Willkommen auf meiner Timeline!
6.3.2022
Heute war ich wieder draußen mit dem Gravel-Bike, statt indoor auf RGT. Es war kalt und sonnig. Gestern hatte ich die zu warmen Fingerhandschuhe durchgeschwitzt. Heute hatte ich andere dabei – Lederhandschuhe von De Marchi. Geil. Nicht warm, aber winddicht.
Eigentlich hatte ich mir die für’s R4-Fahren gekauft (kurze wie lange). Eigentlich sind es Radhandschuhe, und dafür taugen die auch was.





Ach ja, ein Foto vom Fahrrad hatte ich auch gemacht. 😉

5.3.2022
Erste Ausfahrt mit dem Litespeed Gravel nach Wechsel der Gabel. Die etwa 1 Zentimeter kürzere Gabel macht das Rad wesentlich agiler. Das gefällt mir gut.
Gefühlt läuft es schneller. Aber das ist sicher Einbildung. Vermutlich liegt es an den 11 kg, die ich momentan weniger auf den Rippen habe.
Außerdem war ich bei Aldi. Dort gibt es momentan 50 % Rabatt auf Rollentrainer.
19,99 EUR, trotz Ramschpreis wird es schwer sein, die Dinger los zu bekommen.
Soll ich so einen mal für den Blog testen? 😉

4.3.2022
Ich bin ein Waxer. Nicht an den Beinen, aber bei meinen Ketten. Molten Speed Wax hält 600 km, bei trockenem Wetter sogar länger, und der Antrieb bleibt sauber. Dass man damit auch noch einen Hauch schneller fährt, ist mir egal. Schließlich mache ich keine Wettkämpfe mehr.
Die Arbeit ging heute schnell von der Hand.
Die jeweils einmal gefahrenen Ketten kamen nacheinander ins Gurkenglas mit Waschbenzin, schütteln, und wieder raus.
Wieder trocken schwups ins Wachsbad und aufgehängt trocknen gelassen. Danach Kette um einen Besenstiel aufbrechen.
Eine Stunde Arbeit, die sich lohnt.



3.3.2022
Was passiert am Tag, nachdem das 365-EUR-Schülerticket bezahlt wurde? Die S-Bahn fällt aus und statt Nüchterntraining steht Schultaxi an. Schließlich muss Sohnemann beim Leistungskurs Geschichte pünktlich sein.
Die erweiterte Mittagspause reichte für 62 Minuten Training plus Duschen. Gegessen habe ich beim Arbeiten. Früh morgens auf dem Smarttrainer gefällt mir aber besser.
Morgen ist die Mittagspause auch blockiert. Ich muss Ketten wachsen. Mein Gravel-Rad lechzt nach einer neuen Baranski-Kette. Die alte Kette ist quasi wachsfrei. Damit möchte ich am Wochenende nicht auf #waldundasphalt gehen. Eine geölte Kette ist für mich (derzeit) keine Alternative.
2.3.2022
Jetzt hat auch die UCI reagiert und russischen sowie belarussischen UCI-Teams die Lizenz entzogen. Heißt, Gazprom-RusVelo muss sich keine neuen Rad- und Laufradsponsoren suchen.
RGT hat virtuelle Ukraine-Trikots aufgelegt. Ich habe natürlich sofort gewechselt und würde das Trikot auch in der realen Welt kaufen und als Statement tragen. Vielleicht kann man das auflegen und einen Teil der Einnahme als Spende für die Ukraine abzweigen? Ich fänd’s gut.


Übrigens musste heute früh mein iPhone sein Internet für RGT bereitstellen. Mein alter Breitband-Internetanbieter hatte gestern Abend schon abgeschaltet und der Telekom-Techniker, der meinen 1&1-DSL-Anschluss flott machen sollte, war erst für nachmittags avisiert. Eigentlich hätte ich erwartet, beim Providerwechsel einen Tag Überlappung zu haben. Aber gut, ich habe es überlebt. Selbst MS-Teams und andere Homeoffice-Anwendungen liefen über die Smartphone-Leitung recht gut.
1.3.2022
Sanktionen gegen Russland jetzt auch im Radsport angekommen. Cycling Weekly berichtet, dass Gazprom-RusVelo in Zukunft auf die Rahmen von Look und die Laufräder von Corima verzichten muss. Die Franzosen zeigen Rückgrat!
Außerdem sind russische Hersteller durch die Auswirkungen der Embargos betroffen, wie das folgende Facebook-Video zeigt.
Der russische Titanrahmenbauer Dmitry Nechaev (Triton Bikes, Moskau), sieht die Existenz seiner Firma und der Mitarbeiter bedroht. Dmitry versucht nun aus dem Ausland weiter zu machen, um die Firma am Leben zu erhalten. Den Krieg verurteilt er wie die meisten von uns. Russen sind nicht pauschal schlechte Menschen, nur wegen Putin. Das dürfen wir nicht vergessen.
Übrigens, wo er recht hat: „The World will be a much happier place with people riding bikes …“
Vielleicht sollten wir Putin doch sagen, „geh besser Radfahren“?
28.2.2022
Gestern kamen wir aus Lissabon zurück. 2,5 Tage Auszeit für den Kopf, die ich unbedingt gebraucht habe – Luisa sicher auch. Mein erstes Foto, das ich nach Ankunft in der Nähe des Hotels aufgenommen hatte, verwende ich hier als Titelbild. Schließlich ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine auch in Portugal gegenwärtig.
„Make Love not War“ – ein Statement, das mich als Kind der Siebziger seit Ende des kalten Krieges be- und geleitet hat. Nie mehr Krieg, Abrüstung, Freundschaft, Völkerverständigung … so einfach ist es nicht. Leider.
Erschreckend schnell sind die bei mir tief verankerten Gedanken wieder im Kopf. Wie gut ist es, westlich des Rheins zu leben? Wie weit kann eine russische Armee mit konventioneller Kriegsführung vorrücken? Wie wäre die Antwort der NATO im Bündnisfall? Massive Vergeltung mit Option eines atomaren Erstschlags? Oder kommt uns Putin zuvor? Schließlich hat er ein Drohszenario gegen „den Westen“ aufgebaut, indem alles möglich erscheint. Ich darf gar nicht daran denken.
Die atomare Drohkulisse macht mir Angst. Schließlich weiß ich, was Nuklearwaffen anrichten können. In meiner aktiven Militärzeit war ich bei der NATO für das Berechnen der Waffenwirkung beim nuklearen Einsatz ausgebildet worden.
Was erkläre ich meinem Sohn? Was erklären wir unserer Jugend und den jungen Erwachsenen? Wie verunsichert müssen junge Menschen gerade sein, denen so eine militärische Bedrohung bisher absolut fremd war?
Mit „Stell Dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin“ ist uns leider nicht geholfen, solange die eine Seite hin geht.
Es wäre so einfach, könnten wir Putin zurufen „geh lieber Fahrrad fahren“. Nur funktioniert das nicht. Es muss uns aber irgendwie gelingen, Putin einen Weg aus der Eskalation zu bieten. Nur mit Kontra wird es nicht gehen.
In den kommenden Tagen und Wochen werden Weichen gestellt, wie seit 30 Jahren nicht mehr – hoffentlich in die richtige Richtung.
Meine absolute Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine, aber auch der nun in Angst lebenden Bevölkerung der anderen ehemaligen Sowjetrepubliken und auch denen in den ehemaligen Staaten des Warschauer Paktes.
Was mir sonst aufgefallen ist: Corona ist weg! – jedenfalls in den Medien. Klar müssen wir weiter vorsichtig sein. Absolut. Aber endlich wird nicht mehr täglich die Sau zum hunderttausendsten Mal durch die Talkshows von Markus Lanz & Co. gejagt. Aber musste es dafür Krieg geben?
Der Frühling kommt, Omikron ebbt ab … es ist derzeit nicht alles schlecht … dann gehe ich mal Rad fahren. Ob Putin mitkommt?
Entdecke mehr von CyclingClaude
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.
Moin Claude, Du hast ja in den letzten Jahren ziemlich viele Reifen testen können. Wäre doch eine gute Idee, deine Erfahrungen in einem Beitrag zu Sammeln. Danke und weiter so!
Danke für den Vorschlag, Alexander. Allerdings lebt ein Blog von Seitenaufrufen. Insofern habe ich mehr davon, wenn Leser:innen mehrere Seiten mit Reifentests aufrufen. Außerdem ist meine Zeit knapp, weshalb ich lieber neuen Content erstelle, als alten neu aufzubereiten. Demnächst gibt es deshalb meine Eindrücke zu René Herse / Compass.
Moin Claude, exakt formuliert: die Sanktionen gegen Russland sind angekommen (nicht: die Sanktionen gegen die russische Regierung). Ich weiß grad nicht, was ich von den Aktionen halten soll, zu Zeiten des Kalten Krieges, als die Bedrohung für die Welt eine ganz andere Hausnummer hatte, gab es wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen zwischen den Machtblöcken, die ganze Welt war bei Olympischen Spielen, der Osten kaufte Westprodukte und umgekehrt, Künstler gaben Konzerte auf beiden Seiten etc. pp. Jetzt haben wir da in Moskau einen ziemlich überdrehten Machthaber, der einen Angriffskrieg auf seinen Nachbarn veranstaltet, das ist selbstverständlich der GAU schlechthin, möchte ich keinesfalls relativieren oder klein reden. Doch den Kulturkampf und die Vernichtung sämtlicher Beziehungen kann ich auch nicht gutheißen. Was wird nach Putin? Wie lange wird es brauchen, sich mit den Russen allgemein wieder verständigen zu können?
Wir dürfen nicht vergessen, dass in Russland auch Menschen wohnen. Viele sind sicherlich desinformiert und stehen deshalb noch hinter Putin. Leider werden die Menschen in Russland unter den westlichen Sanktionen leiden müssen. Aber das ist der Weg um im Inneren Druck aufbauen zu können. Nur Russland kann sich Putin entledigen. Würde es die NATO versuchen, wäre es der Anfang vom Ende.
Keinesfalls sollten wir Russen beleidigen und hassen, sondern ihnen die Hände reichen. Aber die Invasion der Ukraine und andere Aggressionen müssen aufhören, mit – besser noch ohne – Putin.
Wenn für dich geölte Ketten „momentan“ nicht in Frage kommen: probier doch einfach mal das SILCA Synergetic Kettenöl aus.
Habe zwar selbst noch keine „Langzeit-Erfahrung“ damit, aber nach den ersten Kilometern bin ich echt zufrieden damit.
Auf der Terrasse wärmt der Schongarer gerade das Molten Speed Wax und die mit Benzin gereinigten Ketten, drei an der Zahl, trocknen gerade im Wind. Die Arbeitszeit für drei Ketten liegt bei etwa einer Stunde, wenn man die Wartezeit nicht einrechnet.
Allerdings habe ich keine Lust, nach Mallorca drei bis vier gewachste Ketten mitzunehmen, wenn ich drei Wochen da bin. Squirt Lube nehme ich nicht mehr für zwischendurch, weil das den Reiningungsprozess vor dem erneuten Wachsen schwieriger macht.
Die Alternative für Mallorca: Normale Kette und Trockenschmierstoff, den ich jeden Abend neu auftrage.
SILCA SYNERGETIC kannte ich bisher nicht. Danke für den Tipp. Das wäre durchaus ein Produkt, das ich auf Mallorca testen könnte. Allerdings kann ich noch nicht glauben, dass es wirklich so gut ist, wie es die Produktbeschreibung glauben macht.