Rheinhessen-Rennradrunde … direkt mal aufs Maul gelegt

Der dicke Mann geht zu Boden!

Nachdem ich die letzten beiden Sonntage nicht fahren konnte, und bisher in diesem Jahr noch keine +100 km gemacht hatte, freute ich mich schon das ganze Wochenende auf die Herbstausfahrt.

Übermotiviert

Ich war wohl übermotiviert und unkonzentriert zugleich. Das konnte nicht gut gehen. Nach nur 15 km bin ich hinter Pfaffen-Schwabenheim von der Landstraße auf den Radweg eingebogen. Unkonzentriert, weil es eine unbekannte Strecke war, und die Komoot Navigation keine Sprachansage raus bekam.
Rennradfahrer sagen ja immer, fahr Straße, Radwege sind viel gefährlicher. Ich wollte deshalb auch auf der Landstraße bleiben. So kam es dann, wie es kommen musste.
Beim Wechsel auf den Radweg hatte ich Geschwindigkeitsüberschuss und dann ging mir links am Radweg der Asphalt aus. Beim Übergang zur Wiese kam ich ins Rutschen und wusste, jetzt geht nichts mehr. Kennt Ihr das, wenn man ne E-Mail mit Anlage schreibt und die Anlage vergessen hat? Dann drückt man auf Senden und in dem Moment, wenn der Finger auf die Maus saust, dauert es zwei Sekunden und man kann den freien Fall nicht verhindern. Ich bin nach rechts gefallen und schlitterte mitsamt Rad über den Asphalt. Autsch!
Einmal Schütteln, Aufstehen und gleich das Fahrrad kontrolliert. Oh weh, das Marcello hatte es sehr gebeutelt. Der linke Bremshebel war massiv nach rechts gebogen. Nach Richten der Bremsen und Überprüfen der Schaltung wagte ich es ein Stück zu fahren. Das Schaltauge schien nicht verbogen zu sein, obwohl ich nach Rechts gefallen war. Aber der dicke Mann unter dem Marcello hat das wohl abgefangen ;-).








Interessant, aber eigentlich nicht verwunderlich: Die FidLock Twist Bottle Wasserflaschen, die ich für Claude den Sommer über testen durfte, sind beim Sturz in ihren Halterungen geblieben. Die Aufhängung ist einfach super.
Ich dachte erst, ab nach Hause, Ende für dieses Jahr. Doch ey, ich wollte doch die 100 knacken. Also weiter Richtung Rheinhessen. Ellbogen und Knie schmerzten. Aber nach 20 weitern Minuten kam die Sonne raus und wärmte den malträtierten Olli.

Wunderbare Ausfahrt

Das Marcello fuhr sich trotz der Schäden ganz gut und es wurde eine wunderbare Ausfahrt. Ich wundere mich immer wieder wie stabil Rennräder doch sind. 

Im geographischen Mittelpunkt Rheinhessens stellte sich sogar mein Grinsen wieder ein. Zwischen Ingelheim und Gaulsheim sah ich im vorbeiflitzen zwei Flötenspieler in einem Entwässerungskanal unter der Autobahn A60.  Hart gebremst und zurück. Es waren zwei Urlauber aus NRW, Guido und Michael, die sich selbst die Gulliflöten nennen. Ich lauschte den beiden drei Lieder lang zu und applaudierte. Ich fand es klasse.

Dann haute ich noch einmal in die Pedale. Insgesamt waren es heute rund 110 km, mit 700 Höhenmetern und einem 24er Schnitt. Vom Sturz abgesehen, war es wieder mal schön. Auf der Karte sieht die Strecke wie ein Schuh aus :-). Die Strecke ging über Bad Kreuznach, Wöllstein, Rommersheim, Gabsheim, Selzen, Harxheim, Mainz-Ebersheim, Nieder-Olm nach Ingelheim und von dort über Bingen zurück nach Langenlonsheim.

Was es sonst noch zu sagen gibt

Ich hatte nach der Fassenacht 2017 dicke 114 kg auf der Waage. Also erstmal in der Fastenzeit eine Stoffwechselkur gemacht. Die brachten 13 Kilo. In  den sechs Wochen habe ich viel Sport gemacht, Jogging, Mountainbikefahren etc.
Zu Ostern brachte Claude das Marcello aus Mallorca mit. Mit dem Rad bin ich bis jetzt ca 1.200 km über den Sommer gefahren. Mein Ziel war es, mein Gewicht über den Sommer auf 100 kg zu halten. Es waren ja auch zwei Urlaube drin, die meinem Gewicht nicht gut getan hatten. Jeweils 3,5 kg aufwärts, einmal in einer Woche im Priorat und bei zwei Wochen in Litauen.
Mein Ziel habe ich übertroffen. Ich war zeitweise auf 97 kg runter. Leider haben mich die vergangenen zwei Wochen mit Radabstinenz wieder auf 99 kg kommen lassen. Jetzt sind es wieder 98.
Was ich im Winter mache, weiss ich noch nicht. Am besten wäre ein smarter Rollentrainer. Leider sind die Dinger verflixt teuer. Habe noch keinen Plan. Auf jeden Fall versuchen unter 100 kg zu bleiben. Im nächstes Jahr will ich dann nochmal angreifen, so dass ich mit dem Rennrad die nächsten zwei Jahre auf ca. 90 kg komme. Schaun‘ mer mal. Wer mir folgen will, gerne unter Komoot, z.B. die Tour von heute: https://www.komoot.de/tour/23576574.
Oder eben hier bei CyclingClaude, wo ich mich nun öfter melden werde.
Olli, Euer Dicker Mann auf Dünnen Reifen 🙂






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