Normalerweise teile ich meine Trainingslager in 3er-Blöcke ein. 3×3 Trainingstage – dazwischen immer ein Tag zur Regeneration ohne Rad. Was aber, wenn das Wetter nicht mitspielt bzw. die Wettervorhersage schlecht ist?
Für heute war Bombenwetter angesagt. Montag und Dienstag soll es hingegen nicht so toll werden.
Was hättest Du gemacht? Ich jedenfalls wollte die Sonne auf dem Rad genießen, ohne die überstrapazierten Beine zu viel zu belasten. Aktive Regeneration und Sonne tanken auf dem Rad, dachte ich mir gestern Abend, und plante auf Komoot eine kurze Runde nach Petra.
Kuchen essen geht immer, dachte ich. Außerdem wollten Nico, die neue Mitbewohnerin der Rennrad-WG (der Podcast von CyclingClaude), mein Kollege Stefan und Nicos Trainer Ingo ebenfalls nach Petra – allerdings schneller und mit mehr Kilometern.

Zum Start dachte ich, Armlinge seien von Nöten, weil es im Schatten frisch war. Die hätte ich mir aber schenken können, genau wie die Windweste. Wobei die Rapha-Weste, mit Polartec Alpha gefüttert, bei Wärme kühlt. So schlimm war die Weste also nicht und die Armlinge wanderten nach fünf Minuten in die Rückentasche.
Ich hielt mich relativ strikt an meine Vorgabe, fuhr langsam und mit wenig Watt bzw. Puls. Irgendwann zeigte der Wahoo ELEMNT 28 Grad, später sogar 30. Wahnsinn. Das langsame Fahren war ein Genuss. Man sieht und riecht viel mehr. Herrlich.
In Petra angekommen waren Nico, Ingo und Stefan längst da und deshalb schnell wieder weg.

Wie immer war der Patz mit Radsportlern gut gefüllt. Wir saßen vor dem Ca Na Bel, dem Café mit rotem Sonnendach vor dem Laden. Wo sonst? Dem Mandelkuchen wegen.
Im Gebäude ganz rechts im Foto befindet sich die Dependance der Münchner Bike-Boutique „Bikedress“ (bikedress.de), wo man in Punkto schicke Klamotten immer ein Schnäppchen machen kann. Bikedress teilt sich den Laden mit der Bike-Schmiede Pasculli aus Berlin. Wer mehr zu Pasculli wissen will – vor einem Jahr interviewte ich den Pasculli-Chef Maik Kresse im Laden in Petra.
Bei Pasculli kann man nicht nur Pasculli-Bikes testen. Seit dieser Saison ist Abus mit einem Helm-Testcenter mit an Bord. Der Kunde kann – für eine Runde, oder sogar über Nacht – einen Abus-Helm mitnehmen und auf Herz und Nieren testen. Neben dem Spitzen-Aerohelm Abus Gamechanger ist auch der super neue Abus Airbreaker am Start. Beide Helme fahre ich, den Airbreaker in Celeste, und bin von Leichtigkeit, Belüftung und Tragegefühl begeistert. Gut, dass man die Abus-Helme in Petra ausprobieren kann. So muss man sich nicht blind auf das Geblubber eines Bloggers verlassen ;-). Allerdings empfiehlt CyclingClaude keinen Scheiß – das weißt Du.
Bevor es zu Pasculli/Bikedress ging, musste zunächst ein Mandelkuchen dran glauben. Diesmal aber mit Café Americano. Auf Milchkaffee hatte ich nach dem gestrigen Tag keine Lust mehr.
Drinnen konnte ich zur Cap des Monaco Cycling Club (rechts im Bild) genauso wenig nein sagen, wie zu einer neuen Ahead-Kappe von Riesel-Design. Ein angebissener Donut mit pinkfarbener Glasur, passend zum Lenkerband :-).
Riesel Desgin aus Dresden(?) macht aber nicht nur Ahead-Caps aus Carbon sondern auch Ass-Savers im Riesel-Design, Fahrrad-Tatoos für Rahmen und neuerdings auch federleichte Carbon-Sättel in der jeweiligen Design-Linie.
Jetzt aufgepasst, CyclingOlli: Den neuen Super-Leichtbau-Sattel gibt es auch mit der Bikini-Dame mit „Under-Boobs“, die Du auf Deinem Lady Casca als Ahead-Vorbau und Kettenstrebenschutz fährst. Einen passenden Ass-Saver hat es auch. Aber Achtung, Brüderchen. Der Sattel ist bis 96 kg zugelassen. Ähm, bist Du schon drunter?
Wieder zurück an der Playa de Palma hatte ich etwas mehr als 100 km auf der Uhr, ohne meine Beine weiter strapaziert zu haben. Alles richtig gemacht!
Wie Du siehst, habe ich von den Leistungswerten den Ball flach gehalten. Von der Streckenauswahl war die Tour toll. Nur den Weg von Llucmajor bis zurück zur Playa de Palma würde ich nächstens anders gestalten.
Zu den 102 km der Tour kam noch der Rückweg vom Holländer zum Hotel hinzu. Frank, „der Holländer“ hatte heute Geburtstag und ich war zum Gratulieren vorbei gefahren.
Zufälliger Weise traf ich dort Gerhard aus Österreich, der genau wie ich auf Litespeed steht. Außerdem, welch‘ Überraschung, meine Vätternrundan-Freunde aus Göhren/Rügen. Surprise, Surprise! So blieb es nicht bei einem Kwaremont :-).

Dann musste ich aber schnell weg. Schließlich war für 18 Uhr Dimi für eine Sportmassage bestellt. 60 Minuten, bei denen ich mich immer frage, warum ich für Schmerz auch noch bezahle ;-). Aber es tut halt immer wieder gut; hinterher. Der Dimi kann schon was. Das weiß die Radsportgemeinde, die hier trainiert.

Übrigens kommt Dimi mit mobiler Massagebank zu Dir ins Hotelzimmer. Preis 2019: 50 EUR für 60 Minuten.
Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, wo Petra ein Geheimtipp war. Wenn es hochkam waren mal 20 Radler da. Lang ists her. Jetzt ist es halt Massenabfertigung und die schönen Fleck muss man woanders suchen. Aber gibt ja noch genug kleine Cafés in anderen Orten, wo es nicht so überlaufen ist.
Deine Meinung teile ich nicht. Ich liebe die Atmospähre, wenn der Marktplatz rappelvoll mit Radsportlern ist. V.a. trifft man dort immer wieder Leute, die man schon von irgendwoher kennt, auch wenn sie ihr Hotel in einer anderen Ecke der Insel haben. Ich radle meist alleine, mache mein Ding, aber wenn ich irgendwo anhalte, mag ich die soziale Komponente. 🙂