Braucht man wirklich 5 Räder oder gibt es die Eier legende Wollmilchsau?
Seit April 2017 fahre ich begeistert mein Marcello Strada Leggero, welches mir Claude für einen wirklich geilen Preis aus Malle mitgebraucht hatte, wo es vorher bei Raiko als Mietrad lief. Das Marcello bin ich seither ca. 8.000 Kilometer gefahren.
Allerding konnte ich das Marcello bei der ein oder anderen Ausfahrt nicht benutzen und musste immer wieder auf mein Copperhead 3 zurückgreifen, welches in erster Linie für die Fahrten zur Arbeit gedacht ist.
Da war bspw. 2018 die Elsassradtour, die ich wegen fehlendem Gepäckträger komplett mit dem Copperhead 3 gemacht habe. Auch meine vielen Fahrten in auf losem Grund sind mit dem Marcello nicht zu meistern. Dafür hat das Marcello auf glatten Straßen und bei Rennen gute Dienste geleistet.
Nun frage ich mich schon ein Jahr, wo die Reise zum neuen Renner hingeht. Getestet habe ich viel.
Meine Anforderungen findest Du unten? Ich freue mich, wenn Du mir einen Tipp geben kannst. Was wäre ein gutes Rad für mich?

Meine Tests in 2018
Letztes Jahr im Frühjahr fuhr ich bei diversen Canyon Road Rides mit und konnte dabei Canyon-Rennräder in allen Ausstattungsvarianten testen.
Zunächst war es das Canyon Endurace CF SL Disc 8.0 Di2 in Größe M. Das Bike gefiel mir von Anfang an sehr gut. Mit der Di2 Schaltung musste ich mich auf der 80 Kilometer Ausfahrt an der Mosel erst gewöhnen. Die macht aber einen irren Spaß beim Schalten. So schlug mein Herz relativ schnell genau für dieses Bike.

Am 07. April, meinem Geburtstag, stand dann der zweite Canyon Road Ride an. Ich entschied mich für das Canyon Endurace CF SLX Di2 . Das Flaggschiff in der Kategorie Endurace ist aber auch doppelt so teuer. Ein wirklich sehr geiles Bike. Für meine Ansprüche fand ich aber das CF SL Disc absolut ausreichend. Wenn ich heute drüber nachdenke, würde mir auch das CF SL Disc ohne Di2 mit 105er Schaltung ausreichen.

Am 22. April war ich beim „Pure Cycling Festival“ von Canyon. Hier testete ich das sportlichere Canyon Ultimate CF SLX Disc 9.0 Aero. Das ist ein Vollblutrenner. Ich muss aber sagen, dass mich die Aero Felgen bei den windigen Verhältnissen eher störten. Außerdem klapperte das Ventil in der Felgenbohrung. Vom Gefühl her war die Sitzposition des Endurace. Claude erklärte mir, dass ich als Langbeiner keine sehr gestreckte Geometrie vertrage. Ein Bike mit „Endurance“-Geometrie steht mir also besser zu Gesicht als ein gestreckter Supersportler. Erkenntnis erweitert. Check!

Am 04. Mai konnte ich dann einen weiteren Carbon Renner testen – aus dem Hause Fondriest. In der schönen Emilia Romagna durfte ich ganz drei Tage testen. 340 Kilometern kamen zusammen. Das Modell war ein Einsteiger Modell Fondriest R30 mit 105er Schaltung. Bei den Abfahrten in der Emilia Romagna mit teilweise 15% wurde mir schnell klar, dass ich zwar auf Di2 und Aero Reifen verzichten kann, nicht aber auf die Scheibenbremsen.

Am 06. Juni durfte ich die BMC Roadmachine 01 THREE von Fahrrad Rith in Stromberg testen. Das war das Highlight der Saison. Das Bike war so bequem, ich kam mir vor als säße ich auf einem Sofa, nicht auf einem Rennrad. Porno war die Di2 Schaltung, denn hier gab es auf den Schalthörnchen zusätzliche Knöpfe rechts und links, nur für die Kassette hoch, oder runterzuschalten. Als ich den Preis hörte, war mir aber wieder klar – nix für Sparfüchse, wie mich.

Am 02. November war ich in San Marino und bekam ein Torpado Corsa T300 Celeste zur Verfügung gestellt. Das Carbonbike mit 105er Ausstattung gefiel mir sehr gut. Vor allem passte die Geometrie sehr gut zu mir und der kleine Lenker machte ein schnelles umgreifen möglich. Man konnte auch gut längere Zeit die Race Position fahren. Preislich unschlagbar und es passte farblich super zu meinem Leeze-Biehler Outfit.

Dann war da noch der Tag, an dem ich Claudes Litespeed Cherohala SE fahren durfte. Halb Renner, halb Gravel Bike, mit Bohrungen für Schutzbleche und Heck-Gepäckträger. eigentlich die eierlegende Wollmilchsau. Aber das Titanrad ist trotz mechanischer Schaltung über meinem Budget. Dennoch wäre so ein Allroad-Rad eine gute Option.

Welches Rad wird meine neue Liebe?
Ich suche die Eier legende Wollmilchsau – ein Allroad-Renn-Gravel-Reiserad. Gibt es so was?
- Lieber Carbon als Alu (Titan wäre auch eine Sache, aber zu teuer)
- Endurance Geometrie
- Genügend Platz für breitere Reifen
- Bohrungen für den Heck-Gepäckträger
- Gerne elektronische Schaltung, manuelle Ultegra oder 105, die eigentlich auch ausreicht
- 2fach-Schaltgruppe
Hast Du für mich einen Tipp? Welches Rad soll ich mir anschauen?
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Wuerde dir eher empfehlen 2 Räder zu kaufen z.B. Canyon Endurance Carbon mit 105 und dann noch einen guenstigen crosser/commuter fuer Touren und als Winter bike z.b. Stevens Tabor mit Tiagra . Dann brauchst du nicht immer rum schrauben und bei den dicken Reifen macht der Alu rahmen auch nicht so viel aus. Eierlegendewollmilchsau ist immer schwierig und wenn es gut sein soll, leider sehr, sehr teuer z.B. Litespeed Cherohala, Open Up or Moot Routt.
Ich hoffe das hilft weiter,
Norman
Hallo Norman, ja das war mein erster Gedanke, da bin ich voll bei dir. Ich schaue trotzdem mal weiter nach einem Allround Bike. Hier waren einige gute Vorschläge dabei.
Hallo Oli,
Hast du dir schonmal das 3t Exploro angeschaut?
Viele Grüße Carsten
Hallo Carsten, klasse Tipp, wenn auch über meinen Preisvorstellungen. Vielleicht kann man das ja mal in Frankfurt bei Flamme Rouge anschauen.
Ich hab mit gerade das Rose Backroad (Carbon-Rahmen) als schnelles Reise-Rad zusammenstellen lassen: Basis ist ein Cross- oder Gravel-Rahmen, den Du auch mit Schutzblechen, Licht und Gepäckträger ausstatten kannst. Je nachdem, welche Räder du daraufpackst hast Du fast alle Möglichkeiten. Reifenbreite bis 42mm ist möglich.
Hallo Benedikt, das Rad hatte ich auch schon im Auge. Allerdings schreckt mich hier die 15mm Steckachse vorne ab. Auf meinem Lastenheft stehen 12mm vorn und hinten. Trotzdem ein schönes Bike.
Schon mal bei Mason vorbei geschaut? Das Mason Bokeh wär doch was (bis auf das gewünschte Carbon). Auch das Bombtrack Tempest C kann man sich doch mal anschauen. Auf meiner Liste ganz oben steht ein 8bar Mitte (konfigurierbar aber kein Carbonrahmen)
Hallo Christian, alles sehr schöne Bikes. Danke für die Hinweise.
Hi Olli,
du bist bestimmt schon über das Specialized Roubaix gestolpert: Die Endurance-Geometrie und die verschiedenen Federungs-Systeme (Future-Shock) machen es zu einem der komfortabelsten Rennrädern, die ich gefahren bin. Zudem kannst du bis zu 32mm breite Reifen fahren – der eine oder andere leichte „Offroad-Ausflug“ ist mit entsprechender Bereifung. Auch wenn das Roubaix nicht mein einziges Rennrad ist kommt es meiner Meinung nach dem perfekten Allrounder dadurch sehr nahe.
Vielleicht hast du ja mal die Gelegenheit eines zu testen…
Beste Grüße
Michael
Hallo Michael, das Roubaix von Specialized ist sicherlich ein sehr geiles Stück und die Reifenfreiheit bis 32mm wird aktuell ja auch bei allen Herstellen immer moderner und meines Erachtens auch sinnvoll. Die Federung ist bestimmt sehr gut, nimmt aber doch bestimmt auch Kraft zum Vortrieb weg. Ich hätte bei meinem Cucuma auch eine Federung im Steuersatz wählen können, hab das aber weggelassen. Ich habe ja einiges getestet dieser Jahr (BMC Roadmachine 01 ONE /Wilier GTR Team/Canyon Endurace CF DB SL 8.0/Canyon Ultimate CF DB SLX 9.0). Die Bikes waren alles super, aber im Endeffekt sitze ich auf meinem Cucuma doch am besten. Klar sind die Carbonrenner Mega gegen mein Alu, aber keiner kann die Flexibilität bieten. Carbon und Gepäckträger passt eh nicht zusammen. Und jetzt gerade beim Commuten zur Arbeit freue ich mich über meine 40mm Reifen als zweiten Laufradsatz schon sehr. Leider habe ich keine Kontakte zu Specialized Bikes. Insofern werde ich das Roubaix nicht testen können, schade.
Viele Grüße
Olli