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Alles Aero in 2020 mit dem S-Works Venge
Im letzten Saisonjahr noch auf einem grauen samtmatten S-Works Tarmac SL5 Disc unterwegs, war für 2020 ein Aerorad geplant, das auch ohne zeitliche Einbußen schlank den Feldberg im Taunus meistern kann.
In der engeren Auswahl landeten Wiliers Cento 10Air, Treks Madone Disc und das Specialized S-Works Venge. Der Ramatolack des Wilier traf mitten ins Herz. Dem gegenüber stand der höchste Anschaffungspreis. Leider. Die Linien und Farben des Madone waren ähnlich emotional explosiv wie das Gewicht. Von der Geometrie lag das Venge am nächsten am Tarmac, der Preis gerade noch erträglich und die Farbe GLOSS DOVE GREY/DIAMOND DUST/BLUE MURANO unanfällig angenehm. Specialized machte das Rennen … mit dem S-Works Venge.
Auf das S-Works Venge Frameset wartete sehnsüchtig Shimanos Topgruppe Dura Ace Di2.
Kombiniert mit einem Quarq Dzero Leistungsmesser an der Specialized S-Works Kurbel. Da die ovalen Absolut Black Kettenblätter gesetzt waren, fiel die Entscheidung gegen Srams eTap, deren Umwerfer weniger gut damit zurechtkommen. Hier mit der flachen Speedplay Zero Pedale.
Es muss gesagt werden, dass am S-Works Venge ausschließlich elektronische Schaltgruppen verbaut werden können. Die mitgelieferte Anleitung ist vorbildlich komplett und verständlich.
Die Lieferung des passenden Lenkers S-Works Aerofly 2 gestaltete sich langwierig. In Europa runde 2-3 Monate nicht erhältlich, erfolgte dann Anfang Oktober der Auftrag nach England. Dort war genau einer in 42 lieferbar.
Specialized liefert mit dem S-Works Venge Frameset eine integrierte Barfly mit passendem Insert: der leistungsstarke Wahoo Elemnt ROAM lässt grüßen.
Vervollständigt mit dem S-Works Power ARC Sattel, der gerade mal 140 gr auf die Waage bringt, lag es nahe, wieder einen Roval Laufradsatz zu montieren. Da tauchte plötzlich die Firma Venn aus Belgien auf, die eine neue breite Carbonfelge auf den Markt brachte: VAR 45 TCD.
Die Daten waren vielversprechend:
Nachgemessen: innen
Nachgemessen: außen
Eine ideale Basis, um den großartigen Specialized Turbo Cotton Hell of the North (28-622) in Kombination mit den 60er Tubolito zu montieren. Dieser wird in der Limited Edition Peter Sagan komplett schwarz ausgeliefert und lässt sich wunderbar einfach ohne Reifenheber montieren.
Aufgepumpt mit 5,8 Bar bei einem Systemgewicht von 87 kg resultiert ein genial komfortables Fahrgefühl in tiefer Aeroposition.
Der Reifen misst auf der Felge fast 30 mm!
Schwalbes Tubeless Felgenband erweist sich ein weiteres Mal als zuverlässiger und leicht montierbarer Partner. Superfest und doch flexibel genug liegt es satt im Felgenbett.
Venn schreibt zu den verbauten Naben: „Rea db S hubs feature a cold forged, CNC machine hub shell with a low drag 36 pawl engagement freehub rolling on Enduro bearings that feature dual lip seals to keep the water and dirt out, and grease in ensuring better performance even in bad weather. They are compatible with Shimano Centrelock disc brake rotors.“ Ausgestattet mit 24/24 Pillar PSR 1422 Speichen und Sapim Alu Nippel ergeben 1640 gr Gesamtgewicht.
Der Sound ist mächtig.
Unüberhörbar auch draußen. Der Klang der Räder endet nicht am Freilauf, er setzt sich in der Felge fort. Ihr Hohlraum fungiert als Resonanzkörper, der jeden Tritt über feinen Asphalt direkt abgibt an sensible Ohren. Schon von Weitem ist sie zu hören, die Schnelligkeit mit ihrem Vortrieb.
In voller Fahrt erweisen sich die Räder unglaublich steif und agil. Nur im harten Wiegetritt mit massiv Druck lässt sich die Bremsscheibe an den Sattel drücken. Das Gewichtslimt für Fahrer*innen beträgt 110kg. Wer es leichter wünscht, kann den Konfigurator von Venn nutzen, um andere Naben und Speichen verbauen zu lassen. Sämtliche Venn Laufräder werden von Hand gebaut.
Das Profil der 45 TCD Felgen wurde konstruiert, um ideale Aerodynamikwerte in Kombination mit 25-28er Reifen zu liefern. Die externe Breite von 30mm optimiert den Airflow mit breiteren Reifen, die ebenfalls ein hohes Maß an Komfort garantieren. Die Maulweite sorgt dafür, dass der Reifen satt aufsitzt und ein vollständig stabiles tropfenförmiges Profil bietet.
Aerofly 2 Cockpit
Fully integrated
Hard to catch the dust!
Im Alltagseinsatz überzeugt das S-Works Venge bisher tadellos. Es ist unglaublich agil und stabil zugleich. Der verbaute Laufradsatz kann ebenfalls vollends mithalten. Er ist schön, steif und unanfällig gegenüber Crosswinds. Reifen gehen locker von der Hand drauf und auch wieder runter. Gerade auf bergigem Terrain zeigen sie ihre ganze Stärke. Auf flachen schnellen Strecken dürfte der Venn VAR 77 TCD noch schneller sein. Auch eine Kombination aus 77er hinten und 45er vorne ist gut denkbar. Preislich beginnt es bei gerade mal €1149. Eine gute und deutlich günstigere Alternative zum Roval CL50.
Der Podcast von CyclingClaude, Mitbewohnern und Gästen
hat jetzt ein eigenes zuhause!
Danke für den Bericht und die tollen Bilder dazu. Das Rad würde ich, das nötige Kleingeld vorausgesetzt, genauso auch kaufen 🙂
Venn habe ich bisher noch nie gehört, eure Ausführungen klingen aber gut. Ich werde mich wohl auch mal mit den Belgiern beschäftigen müssen.
VG
Chris
Herzlichen Dank Chris. Es freut mich sehr, dass es Dir gefällt. Die Räder gibt es auch in der 77/45er Kombi. Perfekte Aerodynamik.
Hallo,wollte mir auch ein Venge aufbauen und wollte gerne fragen was du für Kabellängen für die Di2 gebraucht hast und ob du dafür eine Anleitung hast!? Gruß
Bitte sehr Dennis:
https://media.specialized.com/support/collateral/0000104623.pdf
Das ist ja mal ne Top-Anleitung!