Weichei
Ich bin ein Weichei. Ich friere gerne.
Wenn andere längst kurz/kurz in dünnen Trikots unterwegs sind, mag ich es wärmer, v.a. auf der Brust.
Allerdings ist es nicht unbedingt die Temperatur, sondern die kalte Luft, die mich frontal trifft und frösteln lässt.
Deshalb bietet mein Schrank eine gute Auswahl an Windstopperunterhemden, kurz- wie langärmelig. Auch zwei Gore Bike Wear Windstoppertrikots, leisten mir seit 2010 gute Dienste. Aber nach sechs Jahren und vielen Waschmaschinengängen sind sie doch etwas in die Jahre gekommen.
So passte es gut, dass W.L. Gore & Associates (Gore), der Hersteller von hoch funktionellen GORE-TEX-Stoffen, ein Kurzarmtrikot nebst Armlingen zur Verfügung stellte.
Bei dem Trikot handelt es sich um das Gore Bike Wear Oxygen Windstopper Soft Shell Jersey, das ich Euch gerne vorstellen möchte.
1beats2 beim Gore Bike Wear Oxygen Trikot
Das Oxygen Trikot basiert auf der 1beats2-Produktlösung von Gore, die auf der Eurobike 2015 vorgestellt wurde. Neben Gore Bike Wear haben auch Löffler, Castelli, Maloja, 7Mesh, Odlo, Santini und Etxeondo ähnliche Produkte im Regal.
Die Trikots der 1beats2-Linie bestehen herstellerübergreifend aus einem leichtem, elastischem und sehr atmungsaktivem 3-Lagen Windstopper-Laminat.
Damit soll man bei ‚gewissen Wetterbedingungen‘ ohne zusätzliche Jacke auskommen. ‚Gewisse Wetterbedingugen‘ sind lt. Gore ‚Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad.
Allerdings hängt die Temperaturspanne, wie bei jedem Kleidungsstück, vom individuellen Temperaturempfinden ab, nicht von der Herstellerangabe. So fahre ich meine alten Windstopper-Trikots etwa ab 14 Grad. Bei 10 Grad würde ich fröstelnd vom Rad fallen. Andere aus meinem Bekanntenkreis würden sogar unter 10 Grad gut damit zurecht kommen, ohne eine Jacke überziehen zu müssen.
Aha-Erlebnis
Ausgepackt hatte ich ein Aha-Erlebnis.
Da ich die alten Gore Bike Wear Windstopper-Trikots kenne, die mitnichten schlecht sind, war ich beim Auspacken überrascht, wie dünn und leicht das Material des neuen Oxygen Trikots ist. ‚Und damit soll ich nicht frieren?‘, fragte ich mich?
V.a. die Frontpartie ist im vergleich zum alten Modell wesentlich verbessert. Man spürt gar nicht, dass dort mehrlagiges Material verarbeitet ist. Damit trägt sich das Trikot mit Baselayer (Unterhemd) wesentlich angemeher als bspw. ein normales Trikot mit Windstopper-Unterhemd oder das alte Windstopper-Trikot.
Ich trage die Kombi aus Unterhemd und Oxygen-Trikot oft morgens und abends auf dem Arbeits- bzw. Nachhauseweg ohne weitere Jacke, solange die Wetter-App für morgens mehr als 12 Grad verheißt.
Bei 12 Grad fröstelt es mich etwas, aber es ist auszuhalten. Armlinge sind dann natürlich Pflicht.
Aber auch auf dem Nachhauseweg, bei 20 Grad, trägt sich das Trikot sehr angenehm. Wird es mir zu warm, öffne ich den Reißverschluss nach Bedarf.
In der Kombination Windstopperunterhemd plus normalem Trikot hilft das Öffnen des Reißverschlusses hingegen wenig, weil die Windstopperschicht im Unterhemd eingenäht ist.
Ähnlich verfahre ich bei RTFs, die in der Regel früh und bei kühlen Temperaturen starten.
Ist es für das Oxygen aber zu kühl, vertraue ich auf das Zwiebelprinzip: Unterhemd + Oxygen/Armlinge + Windstopperweste. Wird es dann langsam wärmer, kann ich zunächst die Weste öffnen oder diese in die Rückentasche des Oxygen verfrachten.
Was will man mehr?
Die Passform
Das Oxygen-Trikot ist recht sportlich geschnitten, nicht aber super eng. Wer bspw. normalerweise Größe M in der Radkleidung hat, dürfte mit M auch beim Oxygen gut bedient sein.
Die Ausstattung
Vorne ist das erwähnte Windstopperlaminat eingearbeitet, wobei sich das Trikot mit einem durchgehenden Reißverschluss öffnen lässt. Der Reißverschluss hat einen sogenannten ‚Untertritt‘, also eine Stoffüberlappung, damit kein Wind durch den Reißverschluss dringen kann.
Der Saum ist teilweise gummiert, damit das Trikot nicht rutscht.
Die Taschen verdienen besonderes Lob. Das Trikot hat nämlich drei Rückentaschen, plus einer mittig aufgesetzten kleinen Reißversclusstasche, bspw. für den Hausschlüssel. Dazu kommen je zwei Netztaschen auf den Seiten.
Eingearbeitete, rucksackähnliche Träger stabilisieren die Rückentaschen, bzw. den Inhalt, sodass die ‚Beladung‘ eng anliegt und nicht so leicht verrutschen kann. Das kommt v.a. Langstreckenfahrern zugute, die viel Proviant dabei haben müssen.
Der Preis
Im Shop von Gore Bike Wear gibt es das Trikot für 149,90 Euro, wobei manche Farben schon für 129,90 zu haben sind.
Mein Fazit
Für mich als Weichei ist das Oxygen Kurzarmtrikot wie gemacht. Aber auch kälteunempfindliche Sportler werden ihre Freude haben, eben schon bei niedrigeren Temperaturen. Es sitz gut und sieht m.E. gut aus. Langstreckenfahrer werden die Rückentaschen gefallen. Mit den Windstopper-Armlingen wird das Trikot noch flexibler einsetzbar und bei kalten Temperaturen dient es als Baselayer unter der Winterjacke. Preislich liegt das Trikot im höheren Bereich – eigentlich mein einziger Kritikpunkt.
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