Durchschaubar: Rudy Project Defender
Heute morgen ist es ziemlich früh. Der Rest der Familie schläft noch. Damit ich keinen wecke, habe ich die Sachen für die heutige Radtour schon gestern auf die Terrasse unserer Ferienwohnung in Riva gestellt. Während ich an der Siroko Aspen Brille rumfummele, damit ich das Glas rausnehmen und sauber machen kann, fällt mir der ausgelutschte Spruch ein: Wer billig kauft, kauft zweimal! Dann leg ich sie weg und nehme meine aktuelle Lieblingsbrille für die heutigen Tour Rund um den Gardasee. Die Rudy Project Defender.
Die erwähnte Siroko hatte ich Anfang des Jahres gekauft. So richtig zufrieden war ich aber nicht. Vor allem beim Crossen stört mich, dass ich Laub, Äste, Schotter dadurch wie ein in sich verschwimmender Brei aussieht. So kam ich nicht umhin, mich nach einer anderen Brille umzusehen.
Im vergangenen April habe ich mir dann mehrere Produktreviews zur Defender durchgelesen, die auch von “inspiriert vom Kult-Modell aus dem Jahr 1992” und “30 Jahre Erfahrung”, “Einflüsse von Athleten” und so weiter sprachen. Das interessierte mich eher wenig, aber dafür die Qualität der Gläser umso mehr. Außerdem fühlte sie sich robust an und sie saß sofort gut, ohne auf dem Nasenrücken zu drücken. Das war Liebe auf den ersten Blick.
Die Defender ist in sechs verschiedene Farbvarianten mit selbsttönenden Gläsern, Impactx heißt das bei Rudy, und fünf getönten Gläsern zu haben. Das die Farben der Bügelenden und Bumper (Gummi an der Unterseite der Gläser) getauscht werden können, freut diejenigen, die gerne ihr komplettes Outfit farblich abstimmen. Nosepads, Bügelenden und Bumper in acht Farben. Zu den drei schwarzen Versionen kommen rot, blau, türkis, lila und gelb dazu.
On the Road: Der Kontrast ist gut, die Umgebung scharf und wenn ich der futuristischen Zeichnung und der Website glaube, wird die Zirkulation der Luft durch eine Öffnung an der Seite ermöglicht. Wie auch immer, ich habe die Defender jetzt seit vier Wochen und bisher beschlagen die Gläser tatsächlich nicht ein einziges Mal.
Um wieder den Faden zu meiner Einleitung zu finden: Das Herausnehmen und Einsetzen der Gläser bei der Rudy Defender erfordert einige Überwindung. Ich komme aus der Yps-Generation. Damals musste mit Plastikverbindungen äußerst vorsichtig umgegangen werden, denn die sind schnell gebrochen. Bei der Defender ist aber eine gewisse Gewaltbereitschaft notwendig, wenn man das Glas wechseln möchte. Die Brille hält das aus. Die Gläser lassen sich jedenfalls schnell tauschen.
Bei der Oakley Jailbreaker hatte ich durch den stärkeren Rahmen am Rand und der Unterseite der Gläser beim schnellen Zurückschauen einen gefühlten Toten Winkel. Bei der Rudy ist der Rahmen dünner und stört mich weniger. Die Absorption des Licht ist an sehr trüben Tagen und bei Dämmerlicht eine Spur zu viel. Wer jetzt sagt, dass eine Sonnenbrille ja auch ihren Zweck eher bei Sonne erfüllen soll, hat natürlich recht.
Fazit
Die Rudy Project Defender sorgt für sehr gute Sicht, sie trägt sich angenehm, sieht gut aus und, wer möchte, kann sie farblich komplett an den Rest des Outfit anpassen. Das hat natürlich seinen Preis, der sich grundsätzlich für eine Markenbrille im Rahmen hält und dank der hohen Qualität mehr als in Ordnung ist.