Mein Gran Fondo auf Korsika

Hier war von allem etwas dabei.

Ich freue mich allein die 100er Runde gemacht zu haben, es wurden am Ende sogar 1.300 Hm und aus meinem Rennrad wird definitiv ein Gravel Bike!

Aber nun von Beginn an: ich startete in Calvi, bei traumhaftem Wetter. Meine Strecke führte zunächst direkt zum Strand und weil nichts los war, konnte ich nicht widerstehen auf dem Holzsteg ein paar 100m entlang zu fahren. Ätschibätschi, die paar Läufer waren mir echt egal.

Dann ging’s flach am Flughafen vorbei und bald danach zum ersten Col, dem Col de Marsolino, welcher 2013 auch Teil der TdF Strecke auf Korsika war. Ein knuffiger Anstieg, wieder mal wenig Verkehr. Oben angelangt, erhält man einen wunderschönen Blick über die vor einem liegende Kessellandschaft. Kilometer lang groovt man dann einfach der Nase lang Richtung Galéria. Der Abschnitt war echt Hammer. Kennt ihr das Gefühl des Glücks, dass man sogar beim Radeln vor Freude singt? Gut, dass niemand um mich war.

“Nur zum Kucken”, dachte ich mir, mach ich mal den Col de Palmarella, der links weg, noch vor Galéria kommt. Dieser hat mich von Anfang an beeindruckt, denn ohne langes Vorgeplempel, ist man sofort im sanften Anstieg, stets entlang der Felswände, mit schönem Belag, tollen Ausblicken in alle Richtungen, weil er ja an ziemlich vielen Kurven in den Schluchten entlang schlängelt. Bei 2-7% war er ein unstressiger 11 km langer, ganz feiner Anstieg. Die Aussicht ist äußerst bezaubernd. Inselfeeling pur! Himmlisch, dachte ich mir. Nach einem kurzen Mauerpäuschen in der Sonne und ohne Wind ging’s diesen Abstecher voller Genuss wieder nach unten.

Das Fango-Tal unten am Col-Start hat mich auch gereizt, zumal ich ein wenig über die Brückenspringer und die Badepools im Fluss gelesen habe. Eine bescheuerte ruppelige Straße, aber sehenswert! Ein paar km geht sowas schon. Im Anschluss kam nun Galéria, das nimmt man einfach so mit. Leider hatte nichts offen, denn der Kaffee mit solcher Strandaussicht hätte mir gefallen und verdient hätte ich ihn auch ich gehabt.

Direkt entlang der Steilküste wollte ich schließlich zurück nach Calvi. A B E R diese Straße, also zumindest die ersten 17 !!! km hab ich auf der roten Liste! Wahnsinn, sowas hab ich noch nicht erlebt. Nächstes mal mit Fully und Komfortsattel und dem krassesten Federweg, den es gibt. Dass ich heute, einen Tag später, überhaupt das Lenkrad halten konnte, gleicht einem mirakulum mundi. Was für ein krass nerviger Abschnitt. Na gut, man wird die restlichen 15 km etwa für alles entschädigt, denn diese waren Radfahrer-Paradies hoch 10. Einfach ausprobieren und ein Urteil fällen.

Allein der Blick auf meine Fotos und die schönen Erinnerungen machen diese Tour zu etwas Besonderem.

Mir geht’s bestens, sowohl körperlich, als auch vor allem mental. Korsika ist voller Überraschungen, le motto: Test your Limits

Bonne nuit!

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