Am 1. April 2023 fand in Gelsenkirchen die Bundeshauptversammlung des BDR statt.
Liest man die diesbezügliche Pressemitteilung des BDR Medienservice, könnte man glauben, der BDR habe verstanden:
Wir müssen uns insgesamt jünger, weiblicher und digitaler aufstellen. Wir müssen offener und – andernorts würde man sagen – kundenorientierter werden; wir müssen eine neue und bessere Balance finden zwischen dem Bewährten und Traditionellen mit neuen Chancen und Herausforderungen.
Rudolf Scharping, am 1.4.2023 auf der Bundeshauptversammlung des BDR
Aber warum gibt es keine Zäsur? Digital liegt beim BDR einiges im Argen, das ist lange bekannt. Geändert hat sich bisher wenig. Aber warum? Fehlt es am Fokus oder am Mitteleinsatz? Vielleicht sind viele BDR-Funktionäre für das digitale Zeitalter zu alt?
Dass der BDR jünger werden muss, hat Scharping erkannt. Er selbst ist seit 2005 BDR-Präsident und mittlerweile 75 Jahre alt. Wäre es nicht längst an der Zeit gewesen, zurück zu treten?
Der Jüngste im BDR-Präsidium ist der neu gewählte Vize-Präsident Vertragssport, Markus Burkhard. Der ehemalige Deutsche Straßenmeister soll sich künftig vornehmlich um den Profiradsport kümmern.
Mit dem Kopf schütteln muss ich aber, wenn ich das mit der Pressemitteilung gelieferte Foto des Präsidiums (siehe oben) betrachte, und die Namensliste lese.
Liebes BDR-Präsidum, wenn der BDR weiblicher werden soll, warum spiegelt sich das nicht im Präsidium wieder? Chance vertan! Oder war „jünger, weiblicher und digitaler“ ein Aprilscherz? Dann bin ich Rudolf auf den Leim gegangen.
Das Präsidium
Präsident: Rudolf Scharping
stellvertretender Präsident: Bernd Dankowski
Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen: André Müller
Vizepräsident Vertragssport: Marcus Burghardt
Vizepräsident Marketing und Kommunikation: Uwe Rohde
Vizepräsident Leistungssport: Günter Schabel
Vizepräsident Hallenradsport: Harry Bodmer
Vizepräsident Sportentwicklung: Berend Meyer
Vizepräsident Breiten- und Freizeitsport: Bernd Schmidt
Vizepräsident Jugend: Jan Schlichenmaier
Sprecher der Landesverbände im Präsidium: Peter Berninger (Bayern)
Leistungssportdirektor: Patrick Moster
Generalsekretär: Martin Wolf
Ach ja, eine weitere Frage habe ich noch: Leistungssportdirektor Patrick Moster? Da war doch was? Aber hey, der ist ja noch jung. Jahrgang 1967, und sicherlich mittlerweile vollständig rehabilitiert, oder?
Mir ist die Causa Moster leider viel zu schnell aus dem Gedächtnis gefallen. Allerdings hätte ich im August 2021 niemals damit gerechnet, dass ein Funktionär, der bei Olympia international mit rassistischen Äußerungen auffällt, auch 2023 noch im ersten Glied steht. Eine Leistungsportdirektorin könnte nicht gefunden werden, Rudolf?
Ansonsten wünsche ich dem BDR-Präsidium ein gutes Gelingen und Vollgas bei Digitalisierung, Verjüngung und mehr Weiblichkeit.
War BDR nicht die Abkürzung für Bund Deutscher Rentner?? Ich bring da immer was durcheinander… Muss das Alter sein…
Ahoi,
die »Causa Moster« geht gar nicht, auch nicht die Relativierung vom Vorsitzenden, Stress und so… ja, hatten die anderen Teams keinen Stress? Waren die nur zur Kaffeehaus-Ausfahrt da? Wie schon in dem oben verlinkten DLF-Beitrag richtig bewertet, so ein Spruch rutscht einem nicht versehentlich raus, das ist Geisteshaltung, die man in der Stresssituation nicht mehr unter Kontrolle hat. Der Typ muss aus der Öffentlichkeit!