Achtung: Weil es hier zu Missverständnissen gekommen ist, eine Klarstellung. Verunfallt war Michael, der wiederkehrend hier im Blog schreibt; auch diesen Beitrag.
Nach einem grandiosen Auftritt in Berlin ‚175 Jahre Marine‘ in der Landesvertretung Hessen mit den ‚Blauen Jungs aus Bremerhaven‘ inklusive Flug im Cockpit mit der Hercules C130-J gab es einen jähen Abgang in Aurich inklusive unfreiwilligen Rettungsflug mit dem ADAC.
Der Reihe nach.
Von Dienstag auf Donnerstag wurden wir – Blaue Jungs aus Bremerhaven – vom Inspekteur der Marine Admiral Kaack nach Berlin eingeladen. Gefeiert wurde die Gründung der ‚Parlamentsmarine‘ vor 175 Jahren (14.6.) in der Paulskirche in Frankfurt. Daher fand dieser Festakt in der Landesvertretung Hessen in Berlin statt. Als Appetizer wurden wir von Nordholz nach Berlin mit der Luftwaffe geflogen, die Hercules C130-J. Ein geniales Transportflugzeug. Durfte beim Rückflug im Cockpit sitzen. Der Sound grandios!
Von Donnerstag auf Freitag habe ich in Varel übernachtet, es ging dann mit viel Gegenwind entlang der Nordseeküste. Gegen 18:00 habe ich dann in Aurich ein kleines wunderschönes Hotel entdeckt, Frühstück war sensationell. Die Samstag Tour habe ich dann über Emden nach Garrel geplant, primär Radwege entlang von Schifffahrtskanälen. Das war zumindest die Planung.
Da ich unbekannten Gefilden unterwegs war, habe ich kurz nachdem Start auf den Track des Garmin geschaut und das Mistding bedient. Selbst Schuld. Ab diesem Zeitpunkt (17.6. ca. 10:30) hat meine ‚Solid Brain Festplatte‘ nichts aufgezeichnet. Dankbar.
Laut Erzählung bin ich wohl mit den Kopf in ein stehendes Auto – Stand an einer Kreuzung mit Stopp-Schild – hinein gekracht. Mit dem Kopf habe ich die Heckscheibe komplett durchschlagen und bin anschließend aus dem Kofferraum hinaus geklettert. Dann habe ich wohl den Helm abgesetzt und habe mich in die Wiese gesetzt. Hilfe war sofort da, denn es war eine Apotheke in der Nähe. Die Mitarbeiterin hat professionelle Hilfe geleistet, mit sterilen Verbänden uvm.. Ganz in der Nähe war wohl die Rettung, die wohl innerhalb 2 Minuten vor Ort war. Laut dem ADAC wurde durch die Leitstelle der Rettungshubschrauber geordert. Leider hatte die Beifahrerin ein Schock erlitten, hier half wohl auch die Rettung. Sorry dafür.
Nach ca. 15 Minuten habe ich alles wieder mitbekommen und habe schon den Hubschrauber gehört. Erst zu diesem Zeitpunkt realisierte ich, was da so passiert ist. Die Rettung hat mich dann in die Uniklinik Evangelisches Krankenhaus in Oldenburg geflogen. Im Schockraum wurde per CT mein Schädel und Wirbelsäule gecheckt. Kein Befund bis auf die gebrochene Nase. Im Anschluss wurde ich untersucht. Aufgrund der Schnitte im Mundbereich wurde ein OP bevorzugt. Bin auch froh darum.
Gegen 17:00 (Samstag) war ich dann auf der Station, so ziemlich benebelt und komplett ‚neben mir‘. Gott sei Dank konnte ich Joghurt essen und ordentlich Wasser trinken. Am Montag hat dann der Professor meine Narben geprüft und sagte auch, dass die Chefärztin sehr ordentlich gearbeitet hat. Parallel war inzwischen der ADAC Rückholservice aktiv für mich und organisierte die Rückfahrt über Oldenburg nach Varel (dort stand mein PKW) über Aurich (dort waren Wertsachen, Bekleidung und Fahrrad).
Am Dienstag 20.7. wurde ich entlassen und habe am Montag den 26.6. die Fäden gezogen. Es waren 45 Fäden, eine echte Tortur.
Resümee:
Ich hatte extrem viel Glück, das hat mir die Polizei und die Ärzte im Krankenhaus bestätigt. Gerettet hat mich der Radhelm, die Sonnenbrille mein linkes Augenlicht. Narben werden heilen aber bleiben, erzählen damit ihre ‚eigenen Geschichten‘.
Die Schäden am PKW zahlt hoffentlich die Haftpflicht, dafür ist sie da. Die Reparatur am Fahrrad übernimmt die Versicherung des ‚Dienstrad‘. Da muss einiges getauscht werden. So what!
Und demnächst werde ich beim Bedienen des Garmin anhalten. Diese 1 Minute hat mein Leben und Einstellung geändert. Gönnt Euch auch diese Minute, unbezahlbar.
Dankbar bin ich extrem vielen Menschen. Die Geschädigten, die derzeit unruhig schlafen und ein kaputtes Auto haben. Der Helferin der Apotheke, der Rettungsmannschaft, dem Krankenhaus Oldenburg einschließlich der Ärzte und Krankenpflege. Und dem ADAC für den Rückholservice. Dann meiner kleinen Familie (Mutti, Schwester und Verwandtschaft) und meinen Freunden!
Dankbar bin ich den Schutzengel. Es hätte viel schlimmer kommen können! Nicht auszumahlen!