Blog-im-Blog
9.10.2025
Bis Ende der Woche krank zuhause. Heute geht es mir ein wenig besser. So schreibe ich hier wieder.
Heute über die große Verbrauchertäuschung! Oder: Wo ist eigentlich der Salat im Wurstsalat?

Wir müssen reden. Da sitze ich ahnungslos beim Bäcker und bestelle eine Zimtschnecke – und was ist? KEINE EINZIGE SCHNECKE drin! Skandal!
Moment mal, checken wir das mal systematisch durch:
Wurstsalat ohne Salat?
Bärchenwurst ohne Bären? (Puh, Glück gehabt!)
Leberkäse ohne Käse?
Fleischtomaten ohne Fleisch?
Schweinsohren… die sind tatsächlich nicht mal aus Schwein!
Baumkuchen ohne Baum?
Marzipankartoffeln ohne Kartoffeln?
Die Schillerlocke – ganz ohne Schiller und ohne Locken?
Und jetzt die große Frage: Sollten wir bei Kinderschnitzeln nervös werden? Nee, Entwarnung!
Fun Fact vom Duden: Das Wort „Wurst“ bedeutet nicht nur das Nahrungsmittel, sondern auch einfach etwas Rollenförmiges. Darf man dann bald nicht mehr sagen „Teig zu einer Wurst formen“? Und was ist mit dem Häufchen, das Bello auf dem Gehsteig hinterlässt? Wobei – dem Hund wäre das vermutlich wurst. 😉
Laut Duden sind Synonyme für Wurst: Wulst, Bausch, Rolle. Also liegen bald „vegane Bratrollen“ im Regal? Bei Schnitzel wird’s noch besser: Fetzen, Streifen, Stückchen. Ich freu mich schon auf „vegane Pilzfetzen“ und „Veggie-Paprikastreifen“ auf der Speisekarte.
Aber Moment! Während man uns vegane Schnitzel verbieten will (Verbraucherschutz!! Klarheit!!), soll gleichzeitig unbedingt das Zigeunerschnitzel zurück auf die Karte. Verstehe ich das richtig?
Bei „Veggie-Schnitzel“ droht angeblich Verwirrung und Täuschung, aber bei einem Begriff, der eine ganze Volksgruppe betrifft, ist plötzlich alles „Tradition“ und „man wird ja wohl noch sagen dürfen“? Was würde Dieter Nuhr dazu sagen? Oder sollte ich dazu Didi Hallvervorden befragen? Der scheint ja auch beim Begriff Negerkuss eine eindeutige Haltung zu haben.
Also nochmal zum Mitschreiben: Tofu-Schnitzel = böse Irreführung. Zigeunerschnitzel = wichtiges Kulturgut. Logisch!
Mein Fazit: Als hätten wir keine anderen Probleme in Deutschland oder der EU. Aber hey, wenigstens sind die Prioritäten klar gesetzt!
Schönen Gruß an den Foodblogger Maggus und seine populistischen Konsorten!
6.10.2025
Über den Tag der Deutschen Einheit war ich in Berlin. Deshalb war nichts mit Radfahren. Weil ich mir zum Unglück einen schweren grippalen Infekt (hoffentlich kein Corona) eingefangen habe, gibt es hier bis auf weiteres wenig von mir in Sachen Radfahren.
Aber ein paar Gedanken zur Deutschen Einheit möchte ich Euch mitgeben.
Samstag war ich an dem Ort, wo ich am 3.10.1990 zum ersten Mal die Bundesdienstflagge hissen – bzw. den Flaggenappell befehligen durfte.

Vor fünf Jahren hatte ich hier im Blog bereits einmal erzählt, was ich damals in Ostberlin bei der Wiedervereinigung erlebt hatte. Damals endete ich folgendermaßen:

„… Ein Foto habe ich exemplarisch herausgesucht.
Trümmerhäuser irgendwo in Berlin. Wo, weiß ich nicht mehr. Aber Leute, so wie auf dem Foto sah es in der DDR an vielen Stellen aus. Die DDR lag am Boden. Abgewirtschaftet. „Auferstanden aus Ruinen” … wo denn? Von allem ist heute nichts mehr zu sehen. Gemeinsam haben wir es geschafft. Bezeichnungen wie „Wessi” und „Ossi” haben sich überlebt. Darauf können wir stolz sein.
Worauf wir nicht stolz sein können, ist der Rechtsruck, vor allem in Teilen der ehemaligen DDR-Bevölkerung. Aber auch im ehemaligen Westen ist mir vieles zu weit rechts. Warum eigentlich? Wovor die Angst? Vor der überschaubaren Anzahl an Flüchtlingen? Der Ausländerkriminalität? Der Angst, den Arbeitsplatz an Ausländer zu verlieren? Freunde, das ist nicht euer Ernst. Lasst uns daran arbeiten, dass Deutschland auch in 30 Jahren noch ein Land ist, in dem alle angenehm und angstfrei leben und sich entfalten können. Investieren wir deshalb in eine offene Gesellschaft und in Integration. Wer jetzt in unser Land kommt, ist motiviert. Wir müssen sie nur mehr an der Hand nehmen und führen. Dann wirkt sich Migration positiv aus. Ganz bestimmt.“
– CyclingClaude, 3.10.2020
Was ist in den vergangenen 5 Jahren passiert? Wie weit nach rechts sind wir gerückt und wie erschreckend ist das? Vor fünf Jahren wünschte ich mir, dass die Deutschen auch in 30 Jahren noch angstfrei leben können. Noch können wir es. Aber wie lange noch? Von den USA können wir lernen, wie schnell die Demokratie den Bach runter gehen und der Faschismus die Oberhand gewinnen kann. Auch bei uns.
Falls sich nichts grundlegend ändert steuern wir nach der nächsten Bundestagswahl auf eine AfD-(Rest-)CDU-Koalition zu. Allerdings wird Spahn nicht Kanzler werden, sondern eine(r) der AfD. Sobald sich die Damen und Herren um Spahn, und dazu zähle ich auch eine Julia Klöckner, mit der AfD einlassen, werden sich die Demokraten in der CDU abspalten und die Fraktion verlassen. Die in der CDU verbliebenen Abgeordneten werden dann im nächsten Bundestag der Juniorpartner der AfD werden.
Was danach kommt, können wir uns ausmalen.
Und statt was dagegen zu setzen, zerfleischt sich Mitte-Links. Abscheulich finde ich es, wie Demokraten aus dem linken Spektrum bei Palästinademonstrationen mitlaufen und alles links der Mitte diskreditieren. Mit Terroristen verbündet man sich nicht. Antisemitisch ist man nicht. Punkt. Keine Diskussion.
Man muss auch keine „Flotilla“ mit Greta Thunberg als Galionsfigur nach Gaza schicken – nur der Bilder für Social Media wegen.
Wo war die Flotilla nebst Greta vor zwei Jahren, nachdem die Hamas Israel angegriffen und Geiseln genommen hatte? Warum sind die Damen und Herren nicht schon damals mit einer Hilfsflotte Richtung Gaza aufgebrochen? Waren die Geiseln egal?
Genaus wenig wie Klimaschutz mit rechts oder links zu tun hat, ist das Geschrei nach „Free Palestine“ links oder Antifa.
Antifa ist was ganz anderes. Wir Demokraten sind Antifa. Alle. Nur wenn wir zusammen halten, wird es noch was mit dem Kampf gegen den Faschismus – auch wenn der Kampf schwer werden wird.
Ciclista Antifascista!
Entdecke mehr von CyclingClaude
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.














Gut geschrieben – wir werden erst wissen was wir an der Demokratie hatten, wenn sie weg ist. Die Parteien des demokratischen Spektrums begehen einen riesengroßen Fehler, dass sie das Verbotsverfahren gegen die AfD nicht einleiten.
Die AfD gehört verboten, nicht weil das undemokratisch wäre, sondern weil sie antidemokratisch ist und den Staat in seiner bisherigen Struktur zersetzen will.
Hoffentlich stemmen sich letztendlich alle demokratischen Kräfte so vehemmend dagegen, wie die Rechten die Umwandlung unseres Lebens in eine Autokratie vorantreiben!
Klingt erschreckend, was du schreibst.
Wo finde ich den Beitrag über deine Erlebnisse von damals?
Viele Grüße
Gerd