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Mehr InformationenAchtung Update:
Da es mittlerweile einen Nachfolger gibt, kann man den Trekz Titanium jetzt günstiger haben, Gut ist er ja immer noch und für’s Radfahren ideal geeignet.
Was das neue Modell besser kann, werde ich für Dich herausfinden. Versprochen!
Eine kurze Anmerkung zu Beginn
Wenn Du meinst, dass man beim Radfahren keine Musik auf den Ohren haben solltest, weil man die Umgebungsgeräusche nicht hört, stimme ich Dir voll zu,
Vielleicht solltest Du aber diesen Artikel lesen und einen Bone-Conduction-Kopfhörer ausprobieren. Musik auf dem Rad und gleichzeitig den Verkehr hören, muss sich nicht ausschließen.
Bone Conduction
Schon länger nutze ich Kopfhörer mit Bone-Conduction-Technologie. Genauso lange überlege ich, was die beste deutsche Übersetzung für diesen Begriff ist. „Knochenleit-Technologie“, erklärte mir Aftershokz auf Nachfrage. Knochenleit-Technologie hört sich aber ziemlich martialisch an. Deshalb bleibe ich beim Denglischen „Bone Conduction“, bis mir was besseres einfällt.
Bei der Bone-Conduction-Technologie wird der Ton als Vibration über Haut und Wangenknochen an das Innenohr bzw. die Gehörschnecke übertragen.
Die Ohren bleiben dabei frei und man kann die Umgebungsgeräusche trotz Musikbeschallung gut wahrnehmen, solange die Ohren nicht mit Gehörschutzstopfen oder einer dicken Mütze abgeschottet sind.
Aftershokz Trekz Titanum
Seit März 2017 habe ich den Kopfhörer Aftershokz Trekz Titanium in Gebrauch. Er wurde mir vom Hersteller freundlicher Weise zur Verfügung gestellt, was jedoch keinen Einfluss auf das Testergebnis hat!
Gespannt war ich auf dieses Modell, weil mir der Vorgänger Aftershokz Bluez 2 Freude machte, bis mir in der vollen Sporttasche einer der Bügel gebrochen war.
Links siehst Du den alten Bluez 2 (den ich mit Tape repariert hatte) und rechts den Trekz Titanium.
Bei beiden Modellen sitzen die so genannten „Transducer“ vor den Ohren auf den Wangenknochen.
Die Transducer vibrieren. Diese Vibration wird über die Wangenknochen übertragen, sodass der Sound im Innenohr hörbar wird. Zunächst glaubt man, dass die Tansducer kleine Lautsprecher sind, weil der Ton auch zu hören ist, wenn man den Kopfhörer in der Hand hält.
Hat man die Trekz Titanium aber vor den Ohren und verschließt die Ohren mit den Fingern, hört man den Ton bzw. die Musik immer noch; sogar besser bzw. voluminöser.
Klang
Mit dem Klang bei Bone-Conduction-Kopfhörern ist es so eine Sache. Veschließt man den Gehörgang mit den Fingern oder Gehörschutzstopfen, ist der Klang voluminös, aber etwas dumpf. So zumindest beim Vorgänger Bluez 2.
Der Trekz Titanium hat deshalb zwei unterschiedliche „Equalization-Stufen“. Die Standardstufe erzeugt ein Klangerlebnis, das „fetter“ als beim Bluez 2. ist. Der Bass ist besser hörbar und insgesamt ist der Klang näher an dem, was man von gewöhnlichen Kopfhörern kennt.
Verschließt man au dieser Stufe die Ohren mit einem Gehörschutz, was bei lauter Arbeitsumgebung oder im Flieger angeraten ist, ist der Klang nicht so wirklich prima sondern basslastig/dumpf. Für solche Bedingungen gibt es die zweite Equalization-Stufe. Sie macht das Klangerlebnis transparenter.
Auf dem Rad benutze ich natürlich keine Gehörschutzstopfen und nutze die Equalization-Stufe 1. Resultat: ein gutes Klangerlebnis bei offenem Gehörgang, sodass man den Verkehr sehr gut wahrnehmen bzw, hören kann.
Windgeräusche
Die Windgeräusche halten sich beim Trekz Titanium im Rahmen, fast als hätte man keinen Kopfhörer auf. Bluetoothkopfhörer, die den Akku im Hörer verbaut haben und deshalb weit aus dem Ohr heraus schauen, machen mehr Windgeräusche. Der Trekz hingegen „baut“ ziemlich flach.
Telefonieren während des Radfahrens
Das funktioniert mit dem Trekz Titanium wie mit den meisten anderen Modellen. Man versteht gut, was der Anrufer sagt, falls man nicht gerade im Funkloch ist. Umgekehrt hört der Anrufer aber nicht immer was man sagt. Das liegt an den Windgeräuschen und am Mikrofon, das -bauartbedingt – neben dem Ohr liegt.
Diese Herausforderung haben alle Headsets, deren Mikrofon nicht direkt vor dem Mund platziert ist.
Aber zunächst kann ich mit einem Knopfdruck das Gespräch annehmen, dabei rechts ran fahren und bin sofort gesprächsbereit.
Haltbarkeit/Robustheit
Im Gegensatz zum alten Modell aus Hartplastik, hat sich der Trekz Titanium enorm verbessert. Wie es der Name vermuten lässt, besteht der Kopfhörer aus mit weichem Plastik ummanteltem Titan. Auch wenn ich es nicht probiert habe, brechen dürfte der Titanium nicht mehr. Der Kopfhörer ist nach Norm IP55 schweiß- und staubresistent. Regenfahrten hat er bisher bei mir anstandslos überstanden, genau wie schweißtreibende Indoor-Sessions.
Sitz/Tragekomfort
Der Kopfhörer sitzt durch sein Titaninnenleben mit den Transducern eng vor den Ohren, ohne zu drücken. Die 36 Gramm spürt man kaum. Hinten beim Bügel ist genug Luft, sodass auch Leute mit größeren Köpfen keine Probleme haben sollten. Unter dem Helm stört er nicht. Der Kopfhörer ist so geformt, dass die Bügel der Brille unter die Kopfhörer passen. Das gefällt mir gut.
Bauartbedingt drückt der Trekz Titanium nicht im Gehörgang. Wie auch, er sitz ja davor. Bei Ear-Buds ist das anders, v.a. im WInter, wenn man eine Helmmütze trägt, die über die Ohren geht. Die drücken dann im Ohr. Bone-Conduction-Kopfhörer kann man hingegen auch über der Mütze tragen. Die Vibration erreicht das Innenohr auch durch den Stoff.
Übrigens ist die Vibration bei hoher Lautstärke gut zu spüren und kitzelt anfangs am/im Ohr. Daran gewöhnt man sich. Allerdings hört man in der Regel auch nicht so laut, dass es stark vibriert.
Bedienung
Hinter dem rechten Ohr, im Bügel des Trekz Titanum, sitzt der Akku sowie die Bedieneinheit. Diese besteht aus eine LED, die den Betriebszustand anzeigt (bspw. Laden, Koppeln etc.), einer Micro-USB-Buchse zum Laden des Akku (hier halb geöffnet) und zwei Volumentasten, wobei die Plus-Taste auch zum Ein-/Ausschalten und Koppeln verwendet wird.
Außen auf dem linken Tansducer befindet sich eine Multifunktionstaste. Mit ihr startet/stoppt die Musikwiedergabe, spring man zum nächsten Titel, beantwortet eingehende Anrufe, startet die Sprachwahl (bspw. Siri) etc.
Die Bedienung mit kurzen Radhandschuhen ist prima. Greift man hinter das rechte Ohr, fühlt man sofort die beiden Tasten (+) und (-), wobei (+) mit einem erhabenen Punkt tastbar ist. Mit langen Handschuhen geht das nicht so gut.
Die Multifunktionstaste ist auch mit Fingerhandschuhen gut zu tasten und zu bedienen.
Lieferumfang
Der Trekz Titanium kommt mit einem USB-auf-Micro-USB-Ladekabel, zwei Gehörschutzstopfen, zwei Gummi-Reduzierstücken für sehr kleine Köpfe, einem Transportbeutel und einer verständlichen Bedienungsanleitung.
Specs
- Lautsprechertyp: Knochenleit-Umformer
- Frequenzgang: 20Hz – 20 kHz
- Empfindlichkeit: 100 ± 3dB
- Mikrofon: -40dB ± 3dB
- Bluetooth-Version: v4.1
- Kompatible Profile: A2DP, AVRCP, HSP, HFP
- Funkreichweite: 10m
- Akku: Lithium-Ionen
- Kontinuierliche Wiedergabe: 6 Stunden
- Stand-by-Zeit: 10 Tage
- Ladezeit: 1,5 Stunden
- Gewicht: 36g
Die 6 Stunden Wiedergabezeit kann ich bestätigen, die lange stand-by-Zeit ebenfalls.
Preis
Der Preis lag UVP bei 150 EUR, auch online. Bei Amazon ist er jetzt günstiger, weil ein Nachfolgemodell auf den Markt kam.
Kaufen würde ich den Trekz Titanium trotzdem, oder gerade wegen des günstigeren Preises.
Was das Nachfolgemodell kann, werde ich für Dich rausfinden!
Fazit – fürs Radfahren ideal
Für Sportarten, bei denen man das Umgebungsgeräusch hören muss, ist der Trekz Titanium ein idealer Begleiter. Man hört Musik, herannahende Autos und andere Verkehrsteilnehmer gleichermaßen gut. Läufer und Radfahrer sind damit bestens bedient. Ich mag den Trekz Titanium v.a. weil er viel besser klingt als sein Vorgänger. So sitze ich manchmal im Wohnzimmer und höre Musik mit ansprechender Klangqualität, bin aber für die Familie immer noch ansprechbar.
Rechtliches
Ob Fahren mit Kopfhörern erlaubt ist, kannst Du hier nachlesen.
Hallo Claude,
ich nutze die Treks Titanium auch seit einiger Zeit und bin wie du ziemlich begeistert.
Gerade auf längeren Touren alleine ist etwas Musik nicht verkehrt und man hört trotzdem noch sehr gut den Verkehr um sich herum.