Heute stand die zweite Etappe der diesjährigen Tour de France an. Von Düsseldorf sollte es nach Lüttich bzw. Liège in Belgien gehen.
Wir hatten uns ja vorgenommen, nach Düsseldorf in Belgien Urlaub zu machen, statt der Tour zu folgen. Aber so ganz wollten wir noch nicht der Tour bye-bye sagen. Schließlich endete die zweite Etappe heute in Belgien, in Lüttich, um genau zu sein.
Pi mal Daumen hatte ich vor einigen Tagen einen Campingplatz – Domaine de Wegimont – gebucht, nicht wissend, wie nahe der an der heutigen Strecke bzw., genauer, bei der zweiten Bergwertung lag.
Gengen 11 Uhr waren wir in Düsseldorf gestartet. Unser Plan war, zum Campingplatz zu fahren, den Wohnwagen abstellen und mit dem Rad nach Soumagne an die Strecke der Bergwertung zu fahren.
Blöd nur, dass die belgische Polizei schon die Strecke gesperrt hatte, als wir in der Nähe des Campingplatzes waren. Immer wieder stießen wir auf Straßensperren und das Umfahren war schier unmöglich.
Gefühlt an der fünften Sperre, ließ uns ein Polizist auf die abgesperrte Strecke, damit wir den Campingplatz erreichen konnten.
Nach etwa zwei Kilometern erreichten wir in Soumagne. Kurz nach dem Ortseingang, auf breiter Straße war rechts ein Parkstreifen, 50 Meter bevor die Strecke eine scharfe Linkskurve machte und der Anstieg zur letzten Bergwertung, dem Cote de Olne, begann.
Bingo, dachte ich. Rechts ran gezogen stellte ich das Auto-Wohnwagen-Gespann rechts auf den Parkstreifen, die Linkskurve, an der mittags um eins schon Partylaune herrschte, direkt im Blick.
Wahnsinn, besser geht nicht, triumphierte ich und fixierte den Wohnwagen mit den Stützen, damit man ihn betreten konnte, Schließich sollte es noch drei bis vier Stunden dauern, ehe das Peloton durchrauschen würde.
Gerade als ich die letzte Stütze runter gekurbelt hatte, stoppte ein Polizeimotorrad. Der belgische Polizist meinte freundlich, dass wir dort nicht bleiben könnten und erklärte sich bereit, uns bis zu einem Parkplatz zu eskortieren.
Das Angebot nahmen wir dankend an. Nachdem die Stützen des Wohnwagens wieder nach oben gekurbelt waren, folgten wir dem Polizeimotorrad im Schritttempo durch die Linkskurve, durch Soumagne, wo prächtige Stimmung herrschte, bis hinauf zum Ziel der Bergwertung.
Dann mussten wir nach rechts abbiegen, von der Strecke weg.
Nach 300 Metern konnten wir gegen drei Euro Gebühr, auf einem Feld parken, packten unsere Sachen und marschierten zurück zum Zielbogen der Bergankunft.
Dort war mächtig Stimmung. Das ganze Dorf und die Gemeinden drum herum feierten hier ein Volksfest. Zwei große Screens fürs Public Viewing, Bierzelt, Wurstgrill und Dixiklos luden zum Verweilen ein.
Das erste was ich tat, fanden die am Rande stehenden Radsportfans ziemlich cool und es begann ein lustiges Namen-Raten, bis ich Dege und Simoni Geschke mit der Sprühdose ausgeschrieben hatte.
Mit der weiß, blau und rot bemalten Straße, direkt vor dem Zielbogen, war ich zufrieden.
Jetzt würde es mich echt mal interessieren, ob man das im Fernsehen sehen konnte.
Simon Geschke hat es übrigens gefallen. Nicht, dass er es beim Überfahren bemerkt hätte, dafür war das Hauptfeld zu groß, aber auf Facebook hat er den Daumen hoch gemacht.
Meine eigenen Banner hatte ich auch aufgehängt. Die waren eigentlich für Schweden gewesen. Da sie aber noch im Wohnwagen lagen, nahm ich sie heute mit.
Gesehen hat sie im Fernsehen sicher niemand. Sonst wäre es eine coole Werbung gewesen ;-).
Zwischenzeitlich hatte es zu Regnen angefangen, aber das Bier schmeckte und half die Wartezeit zu überbrücken.
Zwischendurch versuchte ich, bei Facebook live zu senden. Allerdings war das Funknetz oft überlastet.
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Irgendwann kam dann die Werbekaravane, dann lange nichts, und dann die zwei, die die Bergwertung unter sich ausmachen konnten. Dann kamen noch zwei, bevor das Hauptfeld an uns vorbei flog.
Hernach kamen noch vereinzelt Nachzügler, die meisten von Stürzen gezeichnet, sowie eine Gruppe Katjuscha-Alpecin, rund um einen nicht sehr gut aussehenden Tony Martin. Leider habe ich die Nachzügler nicht mehr alle auf meinem Video.
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Für mich/uns ist die Tour de France 2017 nun vorbei. Wir werden die Restwoche in Belgien bleiben. Bier und Fritten werden uns dafür entschädigen ;-).