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Über Fahrradtrinkflaschen habe ich mir bisher wenig Gedanken gemacht, außer wenn ich beim Öffnen einer neuen Plastikflasche die Nase zu tief hinein gehalten habe. Aber kein Problem. Eine Runde in der Spülmaschine und schon ist der Plastikgeruch einigermaßen verschwunden. Wer kennt das nicht?
Aber der Plastikgeschmack bleibt, zumindest wenn einem im Training reines Wasser mit einer Messerspitze Salz genügt. Besser schmeckt es mit einem Getränkezusatz, egal ob Apfelsaft, kohlenhydratreichem Getränkepulver oder einer schlichten Mineraltablette mit Geschmackzusatz.
Plastikgeruch und -geschmack entsteht, weil das Plastik ausgast und sich Bestandteile des Plastiks herauslösen. Dabei gehen sie ins Getränk über.
Stoffe in Plastikflaschen
Phalate (Weichmacher), die Plastikflaschen zugesetzt sein können, gelten als Krebs erregend. Bisphenol A (BPA), in der Regel gerne zugesetzt, ist ein Stoff mit östrogenähnlicher Wirkung. Dieser kann – selbst in kleinsten Mengen – zur Entstehung von Krankheiten wie Diabetes mellitus, Störungen der Schilddrüsenfunktion und Unfruchtbarkeit beitragen.
Aber selbst BPA-freie Getränkeflaschen enthalten Ersatzstoffe, die gesundheitsschädlich sind oder noch nicht genügend erforscht sind.
Fun Fact am Rande: Von meinen 30 Trinkflaschen, die sich bei mir zuhause stapeln, ist nur eine Trinkflasche eindeutig und gut lesbar als „BPA-frei“ gekennzeichnet.
Edelstahl- und Aluminiumalternativen
Besser für die Gesundheit sind Aluminium- oder Edelstahltrinkflaschen, wobei selbst Aluminumtrinkflaschen im inneren beschichtet sind und ggf. BPA frei setzen können.
Trinkflaschen aus diesen Materialien haben einen großen Nachteil: Sie nicht quetschbar.
Dafür sind sie wesentlich langlebiger und nachhaltiger als ihre Plastikverwandschaft aus dem Hause Tacx & Co.
Zu Beginn meiner zweiten Radkarriere, also vor ca. 12 Jahren, war ich mit ganz normalen Sigg-Aluflaschen unterwegs. Da man diese Aluminiumflaschen nicht quetschen kann, wechselte ich schnell zur Plastikfraktion. Auf den Gedanken, dass ich mit Plastikflaschen Schadstoffe in Kauf nehme, kam ich damals nicht.
Keego – die bessere Alternative
Momentan fahre ich hauptsächlich mit Flaschen der Marke Keego, die mir der österreichische Hersteller zum Testen zur Verfügung gestellt hat.
Keego hat es in sich
Was von außen wie eine ganz normale Plastikflasche aussieht, hat es in sich. Das innere einer Keego-Trinkflasche ist nämlich mit Titan beschichtet.
Titan ist nicht nur frei von Schadstoffen und absolut geschmacksneutral, sondern lässt sich auch hervorragend reinigen, ohne dass es irgendwelcher Bürsten bedarf, die die Oberfläche beschädigen (ein weiteres Problem von Plastikflaschen). Darüber hinaus verhindert die chemisch reaktionsarme Oberfläche des Titan die Schimmelbildung in der Flasche.
Der Clou ist, dass Keego-Flaschen aufgrund eines besonderen Produktionsverfahrens quetschbar sind.
Keego-Trinkflaschen getestet
Seit Anfang Juli, also mehr als sechs Wochen, hatte ich so gut wie keine anderen Flaschen am Rad. Dabei wurden die Test-Flaschen stark strapaziert, u.a. beim Bikepacking im Elsass.
Die Keego-Trinkflasche kommt in einer umweltfreundlichen Pappschachtel. Schnuppert man direkt nach dem Auspacken an der Flasche, riecht es etwas nach Pappe, was wohl von der Verpackung kommt.
Nach dem Ausspülen mit Wasser und etwas Spülmittel riecht die Flasche absolut sauber und neutral. Entsprechend schmeckt das Wasser aus einer Keego-Flasche. Herrlich!
Beim Bikepacking nutzte ich die mit Wasser und Salztabletten gefüllten Flaschen fünf Tage am Stück, ohne sie auszuwaschen. Lediglich von Außen spülte ich das Mundstück täglich ab. Dabei änderte sich geschmacklich nichts.
Pflege der Keego
Lt. Keego reicht es, wann man die Flaschen zur Pflege lediglich mit warmem Wasser ausspült. Ich war skeptisch, aber es funktioniert. Die Wasserfüllung nach einer Ladung High5-Getränkepulver schmeckte wieder einfach nach Wasser.
Sollte das nicht reichen, empfiehlt sich das auswaschen mit einem weichen Schwamm. Bei mir was das, wie gesagt, nicht notwendig.
In die Spülmaschine dürfen die Keego-Trinkflaschen laut den beiliegenden Pflegehinweisen nicht. schreibt Das ist aber nur ein Sicherheitshinweis, weil manche Spülmaschinen im unteren Korb mit zu hohen Temperaturen spülen. Im oberen Korb, so versicherte mir der Hersteller, sei das Reinigen in der Spülmaschine kein Problem. So wandern meine Keego-Flaschen seit vier Wochen regelmäßig in die Spülmaschine, ohne dass es ihnen geschadet hat.
Kappe mit Ventil
Die Keego-Kappen verfügen über selbst dichtende Verschlussventile. Bei herunter gedrücktem Mundstück ist die Flasche absolut auslaufsicher. Ist das Mundstück heraus gezogen, dichtet das Verschlussventil und öffnet sich durch Druck auf die Flasche, sobald Du trinken willst.
Quetschbarkeit
Die Flasche quetscht sich nicht ganz so gut, wie eine von Weichmachern und BPA durchsetzte Trinkflasche, aber gut genug, dass man sich einen guten Schwall Getränk in den Mund spülen kann.
Gewicht
Mit Kappe wiegt eine 750 mm Keego-Trinkflasche gerade mal 92 Gramm – so wenig wie eine Plastikflasche.
Haltbarkeit
Nach sechs Wochen Dauernutzung sehen die Keego-Flaschen nach wie vor sehr gut aus. Kleine Kratzer auf der Außenhülle bleiben natürlich nicht aus. Dafür sorgen die Flaschenhalter. Die Keego dürften dennoch sehr langlebig sein. Das ist nachhaltig und gut.
Preis
59,00 EUR verlangt der Hersteller im eigenen Online-Shop. Das ist alles andere als wenig.
Fazit
Die Keego ist die ideale Trinkflasche. Sie vereint die Vorteile einer Edelstahltrinkflasche mit denen der Plastikflasche, ohne dass man Schadstoffe und Plastikgeschmack im Getränk hinnehmen muss. Sie ist kein Wegwerfprodukt, was der Umwelt zugute kommt. Der Preis ist etwa sechsmal so hoch wie eine Markenplastikflasche. Auf Dauer dürfte er sich aber relativieren, weil die Titan beschichtete Flasche wesentlich länger verwendet werden kann. Außerdem – so meine Erfahrung – benötigt man weniger Flaschen. Schließlich sind die Keego unkompliziert zu reinigen. Statt eines Schranks voller Plastikflaschen würden mir auf Dauer wohl zwei Keego reichen; fürs Bikepacking vielleicht drei.