 8.6.2020 werde ich 55. Zwei Tage vorher wäre ich nach Schweden gefahren, um in der Woche drauf an der Vätternrundan teilzunehmen. Die ist bekanntlich abgesagt. Was mache ich nun in meinem Urlaub? O.k., den 55. werde ich zuhause feiern. Wobei eine Party wegen Corona immer noch ausgeschlossen scheint. Aber ab dem 9.6. könnte ich ein paar Tage Bikepacking machen. Schön mit Zelt, Gaskocher, Instant-Kaffee …

Aber wohin? Das Elsass, wo ich letztes Jahr mit Jens getourt bin, wäre ideal. Aber ob die Grenzen offen sein werden?

Falls Deutschland, wohin? Ich muss mir Gedanken machen.

Sauf Cyclistes Bikepacking

1.5.2020

Erster Mai, ich war dabei. Mein Heimrennen Eschborn-Frankfurt als #radklassikerdaheim hat ne Menge Spaß gemacht, v.a. weil der Hessische Rundfunk live gesendet hat und viele spannende Geschichten parat hatte.

Mein erstes Rennen auf Rouvy war besser als erwartet, auch wenn ich nicht im Saft stehe. Platz 367 von 1500 ist aber gar nicht so schlecht.

Gut gefallen hat mir das Streckenvideo mit der Runde durch die Stadt.

Bei Rouvy lädt man sich übrigens die Videos lokal auf den Rechner. So war es gar nicht schlimm, dass bei uns zuhause kurz das Internet weg war. Das Rennen ging einfach weiter.

Im Gegensatz zu Zwift fehlt das Windschattenfahren und Taktieren. Auch gibt es keine Power-Ups und unterschiedliches Material, das sich auf die Leistung auswirkt. Bei Rouvy ballert im Rennen jeder für sich alleine. Aber so ist wenigstens die Leistung vergleichbar. Und ist es, mal abgesehen vom Windschatten, beim Jedermannrennen nicht ähnlich? Vollgas von Start bis Ziel.

Im Gegensatz zu BKOOL könnte ich mich an Rouvy gewöhnen. Da Rouvy wesentlich günstiger als Zwift ist, bin ich gespannt, wie sich die Abonnentenzahlen entwickeln werden.

Andi hatte Rouvy übrigens auch schon getestet. Seinen Eindruck findest Du hier.

30.4.2020

22:15 Uhr, gerade schnaufend vom Smarttrainer gestiegen. Seit der Corona-Kasernierung war ich nicht mehr drauf. Schließlich muss ich nach dem Homeoffice abends mit dem Gravel-Rad an die frische Luft. Aber halt, einmal zwischendurch hatte ich BKOOL probiert. Wenn man von Zwift kommt, ist BKOOL enttäuschend.

Heute probierte ich Rouvy aus. Warum? Morgen ist der erste Mai, der Tag von Eschborn-Frankfurt, meinem Heimrennen. Natürlich ist auch der Radklassiker, abgesagt. Aber virtuell findet er statt, u.a. mit John Degenkolb und Pascal Ackermann. Das 40 km E-Race startet um 14 Uhr und wird im HR-Fernsehen übertragen.

Mitfahren kann jeder, kostenlos sogar, auf Rouvy. Dafür muss man

  1. ein kostenloses Profil auf Rouvy anlegen
  2. die Rouvy AR Application (MacOS, Win10, Apple-TV, iOS, Android) runterladen und installieren
  3. sich beim E-Race registrieren
  4. die Video-Datei des Rennens runter laden und lokal abspeichern

Download ROUVY AR.
Hier findest Du mehr zum Kurs.
Hier die Anmeldung zum E-Race.

Rouvy an sich ist anders, was die AR-Applikation betrifft. Man fährt mit Avatar in einem Video der realen Welt. Ich bin gespannt, wie das morgen funktioniert, wenn viele andere live auf der Strecke sind. Heute hatte ich nur kurz einen Mitfahrer auf der Teststrecke. Das Foto ist übrigens vom Projektor abfotografiert. Auf dem Laptop ist das Bild viel geiler.

29.4.2020

Vergangenen Mai hatte ich ein Tern E-Faltrad im Test und war begeistert. V.a. bike2work war damit eine feine Sache.

Noch muss ich nicht ins Büro. Hoffentlich aber bald wieder. Und dann wird wieder etwas mit E getestet.

Für das Testrad musste ich heute schon mal die Beinlänge testen. Aber anders.

Wer weiß, was es geben könnte?

28.4.2020

Tag 1 mit neuen Regeln im Straßenverkehr. Die StVO-Novelle ist in Kraft. Da die allermeisten Radfahrer auch Autofahrer sind: Obacht bei der Höchstgeschwindigkeit! Der Führerschein ist nun schneller weg. Ich für meinen Teil fahre bspw. schon lange mit Tempomat, wenn auf Landstraßen Tempo-70-Passagen sind, so wie bei uns zwischen Dietzenbach und Gravenbruch. Mir ist egal, ob der Fahrer des Wagens hinter mir hyperventiliert. Zur Not soll er halt überholen. Verbieten kann ich es nicht. Überholt er dann mit 96 km/h oder mehr, ist der Lappen für einen Monat weg. Prima.

Klar bin ich auch schon in Radarfallen getappt. Davor ist man nicht gefeit. Jetzt ist eben noch mehr Aufmerksamkeit gefordert, was die Höchstgeschwindigkeit betrifft.

27.4.2020

Mundschutz-Zeit. Ab heute muss man Mundschutz bzw. Mund-Nasenschutz tragen – zum Glück nicht im Homeoffice oder an der Espressomaschine. Was bin ich froh, dass meine Lelit Mara seit Wochen einen guten Job macht. Leider ist mein Kaffeevorrat der Rösterei Laux aufgebraucht und ich musste im Rewe Kaffee kaufen. Ich bin gespannt, wie der schmeckt.

Übrigens habe ich herausgefunden, dass die Brille nicht beschlägt, wenn die Maske über dem Glas anliegt und nicht umgekehrt. Ob ich aber mit Maske im Büro arbeiten würde? Na ja, da bleibe ich lieber länge zuhause.

Philippe, 10. Klasse, muss heute zur Schule. Mit Mundschutz? Das ist nicht klar. Er nimmt ihn aber mit. Aber den ganzen Tag damit in der Schule sitzen? Puh! Glücklicherweise ist seine Klassenstärke sehr, sehr klein.

Auf der Eurobike 2019 besuchte ich in der Start-Up-Area einen Maskenhersteller. Die schwedische Firma Airinum hatte die Idee einer Anti-Smog-Maske. Die Idee ist gut, wenn man gelegentlich im Berufsverkehr fahren muss. Die Maske hat eine austauschbare Filterschicht. Aber ob man durch die Maske beim Sport gut atmen kann? Probiert habe ich es damals leider nicht.

Übrigens kostet die Maske im Webshop 64 EUR, ist aber momentan ausverkauft. An den Preis, den sie auf der Eurobike genannt hatten, erinnere ich mich leider nicht mehr.

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